Auf diesem Blog dreht es sich rund um Bücher, Rezensionen, Buchvorstellungen, Interviews und das Kochen von leckeren Speisen aus Topf und Pfanne.

„Schriftgut“ 2016 – eine kurze Stippvisite

Die diesjährige „Schriftgut“ begann für mich mit einem vermeintlichen Fehler – dachte ich zuerst. Ich hatte mich nämlich dafür entschieden, den Krümel mitzunehmen und ihn in den Kinderwagen zu packen.

In der Bahn und beim Schlange stehen an der Kasse zweifelte ich an meiner Entscheidung und teilweise auf der Messe an sich auch – wäre die Manduca hier nicht besser gewesen? Aber letztlich war die Entscheidung doch die richtige. Zum einen hatte ich dank dem Kinderwagen eine Ablage für Jacke & Co und zum anderen konnte ich den Krümel doch ein wenig abschirmen.

Aber fangen wir am Anfang an:

Die „Schriftgut“ Dresden fand bereits das 5. Mal statt und ich glaube, genauso oft bin ich nun auch schon dabei gewesen.

Diesmal kam ich nicht wie sonst mit dem Auto sondern mit der Straßenbahn und freute mich, dass so viele Eltern mit ihren Kindern auf dem Weg zur Messe waren. Auch direkt vor der Messe und vor allen Dingen im Kassenbereich tummelten sich unzählige Kinder. Sie wuselten wild durcheinander, schmiedeten Pläne und freuten sich … aber leider nicht auf die „Schriftgut“ sondern auf die „Spielraum“, die parallel dazu stattfand.

So war es dann auch nicht verwunderlich, dass die meisten Gäste, nachdem sie ihre Eintrittskarten gekauft hatten, nach links zur „Spielraum“ schwenkten und ich relativ alleine den Weg nach rechts, zur Literaturmesse, einschlug.

Ich war gegen 10.45 Uhr dann endlich in den „heiligen Hallen“, nachdem ich circa 20 Minuten in einer langen Schlange ausharren musste.

Die „„Schriftgut““ ist nun das zweite Jahr in Folge in den größeren Räumen untergebracht und das hat den Vorteil, dass man relativ gut durchkommt – auch mit Kinderwagen und auch wenn ein wenig mehr los ist. Und es wurde dann später teilweise noch voller.

Aber erst einmal war relativ wenig los, so dass ich ziemlich unbehelligt meine Runden drehen konnte und mir einen ersten Eindruck verschaffte.

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Dabei kam ich am Stand von „Herr Wolke“ vorbei. Herr Wolke ist der einzige lebendige Kinderbuch-Held und ein sehr sympathischer noch dazu. Ich kam recht schnell mit ihm ins Gespräch, schaute mir seine Bücher an und lies mir die Entstehungsgeschichte von dem Buch „Ein Fall fürs Alphabet“ erzählen. Es ist ein Lese-Lern-Mitmachbuch von Kindern für Kinder und entstand innerhalb eines Jahres mit Kindern einer 5. Klasse aus Brandenburg. Ich fand die Geschichte toll, das Buch gefiel mir auch und – was soll ich sagen – es wanderte mittags mit nach Hause. Denn ich ließ es mir natürlich nicht nehmen, kaufte es und lies es für unsere Mäuse signieren. Nach der Signatur stand Herr Wolke auf, las die Widmung vor, trällerte und überreichte mir das Buch mit Lesezeichen, Kärtchen und einem Luftballon. Ich weiß nicht ob ich rot geworden bin, Krümel zuckte nicht einmal und ich fand die ganze Aktion eigentlich total klasse.

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Der zweite Stand, den ich unbedingt besuchen wollte, war der vom Alwis-Verlag. Ich glaube, ich bin auf den Verlag auf der Leipziger Buchmesse vor einigen Jahren aufmerksam geworden. Seit dem habe ich einen sehr netten Kontakt zum Verlagschef und freue mich immer wieder, wenn ich auf Messen diesen Stand entdecke und es zu einem kleinen Plausch kommt.

So auch heute und die Neuigkeiten, die ich erfahren durfte, machen mich sehr neugierig und ich bin nun schon sehr gespannt auf den November.

Im Alwis-Verlag – einem Kinder- und Sachbuchverlag hier aus Dresden – ist die Reihe „Dresden zum Gruseln“ erschienen. Bisher gibt es zwei Bände, weitere Folgebände sind in Planung. Die Büchlein, die jeweils 5,95 Euro kosten, enthalten kurze Anekdoten, einen Stadtplan und handgezeichnete Illustrationen. Soweit – so gut.

Nun plant der Verlag allerdings ein Highlight und so wie es aktuell ausschaut, werden wir dabei sein können. Es wird ab Dezember etwa eine Grusel-Tour durch Dresden in einem Oldtimer-Bus geben. 90 Minuten soll die geführte Bustour gehen und es ist wohl auch in Planung, einen Stadtrundgang anzuschließen, der dann auch noch einmal 90 Minuten dauern soll.

Weitere Informationen dazu soll es wohl Ende des Monats geben. Ich bin gespannt und werde natürlich darüber berichten.

Den 2. Band der „Dresden zum Gruseln“-Reihe bekam ich von Gerd Sobtzyk als Mitbringsel für meinen Mann, der sich sehr darüber gefreut hat.

Die „Schriftgut“ in eine Lesemesse, bei der nicht die reine Produktschau im Mittelpunkt steht. Sie ist eine Messe, die die Kreativität anregt, die zum Mitmachen und ausprobieren einlädt. So kann man sich als Gast der Messe im Schreiben von Sütterlin ausprobieren, man kann das Buchbinden erlernen, Papier schöpfen — die Möglichkeiten sind sehr vielfältig. Ich hätte gern das eine oder andere mal ausprobiert, gerade das mit dem Buchbinden würde mich mal reizen. Aber mit einem Krümel, der nicht ans schlafen denkt, war das leider nicht möglich.

Einen großen Wunsch hatte ich: Ich wollte unbedingt das neue Buch „Der Angstmann“ vom „Shootingstar der Krimiszene“ Frank Goldammer IMG_20161106_134828kaufen und von ihm signiert bekommen. Aber bis 14 Uhr warten, wenn die offizielle Signierstunde starten sollte, war mir dann doch zu lang. Aber zum Glück war Frank Goldammer schon viel eher auf der Messe und so kam ich auch viel eher zu meinem Buch, meiner Widmung – und zu einem wie immer sehr tiefgründigen, netten und witzigen Gespräch. Im Nachgang entstand dann auch noch die Idee eines weiteren gemeinsamen Interviews – ihr werdet also von uns hören 🙂

Gefreut hatte ich mich auch über die kurze aber herzliche Begegnung mit Katharina Salomo, Initiatorin der „Schriftgut“. Man merkte ihr an, dass die Anspannung ein wenig von ihr abgefallen war, nach dem die Messe lief. Sie erzählte mir ganz kurz und stolz, das viele neue Aussteller – sie sprach von 25 – in der Halle zu finden seien und das sie hofft, nach den Tagen wieder ruhig schlafen zu können. Sie erzählte mir davon, wie sie erschreckt aufwacht weil sie der Meinung ist, etwas vergessen zu haben und das sich das auch mit der 5. Messe nicht ändert.

Und sie erzählte mir vom gestrigen Schülertag – 800 Schulkinder waren da bereits auf der Messe gewesen, hatten als Schulklassen die Mitmachstationen ausprobiert. Wenn ich mir das Gewusel und das Stimmengewirr vorstelle, wird mir angst und bange.

Man trifft natürlich auch immer wieder liebe Bekannte wie zum Beispiel Binea von Literatwo: oder den netten älteren Herrn, der gerne einen Blick auf Krümel hatte, während ich ganz schnell einem dringenden Bedürfnis nachgehen musste.

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Ich wollte, nachdem ich 3 oder 4 Runden durch die Messehalle im Zeichen der Bücher gedreht und mir einen Cappuccino gegönnt hatte, einen Blick in die Räume der Spielraum riskieren. Aber so schnell wie ich da rein bin, bin ich auch wieder raus. Das Stimmengewirr, die Menschenmengen waren mir zu viel. Und nicht nur mir – auch der Krümel wurde unruhig.

So nahm ich nur am Rande die vielen Tische wahr, an denen Kinder und Familien saßen und Brettspiele ausprobierten. Ich riskierte nur einen Blick auf die Ausstellungsfläche von Playmobil und Lego – dann hieß es für mich „nix wie raus“. Im Innenhof gab es noch die Möglichkeit für Kinder, auf Ponys zu reiten und es gab in einem der Säle die Möglichkeit, Schokoladen-Lollies von Viba selbst zu verzieren.

Nach 2 Stunden verließ ich die Messe mit einem sehr unruhigen Krümel. Sobald wir an der frischen Luft waren atmete ich ganz tief durch und der Krümel … der schlief einfach ein 🙂

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