Ich bin mal wieder mit dem zweiten Teil in eine Buchreihe eingestiegen – das scheint bei mir momentan häufiger vorzukommen – und zudem damit eine neue Autorin kennengelernt.
Wir sind in Köln und schreiben das Jahr 1933. Dunkle Zeiten brechen für die Süßwarenfabrik, deren Besitzer und der Angestellten an. Mit Helene „Leni“ lerne ich eine starke Frau kennen, die versucht, die Fabrik gemeinsam mit ihrem Bruder und ihrem Mann zu leiten, gegen alle Widerstände zum Trotz. Denn eine Frau in dieser Zeit in einer Machtposition? Das geht ja mal so überhaupt nicht.
Und so erleben wir, wie sie sich für die Fabrik und ihre Angestellten einsetzt. Wie sie für die Ärmeren kämpft, für die Rechte der Mitarbeiter und ihr gesundheitliches Wohl.
Was mir gefallen hat war, wie die Autorin die gesellschaftlichen und politischen Ereignisse dieser Zeit in eine interessante, wenn gleich auch vorhersehbare Geschichte, verpackt hat.
Der Schreibstil der Autorin ist sehr bildhaft, man kann das Buch gut wegschmökern und lernt dabei noch einiges über die damalige Zeit.
Dabei muss ich sagen, hätte ich noch mehr über das Herstellen der süßen Leckereien gelesen, über die Abläufe dabei und nicht zum x-ten Mal die Wiederholung, das Georg sich ja so verändert hat und zurückzieht. Warum er das macht, war mir nach wenigen Seiten leider schon klar, auch wenn die „Auflösung“ dessen erst sehr spät im Buch kam.
Alles in allem ein lesbares Buch, welches aber durchaus ein paar mehr „süße“ Seiten und ein paar weniger deprimierend-düstere hätte haben können.
Meine Wertung: 3 Sterne
Daten:
Autor: Claudia Romes
Titel: Die Fabrik der süßen Dinge: Helenes Träume
Herausgeber: Aufbau Taschenbuch (Januar 2024)
Taschenbuch: 334 Seiten
ISBN: 9783746639444