Ich musste diesen Roman tatsächlich erst einmal „verdauen und sacken lassen“, ehe ich in der Lage war, eine Rezension dazu zu schreiben. Nicht, weil er so super-genial und mega-toll, sondern weil ich meine Enttäuschung nicht in Worte fassen konnte.
Als ich den Klappentext gelesen habe, fand ich die Idee der Geschichte richtig toll und hatte mich gefreut, gedanklich an die Bellbook University zu reisen. Nach 1/3 des Buches war ich schon total genervt, nach 2/3 war ich versucht, das Buch einfach vom Reader zu löschen und das letzte Drittel habe ich dann nur noch überflogen.
Genervt war ich von den beiden Protagonistin Ginger und „Beast“ Colin, von der Oberflächlichkeit der beiden und ihrer Charakterisierung. Wahrscheinlich bin ich zu alt für solche College-Romanzen, aber ich konnte einfach nicht fassen, wie stereotyp die beiden dargestellt wurden. Hauptsächlich Ginger mit ihrer Social-Media-Affinität und ihrem Drang, alles posten und teilen zu müssen. Wie mich sich so abhängig machen kann von den Likes der anderen und auf dieser Welle unbedingt mitreiten zu wollen oder müssen, kann ich tatsächlich nicht verstehen. Ich frage mich, wie ich all die Jahrzehnte, die ich bereits auf der Welt bin, ohne solche Sachen auch nur ansatzweise überleben konnte. Das Jugendliche mit der Welt in Berührung kommen, ist das eine. Aber das auch noch zu forcieren im Buch, etwas Anderes. Gut, am Ende wird auch Ginger schlau und begreift, dass es noch andere Sachen gibt und dass man man sich eben nicht verbiegen muss, um irgendwo dazuzugehören.
Aber der Weg dahin ist zäh, langweilig. Die Figuren sind nicht ausgereift und erfahren nicht wirklich eine Entwicklung. Die ersten Themen, die immer mal wieder durchscheinen, werden nicht wirklich ausgearbeitet und bleiben so auf der Strecke.
Die Geschichte an sich bleibt Einheitsbrei, nur das hier der Bad Boy und sein weiblicher „Gegenpart“ dazu auch noch paranormal sind und eben keine Menschen. Auch das „Missverständnis“, die böse Gegenspielerin, die Auflösung des Ganzen ist beliebig austauschbar und kann daher nicht wirklich punkten.
Mehr Worte will ich zu dem Buch gar nicht verlieren. Ich bin enttäuscht und werde auf keinen Fall zu den Fortsetzungen greifen.
Daten:
Autor: Penny Juniper
Titel: Bellbook University 1: Ginger & Beast
Herausgeber: Impress (September 2024)
Taschenbuch: 295 Seiten
ISBN: 978-3551305855
Lesealter: Ab 16 Jahren