Auf diesem Blog dreht es sich rund um Bücher, Rezensionen, Buchvorstellungen, Interviews und das Kochen von leckeren Speisen aus Topf und Pfanne.

Interview mit Alexandra Benke (Autorin)

Von Alexandra Benke hab ich aus dem Biber und Butzemann-Verlag bisher zwei Bücher gelesen: Zum einen „Geheimnis der Wildtiere“ (die Rezension dazu kommt in einigen Tagen) und zum anderen „Geheimnis um den roten Kater“. Beide Abenteuer spielen in Bayern, sind sozusagen ein Heimspiel für die Autorin. Heute möchte ich Euch mit diesem Interview die Autorin näher vorstellen.

Katja: Liebe Alexandra, vielen Dank, dass ich Sie zum Interview treffen darf. Wir fangen ganz harmlos an: Stellen sie sich doch am besten einmal selbst vor. Was macht den Menschen Alexandra Benke aus und welche drei Eigenschaften beschreiben sie am Besten?

Alexandra: Sehr gerne. Ich freue mich auch Sie kennenzulernen, liebe Katja. Was mich als Menschen ausmacht? Da könnte ich ein Buch darüber schreiben …(lacht) Nein, also Spaß beiseite. Ich bin ein ideenreicher, kreativer Mensch und setze meine Vorstellungen auch gerne zielstrebig um. Aber ich bin durchaus auch ein genussvoller Mensch und den schönen Dingen des Lebens zugetan. Dazu gehören für mich die Magie und der Zauber der Natur, duftende Blumen und natürlich gutes Essen. Außerdem habe ich eine besondere Verbindung zu Tieren.

Katja: Ich habe von ihnen bisher die München- bzw- Bayernabenteuer „Geheimnis um den roten Kater“ und „Geheimnis der Wildtiere“ gelesen. Wie muss ich mir die Vorbereitungen auf so ein Buch vorstellen?

Alexandra: Erst einmal entscheide ich mich für eine Idee. Dann besuche ich mehrmals die jeweiligen Orte und lasse alles auf mich wirken. Inspiriert durch erste Eindrücke, Gerüche, Bilder, Begebenheiten und Gespräche mache ich mir Notizen. Mein Mann ist idealerweise ein leidenschaftlicher Hobby-Fotograf und hält alles auf Fotos fest. Bereits auf der Heimfahrt entstehen die ersten Handlungsstränge im Kopf…

Katja: Sie leben ja in der Nähe des Ammersees. Da sind die Regionen in ihren Büchern doch sicherlich ein Heimspiel. Kennen Sie alle Orte, die sie darin beschrieben haben?

Alexandra: Natürlich! Das finde ich auch sehr wichtig. Ich schreibe über Regionen, die ich sehr gut kenne und die mir am Herzen liegen.

Katja: Ist es einfacher, ein Buch über eine Gegend zu schreiben, die man wie seine Westentasche kennt? Wäre es eine größere Herausforderung, wenn Sie zum Beispiel ein Buch über das Ruhrgebiet schreiben würden? Wäre da die Vorbereitung darauf eine andere?

Alexandra: Ich denke schon, dass es einfacher ist, ein Buch über eine Region zu schreiben, die man bereits kennt. Über eine unbekannte Region zu schreiben, würde sicherlich noch mehr Zeit für Recherche in Anspruch nehmen. Aber es wäre eine Herausforderung, die ich reizvoll finde.

Katja: Ich mag Kinderbücher, die spannend sind, lebendige Zeichnungen haben und – ganz nebenbei aber ohne den „erhobenen Zeigefinger“ Wissen vermitteln. Was muss in Ihren Augen ein gutes Kinderbuch haben?

Alexandra: So sehe ich das auch. In meinen Augen ist es für die jungen Leser auch interessant, wenn ein Kinderbuch eine gewisse Lebensphilosophie vermittelt. Sie wollen sich mit den Helden identifizieren und in der Geschichte versinken können. Als Erwachsener weiß man rückblickend meist genau, welches Kinderbuch einen geprägt hat.

Katja: Wie entsteht eine Geschichte? Gibt es eine Vorgabe – zum Beispiel in welche Region das Buch gehen sollen – oder ein Thema? Oder schreiben Sie einfach über das, was ihnen in dem Moment „einfällt“?

Alexandra: Ich beginne sozusagen intuitiv mit einem Thema und einer Region. In meinem Kopf schwirren sehr viele Ideen herum, die sich im Laufe der Zeit zu einer Geschichte kristallisieren. Dann kommt die Überarbeitungsphase, in der ich den Text mehrmals im Hinblick auf verschiedene Gesichtspunkte durchgehe. – An dieser Stelle möchte ich mich auch noch einmal ganz herzlich bei meiner Verlegerin Frau Steffi Biber-Geske bedanken. Sie hat mir die Chance gegeben für den Biber& Butzemann Verlag zu schreiben und lässt mir stets große schriftstellerische Freiheit.

Katja: In ihren Büchern tauchen am Ende immer wieder Rezepte auf, etwas, was in den Büchern für Erwachsene derzeit sehr häufig gemacht wird. Für mich als leidenschaftlicher Hobbykoch natürlich auch in Kinderbüchern sehr gerne gesehen, aber wie sind Sie auf die Idee gekommen, das in Kinderbüchern auszuprobieren?

Alexandra: Die meisten Kinder lieben es gemeinsam zu kochen und zu essen. Ich glaube sogar, dass das mit ein wesentlicher Ankerpunkt in der Familie ist. Wenn ich auf meinen Lesungen frage: „Sind Hobbyköche unter euch?“, gehen spontan 30-40 Finger hoch. Eine Kräuterhexen-Limonade auszuprobieren oder einen Schlangenkuchen (das ist ein Nusskuchen, der aussieht wie eine Schlange) ist natürlich auch etwas Besonderes.

Katja: Wichtig an einem guten Kinderbuch sind für mich auch, wie ich gerade schon mal kurz angeschnitten habe, aussagekräftige Zeichnungen. Sie arbeiten bei ihren Kinderbüchern mit Zeichnern zusammen, die diese Bücher illustrieren. Wie erfolgt die Zusammenarbeit? Was ist dabei wichtig?

Alexandra: Glücklicherweise arbeitet der Biber& Butzemann Verlag mit sehr kreativen Illustratorinnen und Illustratoren zusammen. Meine letzten drei Bücher wurden von Frau Claudia Gabriele Meinicke illustriert, die in meinen Augen eine ganz begnadete Zeichnerin ist, nicht nur was Kinderbücher betrifft. Wir gehen folgendermaßen vor: Auf den Recherchereisen stelle ich erst einmal die Geduld meines Mannes auf eine harte Probe und sage: „Bitte fotografiere dies, bitte fotografiere das, bitte aus dieser Perspektive!“ Eine Vorgehensweise, die er besonders liebt! (ironisch, Fr. Benke lacht) Dann stelle ich die Fotos für meine Illustratorin zusammen und beschreibe, was mir dabei im Hinblick auf die Geschichte wichtig ist.  Für die Kinder ist es einfach wunderbar, wenn sie z.B. auf der Burgruine Hohenfreyberg im Allgäu auf dem gleichen Felsen stehen, wie die Kinder auf dem Bild im Buch.

Katja: Machen Sie bei den Zeichnungen direkte Vorgaben oder lassen Sie der Illustratorin freie Hand? Wieviel Mitspracherecht haben Sie?

Alexandra: Meine Verlegerin lässt mir viel Mitspracherecht und ich danke ihr für ihr Vertrauen. Ich habe schon konkrete Vorstellungen, welche Illustration zu den Buchinhalten passen könnte bzw. wie eine Szene aussehen könnte. Aber die gestalterische Umsetzung überlasse ich natürlich den Profis. Frau Meinicke ist eine sehr erfahrene Illustratorin, die auch gerne genau arbeitet und ihre Ergebnisse sprechen ja für sich. Ich finde ihre Zeichnungen wunderbar!

Katja: Wie entspannen Sie sich, wenn Sie vielleicht den ganzen Tag am PC gesessen und geschrieben haben?

Alexandra: Ja, das Entspannen…. Am Abend arbeite ich sehr lange. Aber ich versuche nachmittags, wenn die Sonne scheint, raus zu gehen. Oder gelegentlich abends bei einem gemeinsamen Essen mit Freunden.

Katja: Auf ihrer Homepage steht, dass sie die Bücher von Ottfried Preußler als Kind geliebt haben. Begann damit ihre Liebe zu Büchern überhaupt?

Alexandra: Meine Liebe zu Büchern begann im Grunde schon, als ich im Kindergartenalter vorgelesen bekam. „Die kleine Hexe“ von Ottfried Preußler habe ich im Grundschulalter kennen und lieben gelernt. Die kleine Hexe denkt und handelt wie sie es für richtig hält, das gefällt mir.

Katja: Lesen Sie heute noch gern und was ist ihr derzeitiger Lieblingsautor? Welches Buch lesen sie aktuell.

Ja, ich lese heute auch noch sehr gerne und so viel wie möglich. Dabei begeistere ich mich immer aufs Neue für Bücher und ihre Autoren. Derzeit lese ich „Auf den Bergen wohnt die Freiheit“ von Johanna Bauer und parallel dazu: „Die Alm- ein Ort für die Seele“ von Martina Fischer. Beide Bücher kann ich sehr empfehlen. Mich hat das Leben auf der Alm immer schon fasziniert: Das Ursprüngliche, nahe an der Natur und an den Tieren sein. Man kommt zurück zum Wesentlichen. Das war mir übrigens auch ein Anliegen in meinem Buch: „Geheimnisse um die Wildtiere- ein Abenteuer zwischen Chiemsee und Tegernsee“. Ich wollte den Kindern zeigen, wie viel Schönes und Magisches draußen vor der Haustüre wartet.

Katja: Wann war für sie klar, dass sie Kinderbücher schreiben wollen?  Gab es ein ausschlaggebendes Erlebnis?

Alexandra: Dabei kann ich mich an ein Erlebnis erinnern, als ich mit ca. 5 Jahren ein Buch vorgelesen bekam. In dem Osterbuch gab eine sehr traurige Passage, die mich fast zum Weinen brachte. Ich kann mich noch gut daran erinnern, dass ich mir damals dachte: „Ich würde die Geschichte fröhlicher schreiben.“

Als Jugendliche habe ich zahlreiche Notizbücher gefüllt: Gedichte, Erlebnisse, Reisenotizen. Aber mir kam bis dahin nie ernsthaft der Gedanke ein Buch zu veröffentlichen.  Irgendwann habe ich festgestellt, dass es für Kinder nur sehr wenig Abenteuerbücher mit regionalem Bezug gibt. Und so entstand meine erste Kinderbuchreihe. Von dem Moment an, konnte ich nicht mehr aufhören.

Katja: Könnten sie sich vorstellen, Bücher in einem ganz anderen Genre zu schreiben?

Alexandra: Ja, und es gibt Menschen, die wollen das ich das auch umsetze. Aber im Moment fasziniert mich die Welt der Kinder zu sehr. Hier kann ich meiner Fantasie freien Lauf lassen.

Katja: Auf welche Bücher können sich ihre Leser im Buchjahr 2019 freuen?

Alexandra: Ich darf so viel verraten: Mein neues Buchprojekt zeichnet sich durch das aus, was sich viele Kinder wünschen: Eine Portion Spuk, einen einzigartigen Helden mit magischen Fähigkeiten, der zum echten Freund wird und mit dem man viele spannende Abenteuer erleben kann.

Das fertige Manuskript liegt derzeit noch in meiner Schublade und wartet auf einen passenden Verlag. Ich bin fest davon überzeugt: Diese Buchreihe wird die Herzen der Kinder im Sturm erobern!

Katja: Und zu guter Letzt eine Frage, die jeder Autor in meinen Interviews gestellt bekommt: Auf meinem Blog geht es ja nicht nur um Bücher, sondern auch um mein zweites Hobby, das Kochen und Backen. Haben Sie ein Lieblingsrezept, welches Sie mit mir und meinen Lesern teilen möchten?

Alexandra: Ich backe sehr gerne und kann Ihnen den Schlangenkuchen aus meinem Buch: „Geheimnisse rund um das Märchenschloss- Ein Abenteuer im Ostallgäu“ wärmstens empfehlen! Das ist einer meiner Lieblingskuchen. Er schmeckt hervorragend, besonders mit Schlagsahne!

Schlangen-Nusskuchen

Zutaten:
300 g Mehl, 2 gestrichene Teelöffel Backpulver, 100 g Zucker, 1 Päckchen Vanillezucker, 1 Ei, 2 Esslöffel Milch, 125 g Butter

Zutaten für die Füllung:
200 g gemahlene Haselnüsse, 100 g Zucker,  4 Tropfen Bittermandel- Backaroma,  1 Ei, 3 Esslöffel Wasser

Zutaten zum Bestreichen:
1 Eigelb, 1 Esslöffel Milch zum Verquirlen

Zubereitung Teig:
Mehl und Backpulver mischen, Zucker, Vanillezucker und Ei in die Mitte geben, Butter dazu und verkneten. Sollte der Teig kleben, ihn eine Zeitlang kaltstellen. Den Teig zu einem Rechteck von etwas 35x 45 cm ausrollen.

Zubereitung Füllung:
Haselnüsse, Butter, Backaroma und das Ei mit so viel Wasser verrühren, dass eine geschmeidige Masse entsteht. Diese auf den ausgerollten Teig streichen. Den Teig von der längeren Seite her aufrollen und in der Form eines großen Vanillekipferls auf ein gefettetes Backblech legen. Mit dem Eigelb bestreichen und den Außenrand in etwa 172 cm tiefen Schlangenmuster einschneiden.
im vorgeheizten Ofen (ca. 180 Grad) etwa 40-45 Minuten backen

Did you like this? Share it:

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert


*