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Interview mit Cassandra Day … die LoveLetter-Convention naht

In einem Monat – auf den Tag genau – ist sie schon wieder vorbei: die lang erwartete LoveLetter-Convention 2016. Wie auch im letzten Jahr möchte ich wieder Autoren interviewen, die dabei sind. Mit Claudia Winter und Sophia Farago habe ich bereits zwei Autorinnen im Januar und Februar interviewt – jetzt startet der Countdown. Und den läutet Cassandra Day heute ein 🙂  Viel Spaß wünsche ich Euch.

Katja: Liebe Cassandra, vielen Dank das Du mir die Gelegenheit gibst, dieses Interview im Vorfeld der LoveLetter-Convention zu führen.

Ich war ja sehr überrascht, wer sich hinter dem Pseudonym „Cassandra Day“ verbirgt – kannte ich Dich doch bis dahin unter einem ganz anderen Namen. Magst Du uns die Autorin Cassandra mal etwas näher vorstellen?

Cassandra: Cassandra Day ist das Pseudonym zweier Autoren und wir haben mit den Anfangsbuchstaben unserer Vornamen gespielt. Aus Cornelia und Dominic entstand Cassandra Day. Jedoch bin ich sozusagen die Frontfrau, während Dominic der stille Teilhaber im Hintergrund ist.

Im Gegensatz zu meinem anderen Autorendasein schreibe ich als Cassandra humorvolle Liebesromane und erotische Geschichten.

Katja: Lange ist es ja nicht mehr hin bis zu dem magischen Datum der 5. LoveLetter-Convention. Bist du sehr aufgeregt?

Cassandra: Dadurch dass ich die bisherigen vier Conventions als Gast besucht habe, hält die Nervosität sich in Grenzen. Ich kenne die Location, die Orga und weiß auch halbwegs, wie die beiden Tage ablaufen werden. Dafür bin ich umso neugieriger, an welchen Programmpunkten ich teilnehmen darf und wie die Leser auf meinen neuen Roman reagieren, den ich zur LLC mitbringe.

Katja: Bisher warst Du ja als Leserin Gast auf der LLC, diesmal erstmals als Autorin. Was wird für Dich komplett anders sein, was wird gleich bleiben?

Cassandra: Ich freue mich, Freunde, Blogger und gute Bekannte wieder zu sehen, die zur LLC anreisen, und mit ihnen ein paar schöne Stunden zu verbringen. Dieser Punkt bleibt also gleich.

Zum ersten Mal kann ich jedoch auch aktiv teilnehmen. Klar, habe ich in den vergangenen Jahren auch Fragen bei den Panels gestellt, aber jetzt bin ich sozusagen derjenige, der den Input einbringt. Dieses Mal kommen die Teilnehmer, um u.a. meiner Geschichte zu lauschen oder meine Erfahrungen hören wollen.

Irgendwie kann ich mir sehr gut vorstellen, dass ich zwar am Programm teilnehme, um allen Gästen eine tolle Convention zu ermöglichen, aber in meinem Pausen trotzdem mich zu meinen Bekannten in den Innenhof setze und wir wie die Jahre davor quatschen.

Katja: Worauf freust Du Dich in diesem Jahr am meisten? Was wird Dein Highlight sein? Vielleicht Deine eigene Lesung? Oder die Signierstunde, wenn Teilnehmer, die du gut kennst plötzlich vor Dir stehen und DEIN Buch signiert haben wollen?

DSC08794Cassandra: Ein wirkliches Autoren-Highlight wurde bisher noch nicht vorgestellt, muss ich gestehen. Was aber vielleicht auch daran liegt, dass ich Colleen Hoover bisher nicht gelesen habe. Die meisten freuen sich riesig über ihre Teilnahme. Oh, die Signierstunden stehen ganz oben auf der Highlight-Liste, ich bin sehr gespannt, wie mein nächstes Werk ankommt.

Es wäre natürlich toll, wenn meine Bekannten der LLC-Gemeinde mein Buch signiert möchten, aber viele davon kenne ich auch persönlich. Wer also ein signiertes Buch möchte, muss nur fragen. 😉

Katja: Du bist als Self-Publisher unterwegs. Was hat für Dich den Ausschlag gegeben zu schreiben und den Weg zu gehen, Dein Buch selbst zu veröffentlichen?

Cassandra: Ich schreibe seitdem ich vierzehn bin und hege den Wunsch, zu veröffentlichen seit ungefähr 2009. Angefangen habe ich mit Fantasy, inspiriert von Christopher Paolinis ‚Eragon‘. Ich wollte meine eigenen Welten, Abenteuer und Figuren erschaffen. Da Schreiben für mich ein nie endender Prozess ist, bei dem man stets seinen Horizont erweitern sollte, habe ich mit der Zeit andere Genres ausprobiert und mich sogar mit Drehbüchern versucht. Ich hatte das Glück, mit der Zeit festzustellen, dass ich nicht nur gut darin bin, Monster und Kuriositäten zu erschaffen, sondern auch einen Hang dazu habe, mir witzige Liebesromane auszudenken.

Wie bei vielen anderen Autoren war auch mein Weg in die Verlagswelt steinig, mit schwarzen Schafen gepflastert und von falschen Entscheidungen geprägt. 2014 erreichte ich einen Punkt, an dem ich furchtbar gefrustet war. Warum klappte die Vermittlung über meine damalige Agentur nicht? Warum unterstützten Verlag so wenig deutsche Autoren, aber übersetzten unzählige fremdsprachige Werke? Ich musste mich von dem Gedanken lösen, für einen Verlag zu schreiben oder eine Auftragsarbeit zu erfüllen, stattdessen wollte ich wieder für mich schreiben. Geschichten, so wie ich sie mir vorstelle, frei von starren Regelungen.

Selfpublishing war für mich der Prüfstein. Hätten meine Manuskripte keine Leser gefunden oder es nur vernichtende Kritik gehagelt, ich weiß ehrlich gesagt nicht, was ich dann getan hätte. Aber ich war und bin von meinen Ideen überzeugt gewesen und gerade als Cassandra Day hat es für mich einen überraschend großen Erfolg gebracht. Daher habe ich als Cassandra noch gar nicht versucht, bei einem Verlag unter zu kommen. Vielleicht auch, weil ich verlagstechnisch unter meinem Klarnamen gut beschäftigt bin.

Katja: War es sehr schwer, einen Verlag für Dich zu finden und hast Du Dich deshalb für diesen Weg entschieden? Oder wolltest Du eigenständig bleiben und selbst bestimmen, was wann wie geschieht?

Cassandra: Bei cbt zu veröffentlichen, war Glücksgriff und Timing zusammen. Nach einer langen Durststrecke schien ich einmal genau zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein und so habe ich die Chance, die sich mir bot, ergriffen. Dafür bin ich aber auch zehn Jahre hinter dem Traum, bei Random House zu veröffentlichen, hinterher gerannt und habe hart dafür gekämpft.

Gleichzeitig möchte ich das Selfpublishing nicht mehr missen. Zwar muss ich mich dabei um alles kümmern, vom Buchsatz bis hin zum Marketing, aber ich habe die Entscheidungskraft.

Ich möchte mir beide Wege offen halten, Verlag als auch Selfpublishing. Einige meiner Ideen sind etwas spezieller und sprechen eher eine kleinere Zielgruppe, dennoch möchte ich sie veröffentlichen.

Katja: Gab es für Dich einen Anreiz, selber zu schreiben? Oder hattest Du schon immer den Wunsch und hast dann durch die Convention vielleicht den Mut zum selbst veröffentlichen gefunden?

Cassandra: Die Frage erübrigt sich jetzt irgendwie … 🙂 Ich habe weiter oben wohl ein bisschen zu sehr ausgeholt.

Katja: Bisher hast Du vier Bücher rausgebracht. Das neuste – „Umweg ins Glück“ – erscheint direkt nach der Convention. Was kommt danach? Schreibst Du bereits an einem 5. Buch?

Cassandra: „Umweg ins Glück“ erscheint bereits vor der LLC, das derzeitige Veröffentlichungsdatum ist noch nicht das endgültige, anscheinend haben die Datenbanken das noch nicht aktualisiert. Während ich als eine Hälfte von Cassandra Day zurzeit alles für die Convention vorbereite, sitzt die zweite schon an Buch 5. Wir sind uns noch nicht einig, welche von zwei Ideen der Herbsttitel wird, doch in beiden Fällen wird es wieder lustig. Das eine Manuskript ist allerdings mit deutlich mehr Erotik gespickt.

Katja: Schreiben ist für Dich die beste Möglichkeit, dem Alltag zu entfliehen. Was machst Du sonst in Deiner Freizeit? Hast Du besondere Hobbys, die Du mit uns teilen möchtest?

Cassandra: Beide Hälften von Cassandra Day sind Film- und Serienjunkies, (das ist so seltsam von sich in dritter Person zu sprechen), während ich in meiner Freizeit gerne koche und backe oder mit meiner Spielreflexkamera durchs Grüne stapfe. Und seit der letzten Saison kann ich endlich wieder dem American Football frönen. Soar, Seahawks, soar!

Katja: Kommen wir noch mal auf Deine Erfahrungen als Leserin / Teilnehmerin der LLC zurück. Was war bisher Dein schönstes Erlebnis auf der Convention?

Cassandra: Die ersten beiden LLC‘s fanden noch im Kulturhaus in Spandau statt, eine deutlich kleinere Location als die GLS Sprachenschule und ein Gebäude, das von ganz unterschiedlichen Vereinen genutzt wird. Daher fanden die Lesungen in einem kleinen Ballettsaal statt. Die Atmosphäre war unvergleichlich, wie wir da auf Socken über das Parkett rutschten, uns auf kleine Hocker setzen oder in übergroße Kissen lümmelten, während große Autorinnen vor der verspiegelten Rückwand saßen und vorlasen.

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Katja: Welches Treffen mit welcher Autorin war bisher dein größtes Highlight und gibt es davon vielleicht ein Foto? Welche bleibende Erinnerung hast Du bisher mit nach Hause genommen von so einer Veranstaltung?

Cassandra: Cherry Adair im Jahr 2013 war genial. Wohin die Gute auch ging, sie versprühte Fröhlichkeit, alle lachten und waren glücklich. Einfach eine tolle Frau mit einer wunderbaren Ausstrahlung. Ich erinnere mich noch gut an ihre Anekdoten und Erzählungen. Ihr System namens ‚color coding‘ (Anwesende erinnern sich bestimmt) habe ich sogar teilweise für meine Manuskripte und Ideen übernommen.

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Katja: Gibt es eine Autorin, die Du unbedingt einmal auf der Convention sehen würdest? Wen würdest Du unbedingt mal treffen wollen?

Cassandra: Dieser Wunsch wurde mir letztes Jahr bereits erfüllt. Ich bin großer Susan Elizabeth Phillips Fan. Cecelia Ahern wäre auch genial, muss ich gestehen, oder vielleicht Nora Roberts. Ich mag besonders ihre ‚Sign of Seven‘ Trilogie und würde wahrscheinlich sehr, sehr laut quietschen, wenn sie meinen Schuber signiert. Im Deutschen ist das, glaube ich, die ‚Nacht‘-Reihe…

Katja: Nun sind ja die Autoren, die Du vielleicht bewunderst und denen Du auf der LLC entgegengefiebert hast, Deine Kolleginnen. Was ist das für ein Gefühl, mit ihnen auf Augenhöhe zu sein?

Cassandra: Wir kochen alle mit Wasser – diesen Spruch habe ich einer meiner ersten Buchmessen in Leipzig erzählt bekommen und daran halte ich mich auch. So sehr ich Autoren für ihre Phantasie und ihre Geschichten bewundere, so sind es doch auch Menschen. Daher hat es für mich weniger mit Augenhöhe zu tun, das klingt, als gäbe es Stufen von unterschiedlich guten (oder schlechten) Autoren. Ich finde, der Begriff ‚Gleichgesinnte‘ passt besser. Immerhin ist Schreiben etwas derart Kreatives, dass zehn Schriftsteller bei einem identischen Thema zehn komplett unterschiedliche Werke schreiben würden. Ich freue mich darauf, mich mit rund sechzig anderen Gleichgesinnten austauschen zu können. Das wird sicherlich ein Riesenspaß!

Katja: Was macht für dich den Reiz der Convention gegenüber den „herkömmlichen“ Büchermessen in Frankfurt oder Leipzig aus?

Cassandra: FBM und LBM richten sich an ein sehr breites Publikum und Verlage nutzen diese Messe, um ihr Programm vorzustellen und sich auf dem Markt zu positionieren. Dabei geht es hauptsächlich um Präsentation und Verkauf. Die LoveLetter Convention ist mehr eine Möglichkeit, Leser und Autoren zusammenzuführen. Natürlich möchte man als Autor seine Bücher ebenfalls an Leser verkaufen, aber das geschieht nach der LLC.

Bei der LLC geht es um das Kennenlernen, den Austausch und das freundliche Miteinander. Während auf andere Messen Autoren vielleicht nur eine Stunde für ihre Leser haben, kann man bei der LLC sich richtig Zeit für die Gäste nehmen.

Katja: Wenn Du die vergangenen Veranstaltungen Revue passieren lässt – was hat Dir besonders gut gefallen und was ist verbesserungswürdig. Was kann man besser machen und was sollte unbedingt so bleiben?

Cassandra: Da ich von Anfang an dabei war, finde ich die Intimität der ersten beiden LLCs als herausragend. Es ist fast so, als wären Autoren, Leser und Gäste aus diesen Jahren zu einer kleinen Familie zusammengewachsen, weil die beiden Convention sie miteinander verbinden. Dieses Gefühl ist mit dem Wachsen der Veranstaltung leider ein wenig verloren gegangen, andererseits kann ich durchaus nachvollziehen, dass der Andrang auf die Tickets groß ist und deswegen der Rahmen mit Jahren immer weiter vergrößert wurde.

Katja: Was hast Du dir für den Rest des Jahres 2016 vorgenommen? Wirst Du als Autorin auch auf der Frankfurter Buchmesse sein? Wird es weitere Projekte von Dir geben und steht vielleicht die Suche nach einem Verlag auf dem Plan?

Cassandra: Frankfurt steht leider noch nicht fest, da ich im Oktober und November einige andere Veranstaltungen besuche, aber das wird sich in den kommenden Wochen klären. Wie bereits oben geschrieben, sind Buch Nummer 5 und 6 in Planung, was mich vermutlich bis ins Jahr 2017 beschäftigen wird. Ob ich als Cassandra Day bei einem Verlag unterschreibe, kann ich zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht sagen.

Allerdings habe ich als Cornelia auch genug zu tun, da warten zwei Fantasy-Projekte und ein weiteres Jugendbuch auf mich.

Katja: Und zu guter Letzt eine Frage, die jeder Autor in meinen Interviews gestellt bekommt 🙂

Auf meinem Blog geht es ja nicht nur um Bücher sondern auch um mein zweites Hobby, das Kochen und Backen. Hast Du ein Lieblingsrezept, welches Du mit mir und meinen Lesern teilen möchtest.

Cassandra: Ich backe auch unglaublich gern, daher fällt es mir gar nicht so leicht, nur ein Rezept auszusuchen. Ein unglaublich leckeres Rezept ist Japanischer Souflé Käsekuchen. Locker, fluffig, leicht! Dazu mache ich ihn meistens in einer 20cm Springform, also genau richtig für zwischendurch.

Das Rezept habe ich bei einer anderen Food-Bloggerin gefunden, das Foto stammt von mir.

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Das Rezept für diesen leckeren japanischen Käsekuchen habe ich auf einen Extra-Seite gebracht und gleich in mein Kochbuch mit aufgenommen. Das klingt so lecker, dass ich den unbedingt nachbacken muss. 

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