Auf diesem Blog dreht es sich rund um Bücher, Rezensionen, Buchvorstellungen, Interviews und das Kochen von leckeren Speisen aus Topf und Pfanne.

Im Gespräch … mit Anja Schenk

Im Rahmen der Aktion „Dresdner Autoren vorgestellt“ habe ich die Kinderbuchautorin zum Gespräch gebeten und habe dabei erfahren, was sie bewogen hat Kinderbücher zu schreiben und was sie an Dresden liebt.

Katja: Liebe Anja, vielen Dank für Deine Zeit. Unser gemeinsames Interview entsteht im Rahmen meiner Blogaktion „Vorgestellt: Dresdner Autoren“. Ich habe im Rahmen der Aktion Autoren gesucht, die für mich neu sind, in Dresden (und der Umgebung) leben und arbeiten und dabei Dich gefunden.

Erzähl mir doch mal ein bißchen über Dich? Wie „tickst“ Du so? Wer steckt hinter dem Menschen Anja Schenk?

Anja: Tja, wie beschreibe ich mich … ein bisschen kreativ-chaotisch bin ich wahrscheinlich. Ich glaube, ich habe nicht verlernt zu träumen, bin begeisterungsfähig und möchte immer ein bisschen Kind bleiben. Bei aller Begeisterungsfähigkeit bin ich selbst vermutlich mein größter Kritiker und Zweifler, stelle mir viele Fragen und grübele oft bis mir der Kopf qualmt.

Katja: Wie bist Du zum Schreiben gekommen und warum hast Du Dich gerade für Kinderbücher entschieden?

Anja: Das kam irgendwie von ganz alleine. Eine Leseratte war ich schon immer und zunächst inspirierten mich hauptsächlich meine Kinder zu meinen Geschichten. So entstand vor einigen Jahren ein fantasievolles, bisher unveröffentlichtes Märchen für meine Tochter. Es ist unser privater Schatz und mein erstes Buch-Baby. Danach konnte und wollte ich nicht mehr aufhören mit dem Schreiben, die Ideen sprudelten nur so und einige Zeit später entstand „Hexinella Besenstiel“, mein erstes veröffentlichtes Kinderbuch. Eine Geschichte über eine kleine Hexe, die erkennt, dass es sich lohnt, für seine Träume zu kämpfen und die sich auch von Rückschlägen nicht entmutigen lässt.

Katja: Haben dich vielleicht deine Kinder aufgrund von Gutenachtgeschichten dazu ermutigt, den Weg des Autoren einzuschlagen?

Anja: Eher weniger. Als ich begann zu schreiben, waren sie noch sehr klein. Sie lieben es aber bis heute, wenn man ihnen vorliest.

Katja: Ist es einfacher, für Kinder zu schreiben? Sind diese leichter „zufrieden“ zu stellen oder sind sie sehr kritische Leser?

Anja: Ich glaube nicht, dass es einfacher ist. Wie in jedem anderen Genre kommt es auch in der Kinderliteratur auf entscheidende Dinge an, wie interessante Figuren, starke Charaktere und deren Entwicklung, Logik, Spannungsbogen etc. Kinder können sehr kritisch sein, wenn es um Logik geht und hinterfragen vieles.

Katja: Welcher Autor / welche Autorin hat Dich in Deiner Kindheit/Jugend begleitet und zu welchen Büchern greifst Du heute noch gern? Gibst Du diese Bücher vielleicht auch an deine Kinder weiter?

Anja: Auf jeden Fall. „Der kleine Angsthase“, „Bei der Feuerwehr wird der Kaffee kalt“ oder „Hirsch Heinrich“ sind nur einige Schätze, die ich an meine Kinder weitergeben konnte. Damals wie heute stoßen diese und andere Klassiker auf Begeisterung. Später dann hat mich die Serie um den „Zauberer der Smaragdenstadt“ von Alexander Wolkow lange Zeit in ihren Bann gezogen. Und immer auch Märchen.

Katja: Im Rahmen der Lesewoche in der Lößnitztalbahn liest du während einer gemütlichen Fahrt in der Eisenbahn aus deinen drei bisher erschienenen Kinderbüchern. Wie kommt man auf die Idee?

Anja: Mit dieser originellen Idee ist man seitens der Bahngesellschaft auf mich zugekommen. Mein Büchlein „Max und die Eisenbahn“ ist unter anderem an verschiedenen Eisenbahn-Souvenir-Shops erhältlich, bei der Lößnitzgrund- und Weißeritztalbahn, der Fichtelbergbahn und sogar beim Rasenden Roland. In einer Eisenbahn zu lesen ist neu für mich, darauf bin ich sehr gespannt. Am 12.02.17 lese ich in der Lößnitzgrundbahn und eine Woche später, am 19.02.17 in der Weißeritztalbahn. Genauere Informationen dazu gibt es unter www.sdg-bahn.de oder auf meiner Homepage: www.kinderbuch-schenk.de .

Katja: Liest du gerne vor Kindern vor? Und ist es schwer, diese während einer Lesung so zu begeistern, dass sie ruhig sitzen bleiben?

Anja: Na klar lese ich gern vor und bis jetzt hatte ich immer ein tolles Publikum. Natürlich kann es während einer Kinderbuchlesung auch mal unruhig werden, das ist normal. Es sind ja Kinder und manchmal sind sie noch klein. Manche können schon länger konzentriert einer Geschichte folgen, andere vielleicht noch nicht. Im Tumult untergegangen bin ich bisher glücklicherweise noch nicht.

Katja: Kinder mögen ja Maskottchen – Figuren aus Büchern, die quasi „lebendig“ werden. Hast Du so ein Maskottchen, das dich auf deinen Lesungen begleitet?

Anja: Ja! Hexinella als Stoffpuppe samt passendem Hexenbesen. Sie begleitet mich auf meinen Lesungen und Veranstaltungen und wird dabei oft von vielen Kinderhänden geknuddelt und herumgereicht.

Katja: Ich stell Dich ja im Rahmen der Aktion „Vorgestellt: Dresdner Autoren“ vor. Da muss es natürlich ein paar Fragen zum Thema geben J Fangen wir mit etwas einfachem an: Was magst Du an Dresden bzw. an Sachsen?

Anja: Ganz einfach, Dresden ist für mich eine der schönsten Städte überhaupt. Durch die historische Altstadt mit ihren imposanten Bauten oder an der Elbe entlang zu schlendern und die Schiffe zu beobachten, ist immer wieder toll. Sachsen ist meine Heimat, hier bin ich aufgewachsen und hier sind meine Wurzeln und meine Kindheitserinnerungen. Es gibt so viele wunderschöne Ecken hier, die es zu erkunden lohnt.

Katja: Wenn Du Besuch hast, der das erste Mal Dresden besuchst, was zeigst Du ihm? Was muss man unbedingt gesehen haben? Hast Du vielleicht sogar einen Geheimtipp?

Anja: Da würde ich zum Beispiel eine Tour über den Neumarkt, die Frauenkirche und Münzgasse herum empfehlen und unterwegs in einem der vielen gemütlichen Cafés versacken. Eine Fahrt mit der Standseil- oder Schwebebahn und den traumhaften Ausblick über Dresden genießen. Oder auch eine Bootsfahrt auf dem Carolasee im Großen Garten. Und abends in der Neustadt um die Häuser ziehen.

Katja: Was mir persönlich an Dresden sehr gut gefällt, sind unter anderem die vielen unterschiedlichen Restaurants die es hier gibt. Und natürlich habe ich so meine Lieblingsrestaurants, die ich gern besuche. Geh es Dir auch so? Was sind deine Lieblingsrestaurants hier in Dresden?

Anja: Ich mag das „Tapas Barcelona“ an der Weißen Gasse, hier treffe ich mich sehr gern mit Freunden. Oder auch im urigen „La Contadina“ in Löbtau, denn Pasta in allen Variationen mag ich für mein Leben gern.

Katja: Wenn Du zu einem Buch greifst, welche Genre bevorzugst Du? Liest Du auch gerne Bücher, die in Deiner Heimatstadt spielen?

Anja: Ich lese ziemlich viel quer Beet und bin nicht auf ein bestimmtes Genre festgelegt. Am liebsten intensive, bewegende Romane aber auch Thriller oder Historisches. Und ja, gerne auch mal Bücher, die in Dresden spielen, wie die von Romy Fölck oder Frank Goldammer.

Katja: Welches Buch liest Du im Moment gerade und welches steht ganz oben auf Deiner Wunschliste?

Anja: Gerade habe ich „Im Wald“ von Nele Neuhaus begonnen. Zuvor habe ich „Vor dem Fall“ von Noah Hawley nahezu verschlungen. Dieses Buch hat mich unheimlich gefesselt. Auf meiner Wunschliste stehen so viele Bücher, dafür reicht der Platz hier leider nicht.

Katja: Und zu guter Letzt eine Frage, die jeder Autor in meinen Interviews gestellt bekommt:

Auf meinem Blog geht es ja nicht nur um Bücher sondern auch um mein zweites Hobby, das Kochen und Backen. Hast Du ein Lieblingsrezept, welches Du mit mir und meinen Lesern teilen möchtest?

Anja: Vor einigen Jahren schenkten mir Freunde mal eine liebevoll zusammengestellte Sammlung von Lieblingsrezepten und durch eins davon wurde ich zu einem wahren Flammkuchen-Fan. Dieses Rezept gebe ich gern weiter.

„Rosis Elsässischer Flammkuchen“.

Zutaten:

250 g Mehl, 15 g Hefe, 125 ml Milch, 1 Prise Salz, 1 Prise Zucker, 1 Becher Creme Fraiche, 250 g Schinkenwürfel, 1-2 Zwiebeln

Zubereitung:

Die Hefe in der lauwarmen Milch mit dem Zucker anrühren. Das Mehl in eine Schüssel geben, eine Mulde hinein drücken und die aufgelöste Hefe in die Mulde schütten. Mit dem Salz zu einem geschmeidigen und elastischen Teig kneten. Diesen zugedeckt mindestens 30 Minuten gehen lassen. Den Backofen mit Backblech auf 220 °C vorheizen. Zwiebeln in Ringe schneiden. Den Teig nochmals durchkneten und halbieren. Auf Backpapier zu hauchdünnen (so dünn wie möglich) Fladen ausrollen, mit Creme Fraiche bestreichen, Schinkenwürfel und Zwiebelringe darauf verteilen. Das Backpapier mit dem Flammkuchen auf das heiße Backblech ziehen und auf mittlerer Schiene 10 bis 15 Minuten backen. Den Flammkuchen heiß servieren. Und dann: schmecken lassen!

Ich bedanke mich bei Anja Schenk für das tolle Interview und freue mich auf gleich zwei Treffen mit ihr J . Zum einen werde ich die Lößnitztalbahn-Lesung miterleben und zum anderen werde unsere Wege sich auf der Leipziger Buchmesse kreuzen.

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