Auf diesem Blog dreht es sich rund um Bücher, Rezensionen, Buchvorstellungen, Interviews und das Kochen von leckeren Speisen aus Topf und Pfanne.

Welttag des Buches – Nachgefragt bei meinen Freunden

Ich bin bekannter maßen doch recht neugierig und wollte von meinen Freunden wissen, was sie am Lesen fasziniert, welches Buch sie derzeit lesen und welches sie verschenken würden, wenn sie die Wahl hätten. Die genannten Buchtitel bei „was liest Du gerade“ beziehen sich auf die Titel, die während der Fragestellung im März gelesen wurden.

Katja: Warum liest Du? Was fasziniert Dich am Lesen?

Lisa:
Lesen ist die Flucht in andere Welten, das Leben hunderter Leben obwohl wir nur eins haben, Dinge zu erleben die man selbst nie erleben könnte, die einmalige Möglichkeit die Gefühle anderer zu empfinden, mit ihnen zu lachen, weinen, sterben und oftmals auch die falschen Entscheidungen zu treffen (und sich vor dem Buch tierisch darüber aufzuregen und insgeheim froh sein, dass es oftmals nicht die eigenen Entscheidungen sein müssen) . Und Lesen gibt einem die Möglichkeit über den eigenen Tellerrand zu blicken, andere Zeiten und Kulturen kennenzulernen…nur einer von vielen Gründen, weshalb ich lese: Die Zeitmaschine wurde noch nicht erfunden. 😉

Markus:
Also: Ich lese, um mir die Zeit zu vertreiben – auf Reisen, zuhause, mal zwischendurch. Mich fasziniert, dass ich Neues erlebe – ferne Länder, andere Perspektiven, andere Zeiten. Ich genieße es, wie die Zeilen meine Fantasie anregen und mein Kopfkino anspringen lassen.

Karin:
Lesen teilt sich für mich in zwei wichtige Bereiche. Zum Einem die Wissensübermittlung, ohne die wir wirklich schlecht dran wären, und zum Zweiten in reine Unterhaltung. Da ziehe ich Romane jedem Film oder sonstigen Unterhaltungsmedium vor, einfach weil ein Buch es einem wesentlich einfacher macht in eine ganz eigene Welt abzutauchen, ohne dass man zu sehr von den Vorstellungen eines anderen beeinflusst wird. Hier ist die eigene Phantasie ein enorm wichtiger Bestandteil und das macht eine Geschichte zu lesen zu einem weit persönlicheren Erlebnis als andere Medien. Zum Abschalten gibt es also nichts Besseres als in einen Roman voll und ganz zu versinken und sich mitreißen zu lassen.

Sylvia aus Stollberg:
Am Lesen liebe ich, dass ich meiner eigenen Phantasie Spielraum geben/lassen kann. Mir einfach meine eigenen Gedanken zu machen und so mich in vergangene Zeiten wiederzufinden und einfach dort einzutauchen. Ich bin irgendwo geschichtsverrückt und umso faszinierender finde ich es, wenn ich dann durch historische Romane viel Hintergrundwissen erhalte.

S. aus D. an der E:
Das Abtauchen in andere Welten, der Einblick in andere Perspektiven, das Anregen zum Nachdenken und das Erweitern des Horizontes.

K. aus D. an der E.:
Hab als Kind nicht nur einmal die ganzen Bücher aus unserer „Dorf-Bibo“ gelesen, aber danach war lange Ruhe. Da hab ich Ewigkeiten kein Buch gelesen. Den Weg zum Lesen hab ich dann durch „Diabolus“ von Dan Brown gefunden, das mir meine Mutti geschenkt hat, weil der, dem sie das Buch eigentlich schenken wollte, das Buch schon hatte. Im Nachhinein zu meinem Glück 🙂 Inzwischen ist es fast schon wie eine Sucht, so dass ich immer und überall ein Buch mit mir rumschleppe, damit ich in einer freien Minuten gleich weiter lesen kann. Ich versuch mich beim Lesen in die Handlung hineinzuversetzen und bin dann immer gespannt, ob die Story so weitergeht, wie ich mir das „zurechtspinne“. Einfach weg von der Realität, einfach abschalten. Da vergesse ich die Welt um mich rum ….

Katja: Welches Buch liegt derzeit auf Deinem Nachttisch und was kannst Du empfehlen?

Lisa:
Eigentlich immer mindestens 5: „Was wir sind und was wir sein können“ von Gerald Hüther, „Wie Kinder Sprachen lernen“ von Rosemarie Tracy, „Interkultureller Literaturunterricht“ von Christian Dawidowski , „Tausend strahlende Sonnen“ von Khaled Hosseini, „Der Kontrabass“ von Patrick Süßkind und die zwei die immer da liegen: „Stolz und Vorurteil“ von Jane Austen, und „Anna Karenina“ von Leo Tolstoi

Markus:
Auf meinem Stubentisch (im Schlafzimmer lese ich nicht) liegt aktuell „Zerberus“ von Stephanie Ross – sehr spannend geschrieben und wirklich fesselnd. Aber ich habe auch noch ein gutes Dutzend weitere Bücher, die darauf warten gelesen zu werden, von Klassikern wie den „Buddenbrooks“, über dokumentarisches wie „Wenn Hitler den Krieg gewonnen hätte“ bis zu Science Fiction wie „Ready Player One“ von Ernest Cline.

Karin:
Auf meinem Nachttisch liegt überhaupt kein Buch mehr im üblichen Sinn, sondern ein E-Book-Reader, der mit fast fünfhundert E-Books beladen ist. Meine Empfehlung? Sich einen E-Book-Reader zulegen und es mal mit ein paar der aufstrebenden, selbstpublizierenden E-Book-Autoren probieren. Denn neben viel Schund finden sich da viele Perlen. Ich weiß, dass das die herkömmliche Buch- und Verlagswelt etwas durcheinander wirbelt, aber vielleicht haben wir genau das gerade jetzt mal gebraucht?

Sylvia aus Stollberg:
Die niedrigen Himmel von Anthony Marra – ein Buch über das Leben in Tschetschenien, was der Krieg aus dem Land und den Menschen (ge)macht (hat) und den Zusammenhalt der Menschen. Das Buch ist sehr gefühlvoll geschrieben und man kann sich gut in das Schicksal der Menschen hinein versetzen.

S. aus D. an der E:
Ich habe gerade NO von Carl Djerassi gelesen. Es liegt jetzt nicht mehr auf dem Nachttisch, aber einen Nachfolger gibt es auch noch nicht. Dieses Buch kann ich sehr empfehlen. Djerassi ist Biochemiker und wird auch „Mutter der Pille“ genannt. In seiner zweiten Lebenshälfte hat er sich der Literatur gewidmet und ein neues Genere begründet science-in-fiction. NO handelt von einer jungen Biochemikerin die ein neues Produkt entwickelt hat und bis zur Marktreife bringt. Dabei geht es um die Entwicklung der Idee, die Genehmigungsverfahren, die Investorensuche und schliesslich den Börsengang des neuen Unternehmens. Und ein klein bisschen Liebe und Privatleben gibt es auch noch 😉

K. aus D. an der E.:
Momentan lese ich „Eisige Nächte“ von Andreas Franz. Lag bei uns in der Ferienwohung rum und da hab ich meine geplante Buchlese-Reihenfolge spontan mal ein bisschen abgeändert und dieses Buch angefangen zu lesen. Und was soll ich sagen: Es fällt mir schwer, es wieder aus der Hand zu legen. Ich finde es ziemlich spannend und kann es allen Krimi-Lesern weiterempfehlen. Wobei ich aber der Meinung bin, dass es in Politik und Wirtschaft zwar schon Verschwörungen und Mauscheleien gibt, aber in diesem Ausmaß halte ich es dann doch für etwas übertrieben. Aber dafür ist es ja auch ein  Buch 🙂

Katja: Wenn Du von einem Verlag 10 Bücher eines Titels bekommen würdest, welches Du verschenken kannst … welches Buch sollte das sein und wem würdest Du damit eine Freude machen wollen?

Lisa:
Am liebsten ja 10 verschiedene, um den Geschmack aller zu treffen 🙂 Die Frage ist schwer, aber ich denke es wird „Die Feuer von Troja“ von Marion Zimmer Bradley (ich glaube Fischer-Verlag???), eins der fesselndsten Bücher die ich je gelesen habe. Ich würde eins behalten (meine Ausgabe ist mal im Urlaub verschollen) und den Rest an meine Schwester, Cousine, Tante und liebe Freunde verschenken. Du würdest natürlich auch eins bekommen 😉

Markus:
Wenn ich 10 Bücher eines Titels verschenken könnte, dann würde ich „Ehe der Kreis sich schließt“ von Werner Lohde wählen. Der Autor schreibt in seiner Autobiografie über seine Jugend im sächsischen Niederau, über das Aufkeimen des Nationalsozialismus, den Krieg und sein Leben bis zur Entlassung aus der russischen Kriegsgefangenschaft. Ein Buch, welches mich wie kein Zweites bis heute beeindruckt hat. Ich würde es Freunden meines Alters und vor allem jüngeren Leuten an die Hand geben, damit in Ihnen die Erinnerung lebendig bleibt.

Karin:
Schwierige Frage. Soll es ein Buch sein, dass ich zwar persönlich ganz toll fand, aber das weniger den Geschmack der Massen entspricht, in der Hoffnung auch andere Leser dafür begeistern zu können? Eher nicht.

Wichtiger bei solchen Aktionen finde ich Menschen überhaupt mit so einem Geschenk zum Lesen zu animieren. Ich würde die Bücher also vor allem an Bekannte geben, von denen ich weiß, dass sie eher wenig lesen oder an Einrichtungen, die Bücher Menschen zu Verfügung stellen, die sonst nur selten an ein Buch kommen. Lesen sie erst einmal, so haben die meisten Menschen auch viel Freude daran.

Deswegen würde ich mich für ein Buch entscheiden, das möglichst bekannt ist und vielen Menschen gefallen könnte, aktuell also z.B. Jojo Mojes „Ein ganzes halbes Jahr“. Oder eines der Bücher von Kerstin Gier wie „Die Mütter-Mafia“, ein „Harry Potter“-Roman, „Der Medicus“ von Gordon oder einen spannenden Krimi von Fitzek und Konsorten.

Sylvia aus Stollberg:
Bei der Aktion Lesefreunde würde ich mich wahnsinnig über „Das Pestzeichen“ von Deana Zinßmeister freuen, da ich ja historische Romane liebe. Eine Freude mache ich damit auf jeden Fall meiner Mutter, da sie ebenso historische Bücher mag und dann versuche ich einen Kollegen vom Lesen zu überzeugen und geb ihm ein Exemplar.

S. aus D. an der E:
Ich kann mich gerade nicht entscheiden…

K. aus D. an der E.:
Das kann ich gar nicht so einfach sagen. Ich hab nicht so viele Leser in meinem Freundeskreis und die, die lesen, haben schon hunderte Bücher mehr als ich gelesen. Wenn ich ein Buch verschenken dürfte, dann auf alle Fälle einen Krimi. Wahrscheinlich Nele Neuhaus oder Andreas Franz, vielleicht auch Ursula Poznanski oder Vincent Kliesch. Von denen hab ich schon einiges gelesen und war immer begeistert.

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