Als ich von einer Autorin und Bekannten bei einem gemeinsamen Mittagessen erfahren habe, das es in Dresden eine (weitere) kleine Buchmesse geben soll, war ich doch sehr überrascht. Zum einen war es zu dem Zeitpunkt schon fast so weit und ich hatte bis dahin noch gar nichts darüber gehört. Und zum anderen hat Dresden ja mit der „Dresden erlesen“ eigentlich schon eine kleine aber feine „Buchmesse“ mit Verlagen jenseits des Mainstream.
Aber gut – ich war neugierig, Zeit hatte ich an dem Tag, es war der 03. Mai 2025, auch, also meldete ich mich bei dem Veranstalter an. Und wartete auf eine Reaktion, eine Bestätigung, irgendwas. Genau gesagt warte ich eigentlich immer noch – denn es kam nichts. Dennoch ging ich natürlich, mit meinen beiden Kindern im Schlepptau, hin. Überraschung: Am Eingang wurde man gefragt ob man sich angemeldet hatte. Hatte ich und ich stand sogar auf der Liste. Ich sei nicht die einzige, wo die Rückmeldung nicht geklappt hat erfuhr ich und bekam ein Goodiebag ausgehändigt und ein Band mit „Eintrittskarte“. Meine beiden Kinder bekamen lächelnd ebenfalls so ein Schlüsselband und waren happy.
Das Grinsen wich auch später nicht aus ihrem Gesicht, denn die erste Autorin die sie in dem größeren der beiden Räume trafen, war Anja Schenk. Eine Kinderbuchautorin, deren Bücher bei uns längst Einzug gehalten haben und die wir auch schon länger kennen und mögen. An ihrer Seite war Frauke Angel zu finden. Ihres Zeichens ebenfalls Kinderbuch-Autorin mit, wie ich finde, besonderen Büchern mit ernsteren Themen. Mit beiden Autorinnen plauschten wir eine Weile, die Kinder wurden mit Bonbons und Kugelschreiber beschenkt (riesige Freude bei beiden) und dann bekamen sie noch von Frauke ihr wahrscheinlich erstes Rezi-Exemplar direkt ausgehändigt. Stolz wie Bolle waren sie und wollen es auch recht schnell lesen.

Recht schnell ist ein gutes Stichwort. Recht schnell wäre ich wahrscheinlich durch die kleine Messe durch gewesen, wenn ich meine beiden nicht gehabt hätte. Dadurch, dass beide Räume recht klein waren für die 45 Aussteller und die doch recht vielen Besucher, hatte ich leicht mit Platzangst zu kämpfen und die Luft war auch nicht toll.
Aber gut, die Kinder hatten Lust noch ein bisschen zu stöbern und besuchten auch die Buchvorstellung von Anja Schenk und Frauke Angel. Ich war währenddessen am Stand vom Ultraviolett-Verlag und damit von Katja Völkel, die mich überhaupt erst auf diese Messe hingewiesen hat. Wir quatschten noch ein bisschen, ehe ich meine Kinder wieder einsammelte und schließlich nach einer Stunde etwa, wieder den Heimweg antrat.

Geärgert habe ich mich später, als ich den Besuch Revue passieren liess und dabei feststellte, dass ich es tatsächlich versäumt hatte, am Stand von Ella Thompson stehenzubleiben und mal zu stöbern.
Gefreut habe ich mich über eine für mich unerwartete Begegnung – ich hatte mir vorher dummerweise nicht angeschaut, wer überhaupt dabei sein würde. Dadurch war die Begegnung mit Cornelia Franke, einer Autorin die ich von Veranstaltungen wie die Lit.love und die Loveletter-Convention (beide Veranstaltungsformate gibt es leider nicht mehr) her kenne, eine große Überraschung. Und die Begrüßung auch – versank ich doch in einer total lieben Umarmung. Leider habe ich vergessen ein Foto zu machen – aber vielleicht sehen wir uns ja mal irgendwann, irgendwie wieder.
Die Dream Dresden war vom Angebot her nicht wirklich was für mich – ich lese aus den meisten der dort vertretenen Genres nur sehr wenig bis gar nichts. Dennoch hat es tatsächlich ein Buch aus der Feder von Cornelia Franke mit nach Hause geschafft und eines ist auf meiner Wunschliste gelandet. Vielleicht traue ich mich an die Fantasygeschichte mit Drachen mal irgendwann ran.

Zum Schluss bleibt die Frage, ob Dresden tatsächlich eine zweite Buchmesse braucht. Ehrlich? Ich weiß es nicht. Die „Dresden erlesen“ ist für mich immer etwas besonders – von der Location her genauso wie von den Ausstellern, dem Angebot. Die Dream Dresden konnte mich nicht zu 100% überzeugen, aber dennoch würde ich wahrscheinlich auch im nächsten Jahr wieder vorbei schauen. Vielleicht ist dann mehr für mich dabei.