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Wer weiß schon, wie man Liebe schreibt von Kristina Günak

Eine Verlagsmitarbeiterin und ein Bestsellerautor gehen gemeinsam auf Lesereise … Als ich den Klappentext gelesen habe war ich sofort begeistert. Dazu das ansprechende Cover und die Tatsache, dass eine meiner Lieblingsautorinnen das Buch geschrieben hat: ich musste es lesen.

Wie immer war ich durch den lockeren, humorvoll-chaotischen Schreibstil sofort in Bann der Geschichte. Auch wenn ich, zugegebenermaßen am Anfang nur Bea leiden konnte. Tim war mir am Anfang total unsympathisch und ich mochte keine Beziehung zu ihm aufbauen.

Das kam wahrscheinlich daher, dass die Geschichte aus der Sicht von Bea in der Ich-Form erzählt wurde und ich als Leserin dahin nur Einblicke in ihre Gedankenwelt hatte. Die Welt von Tim, seine Gedanken und Gefühle, waren mir am Anfang total fremd.

„Schlafen wird nicht überbewertet.“
(Seite 88)

Erst nachdem er mit Bea unterwegs war, sich immer mehr öffnete und immer mehr von sich preisgegeben hatte, wurde er mir sympathischer und ich konnte ihn mehr in meine Gedanken aufnehmen.

Ich fand die Charaktere der beiden Hauptfiguren sehr gut, sehr authentisch gezeichnet und ich fand eines ganz besonders gut: es sind nicht glattgebügelte Charaktere sondern welche mit Vergangenheit. Figuren, die ein Geheimnis mit sich herumschleppen, ein Geheimnis das erklärt, warum sie so sind wie sie sind.

Ein weiterer Pluspunkt ist, das aber dieses Geheimnis nicht dramatisiert wird, nicht überspitzt dargestellt wird. Es wird erzählt um zu erklären, aber nicht zu sehr hervorgehoben.

Die Einblicke in die Verlagswelt; in die Arbeit der dortigen Angestellten, aber auch in die Nöte eines Autoren waren für mich Highlights im Buch.

„Ich halte es für eine Unterstellung, dass man die Persönlichkeit eines Autors
aus seinen Büchern herauslesen kann.“
(Seite 58)

Ganz besonders viel Begeisterung weckten zwei Nebenfiguren bei mir:

Zum einen die Mama von Bea: so eine starke Frau, die so vielen Kindern mit trauriger Vergangenheit ein sicheres Leben und Halt gibt. Es ist Wahnsinn was sie leistet – und dabei nimmt sie auf sich selbst keine Rücksicht.

„Ich glaube, das ist ihr Geheimnis. Sie hat keine Angst.
Und weil sie keine Angst hat, verliert man in ihrer Gegenwart seine eigene Angst.“
(Seite 92)

Und Fritzi. Der kleine Junge, der so tapfer ist. Ich hatte beim Lesen einen anderen wunderbaren Jungen vor meinen Augen, den ich vor einigen Jahren mal kennenlernen durfte und der mich, auch wenn ich ihn viel zu selten nur sehe, im Herzen immer begleitet.

Für mich ist dieses Buch wieder ein reines Lesevergnügen gewesen. Daher kann ich nicht anders und vergebe 5 von 5 Sternen.

Und ich sage Danke an Kristina Günak, dass sie mich wieder nicht enttäuscht hat. Dass sie die Erwartungen, die ich in sie und ihr neues Buch gesetzt habe, nicht enttäuscht hat.

Beim Lesen des Buches gingen mir einige Fragen nicht aus dem Kopf und da ich doch sehr neugierig bin, habe ich diese Fragen einfach gestellt. Die Antworten darauf, die gibt es hier.

Daten:
Autor: Kristina Günak
Titel: Wer weiß schon, wie man Liebe schreibt
Taschenbuch: 288 Seiten
Verlag: LYX (24. April 2017)
ISBN: 978-3736304659

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