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Der Cop von Ryan David Jahn

Ein Buch – zwei Meinungen. Zu diesem Buch von Ryan David Jahn – das sowohl Markus als auch ich gelesen haben, gibt es auch zwei Rezensionen.

Die Meinung von Markus:

Klasse Thriller mit rasanter Story – so lautet mein Urteil über dieses Buch. Aufmerksam geworden auf den Titel bin ich auf einer Dienstreise, als im Radio dieses Buch ausführlich besprochen wurde. Der Kauf war eher spontan, aber ich habe es nicht bereut.

Ein Polizist im Nirgendwo, der vom Leben und Schicksalsschlägen gezeichnet nur noch Dienst nach Vorschrift macht, bekommt einen Anruf. Seine 14-jährige Tochter ist an der anderen Seite. Das kann aber eigentlich gar nicht sein, denn sie ist vor 7 Jahren verschwunden und wurde erst vor Kurzem für tot erklärt. In diesem Moment beginnt eine spannende Suche nach dem Mädchen, die mehrere überraschende Wendungen nimmt und das Leben der Beteiligten bis auf die Grundfesten erschüttert. Die dabei gezeigten Einblicke in die Psyche der verschiedenen Protagonisten, ihre Beweggründe, Neurosen und Schwächen – ihre Denkmuster und Handlungsweisen sind erschreckend nachvollziehbar. Gleich ob es sich um den eingerosteten Polizisten Ian Hunt, seine Tochter Maggie, ihren Entführer oder den jungen Kollegen Diego handelt – jeder hat seine Geschichte, seine Gründe und seine Zweifel.

Ein derart packendes Buch verdient eine vollständige Empfehlung, wenn – ja wenn – man einen robusten Magen und ein abschaltbares Kopfkino besitzt. Nicht umsonst ist der Thriller unter der Kategorie „Heyne Hardcore“ veröffentlicht worden. Auch als Wenigleser kann man das Buch fast nur unter Zwang zur Seite legen – fesselnd bis zur letzten Seite. Ein absoluter Lesetipp!

 

Meine Meinung zu dem Buch: 

Ein Krimi, der mich von der ersten Seite an in seinen Bann gezogen und mich nicht mehr losgelassen hat.

Auf etwas mehr als 300 Seiten legt der Autor Ryan David Jahn eine sprachlich brillanten und ausgereiften Krimi vor, der einen fesselt, be- und entgeistert zurück lässt und zwischenzeitlich es dem Leser schwer macht, aufzuhören. Ich musste zwischendurch das Buch beiseite legen, einfach um tief Luft zu holen und das eben gelesene zu verdauen.

Dem Autor gelingt es, auf relativ wenig Seiten für einen Thriller, die Abgründe der menschlichen Seele zu offenbaren und eine Story zu stricken, die diese Abgründe mehr als deutlich macht. Dabei sind die handelnden Personen nicht bis ins kleinste Detail beschrieben. Eine Tatsache, die mich in manchen Büchern schon gestört hat, hier aber viel Spielraum für die eigene Phantasie lässt. Viel Kopfkino spielte sich bei mir auch bei den einen oder anderen Beschreibungen des Buches ab. Der teilweise recht knappe Schreibstil des Autor’s mutet in manchen Teilen wie ein Drehbuch an, aber viele Worte braucht er auch nicht. Kurz, knapp, prägnant – dabei aber immer direkt auf den Punkt gebracht. Und … es gibt kein strikt getrenntes schwarz und weiß, sondern auch viele Abstufungen. Gerade weil der Gute in dem Buch nicht immer nur auf der richtigen Seite steht. Er überschreitet Grenzen, um das zu bekommen was er will – sein Kind. Aber auch die Seite des Bösen wird sehr gut beschrieben, erläutert, erklärt. Warrum tut er das, warum handelt er so und für wen tut er das. Auch das Böse hat eine gute Seite – irgendwo. Und wenn es ganz tief im innersten ist. Mich hat das Buch sehr nachdenklich zurückgelassen – zumal das Ende auch Raum für Spekulationen lässt und für mich keinen wirklichen Abschluss hat.

 

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