daher habe ich mich im März entschieden, einen Nähkurs für Anfänger zu buchen. Zum Glück gibt es ganz in unserer Nähe einen tollen Laden, den Kreativ-Raum, in dem es neben wunderschönen Stoffen auch Nähkurse für Jung und Alt gibt.
Entschieden hatte ich mich dann dafür, da wann immer meine Mama oder eine Bekannte zum „Nähen üben“ bei uns war, mehr der Fokus auf unserer Tochter lag und nicht wirklich darauf, mir das Nähen beizubringen. Aber ich wollte es auch lernen, und zwar richtig.
Und so zögerte ich nicht lange und buchte den 3tägigen Nähkurs. Drei Donnertage im März waren dann für das Nähen fest reserviert. An jeweils 2 Stunden am Abend sollten wir 5 Frauen – und der Hahn im Korb – ein Junge von etwa 16 Jahren – in die Geheimnisse des Nähens eingewiesen werden. Und was für Geheimnisse – die zu entdecken machte unglaublich viel Spaß.
Am ersten Kurstag ging es langsam los – wir lernten die Nähmaschine kennen, die Begriffe dazu und machten erste Versuche auf Papier und dann auf Baumwoll- und Jerseystoffen. Zum Ende hin erfuhren wir, welche Projekte am 2. und 3. Tag entstehen sollten.
Am zweiten Kurstag stand die Entstehung des ersten, eigenen Projektes auf dem Plan – ein Wendebeutel sollte entstehen. Am vorherigen Kurstag hieß es, jeder von uns soll sich ein Schnittmuster überlegen und mitbringen. Hmm, das hatte ich wohl sehr ernst genommen. Ich habe das Internet durchsucht, mich durch unzählige Seiten geklickt und viele tolle Schnittmuster entdeckt. Hängen geblieben bin ich dann bei „Frau Mielke“ – einem Schnittmuster von „Was eigenes“. Die Tasche wollte ich unbedingt machen.
Und das war dann doch gar nicht so einfach muss ich gestehen und ich hatte teilweise echt zu kämpfen. Während die anderen 5 Kursteilnehmer einfach ein A3-Blatt als „Schnittmuster“ hatten, einfach nur gerade Linien nähen mussten, waren bei mir unter anderem Rundungen zu nähen.
An dem Tag lernten wir das Übertragen von Schnittmustern auf den Stoff, das Schneiden mit der Stoffschere oder dem Rollschneider, das zusammenheften mit Stecknadeln oder Klammern und natürlich … das Nähen.
2 Stunden später, am Ende der Kurseinheit, hielt ich meinen Beutel in der Hand und war froh, es geschafft zu haben. Er sieht nicht perfekt aus – es war mein erster Versuch – aber ich bin stolz darauf.
Ich habe mir noch einen weiteren Stoff mitgenommen, aus dem im heimischen Versuch ein weiterer, aber anderer Beutel entstehen soll.
Der dritte und damit letzte Kurstag war viel zu schnell da – und das Motto des Tages war „Nähe einen Rock, eine Hose für Kinder oder ein T-Shirt“. Ich hatte mich im Vorfeld bereits für einen Rock entschieden und den Jersey-Stoff samt passendem Bündchen-Stoff bereits gekauft.
Also konnte es bei mir am 3. und letzten Tag direkt losgehen. Und ich war ehrlich gesagt sehr überrascht, wie schnell und einfach man einen Rock in A-Linie nähen kann. Den Schnitt hatte Johanna von Kreativraum natürlich schon für uns da, so konnten wir uns diesen Schritt quasi sparen und direkt mit dem Übertragen des Schnittes auf den Stoff beginnen. Und dann dauerte es tatsächlich nur zwei Stunden und mein erster selbstgenähter Rock „hüpfte“ von der Nähmaschine.
Mittlerweile habe ich auch herausgefunden, wie man so einen einfachen Schnitt selbst zeichnet und welche Maße wichtig sind. Das ist wichtig, denn natürlich möchte ich noch den ein oder anderen Rock für mich oder meine Tochter nähen.
Den nächsten Kurs, diesmal für Fortgeschrittene, habe ich bereits gebucht. Bei diesem Kurs kann man selbst ein Projekt auswählen und umsetzen und ich habe schon einen Plan, was es denn werden soll.
Was es ist und ob es gelingt – das erfahrt ihr eventuell im Juni 🙂
Bis dahin heißt es natürlich … üben üben üben.