Auf diesem Blog dreht es sich rund um Bücher, Rezensionen, Buchvorstellungen, Interviews und das Kochen von leckeren Speisen aus Topf und Pfanne.

Usedom – die Insel der zwei Länder

Das zweite Ziel unserer Reise war in diesem Jahr unsere Lieblingsinsel. Die Insel, die wir nun das dritte Jahr in Folge besuchen. Die Insel, auf der eine ganz liebe Freundin mit ihrer Familie zu Hause ist. Die Insel, die zu zwei Ländern gehört. Die Rede ist von USEDOM

 Die Welt ist ein Buch.
Wer nie reist, sieht nur eine Seite davon.

(Aurelius Augustinus)

 Auch hier natürlich erst einmal ein paar kleinere Fakten zu der wunderbaren Insel:

Usedom (polnisch Uznam, wendisch Uznjöm/Uznjom) ist die zweitgrößte deutsche Insel. Sie liegt in der Pommerschen Bucht in der südlichen Ostsee. Durch den Peenestrom und das Stettiner Haff wird sie vom Festland getrennt und durch die Swina (Swine) von der Nachbarinsel Wolin.

Usedom ist eine zweigeteilte Insel. Der größte Teil gehört zu Deutschland – zu Mecklenburg-Vorpommern. Der kleinere Teil gehört zu Polen – zur Woiwodschaft Westpommern. Hierzu gehört die Hafenstadt Świnoujście (Swinemünde).

Usedom ist die sonnenreichste Gegend Deutschlands und der Ostsee – durchschnittlich 1900 Sonnenstunden jährlich werden gezählt. Darum wird sie auch als Sonneninsel beworben. Der Sandstrand der Usedomer Ostseeküste erstreckt sich mit 42 km Länge von Peenemünde bis nach Świnoujście. An der Usedomer Ostseeküste gibt es ungewöhnlich viele Seebrücken.

Neben Rügen ist Usedom die zweitbeliebteste deutsche Urlaubsinsel.

Während der Gründerzeit im 19. Jahrhundert entstanden auf der Insel zahlreiche Seebäder. Zeugnisse dieser Zeit sind zahlreiche Villen im Stil der Bäderarchitektur sowie die Seebrücke Ahlbeck.

Anziehungspunkte sind neben den Bernsteinbädern, Kaiserbädern und den anderen Badeorten an der Ostsee die auf der Insel gelegenen Binnenseen. Im Hinterland befinden sich die Kleinstadt Usedom, kleine Dörfer mit Herrenhäusern, reetgedeckten Häusern, Salzhütten und Windmühlen. (Quelle: Wikipedia.de)

30. September

Ein letztes Frühstück in unserem Hotel in Göhren, dann packten wir den letzten Rest zusammen, checkten aus und machten uns auf den Weg nach Usedom. Die Fahrt verging ziemlich schnell und ereignislos – wir hörten unser Hörbuch weiter und die Kinder waren total lieb und brav.

Kurz nach 14 Uhr kamen wir in unserem Hotel, dem „Wasserschloß Mellenthin“. Der Empfang war superfreundlich und das Zimmer einfach nur genial. Schön geräumig, moderne Ausstattung und eine der einfachen Aufbettungen wurde ratzfatz in ein Kinderbett umgetauscht, als wir darum gebeten haben. Aber nicht nur das: es wurde uns noch ein Tritt, ein Windeleimer und ein Töpfchen zur Verfügung gestellt. Ganz ohne dass wir etwas sagen mussten. Das nenne ich Service.

Nachdem wir uns etwas ausgeruht hatten, stiegen wir noch einmal ins Auto und fuhren nach Heringsdorf. Hier waren wir auf der Seebrücke, beim Stadtbäcker Junge, mit unserer Freundin Simone verabredet. Erst gab es ganz gemütlich einen Kaffee, dann bummelten wir ein wenig auf der Seebrücke und genossen am Strand gemeinsam einen Aperol Sprizz, während Florentine im Sand spielte und Max sich von Papa durch die Gegend tragen lies.

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Abendessen gab es in der Brauerei im Schloss Mellenthin: ein Pommern-Bufett mit superleckeren Speisen und Live-Musik. Die hat unserer Tochter so gut gefallen das sie immer wieder nach einem Lied klatschte und dann auch – erst mit der Mama und dann mit dem Papa – tanzen wollte.

1. Oktober

Nach einer recht ruhigen und entspannten Nacht gab es ein wunderbares Frühstück und so frisch gestärkt machten wir uns auf – auf zu unserem ersten Ausflug hier auf Usedom.

Ziel war „Karls Erlebnishof“ in Koserow. Nachdem wir im vergangenen Jahr vom dem Erlebnishof in der Nähe von Rostock so begeistert waren, freuten wir uns auf ein entspanntes Bummeln und viel Spaß zu viert und mit unseren Freunden Simone, Charly und den Kindern Leni und Yulia.

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Das Treffen mit unseren Freunden war toll … nur der Erlebnishof war diesmal eher eine Enttäuschung. Wahrscheinlich weil es Samstag war und zudem noch Ferien bzw. ein verlängertes Wochenende – war der Hof sehr gut besucht, sogar übervoll. Es war kein entspanntes Schlendern und Einkaufen möglich, dabei hatte ich mich so darauf gefreut, nach Weihnachtsgeschenken zu stöbern. Trotz des Ansturmes waren nicht alle Kassen in den Verkaufsräumen besetzt, dadurch kam es zu sehr langen Wartezeiten.

Auch der Außenbereich war mehr als voll: die Gäste tummelten sich bei Attraktionen wie Kartoffelsackrutsche, Ponyreiten und ähnlichem.

Etwas Essen wollten wir natürlich auch uns so entschieden wir uns für eine Erdbeerbratwurst mit Pommes, Getränk und Erdbeersenf für 6,85 Euro. Die Portionen waren zum Preis gesehen angemessen, aber sehr lieblos angerichtet.

Wie Erdbeerbratwurst schmeckt? Gewöhnungsbedürftig. Unser Fall war es nicht, aber der Erdbeersenf war total lecker. So lecker, das wir uns ein Glas davon mit nach Hause genommen haben.

Ehe wir wegen der Menschenmassen und dem immer schlechter werdenden Wetter den Besuch dort abgebrochen haben, sind wir beide – jeweils einzeln – mit Florentine Traktor gefahren. Eine Fahrt kostet 2 Euro, hat unserer Maus viel Spaß gemacht und war für sie das Highlight des Tages.

Wir sind dann zu unserem Hotel zurück, wo unsere Mäuse erst mal ein kleines Schläfchen gemacht haben, ehe wir zum Waffeln essen nach unten ins Restaurant sind. Dort die große Überraschung für Florentine: Oma Guddi und Opa Reinhard waren da. Gemeinsam haben wir Kaffee getrunken und das Beste aus dem einsetzenden Regen gemacht. Geplant war der Nachmittag eigentlich anders.

Abendessen gab es heute wieder in der Brauerei, wieder vom Schlemmerbuffett und wieder war es richtig lecker und vielseitig.

2. Oktober

Nach einem erneuten sehr leckeren und reichhaltigen Frühstück – es gab sogar Apfelstrudel und Vanillesauce – hatten Markus und ich einen halben Tag für uns. Dafür „parkten“ wir Florentine bei Oma und Opa und Max bei seiner Patentante Simone. Und wir? Wir gingen in die Wellness-Oase Shehrazade in Heringsdorf. Dort hatten wir je eine Massage für uns gebucht und ruhten uns danach noch ein wenig am Pool aus.

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Danach holten wir Max ab und gingen mit unserem kleinsten Nachwuchs noch ein wenig über die Seebrücke und am Strand spazieren. Danach waren wir mit meinen Eltern und Florentine bei Simone zum Kaffeetrinken verabredet. Die Torte, die es da gab, war der Hammer. Lecker kann ich da nur sagen.

Das Abendessen gönnten wir uns auch noch mal alleine – in „Domkes Fischpavillion“ in Heringsdorf. Im vergangenen Jahr waren wir gleich zweimal da gewesen und waren restlos begeistert. Diesmal war das Essen auch wieder sehr lecker, jedoch die Portion von Markus recht klein. Ich glaube, so richtig satt geworden ist er an dem Abend nicht.

3. Oktober

Der heutige Tag beginnt nach einem ausgiebigen Frühstück mit Toben auf dem Spielplatz. Am botanischen Garten ganz in der Nähe von Mellenthin ist ein richtig schöner Kinderspielplatz, auf dem sich unsere Maus mal richtig ausgetobt hat, während wir Erwachsenen (meine Eltern waren mit) mal ein wenig unterhalten konnten. Vorausgesetzt natürlich, das Florentine uns nicht als Spielpartner haben wollte. Der botanische Garten selbst hatte wohl zu, die Mitarbeiterin war auf Nachfrage, wann er auf hat und was er an Eintritt kostet, auch nicht gerade sehr freundlich. Schade, wenn man so mit potentiellen Besuchern umgeht.

Wir sind dann jedenfalls weitergefahren in den Lieper Winkel, genauer gesagt nach Rankwitz. Dort gibt es einen kleinen Fischereihafen mit einer alten Fischräucherei. Da jedoch 3 von 4 Erwachsenen keinen großen Hunger hatten, gab es nur an einer kleinen Bude Fischbrötchen. Und auch hier muss ich sagen, hätte man etwas freundlicher sein können. Es stand unter anderem dran, das es Pommes frites gibt – ein kleiner Snack außer Fischbrötchen, der etwas für unsere Tochter gewesen wäre. Als wir diese bestellen wollten hieß es nur pampig „Ham wir nicht.“ und das war’s. Kein weiteres Wort.

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Nach dem Mittagssnack teilten wir uns wieder auf. Während Florentine bei und mit den Großeltern ein Schläfchen machte, sind Markus und ich noch ein wenig durch Mellenthin spaziert und haben uns unter anderem die Kirche und den uralten Friedhof, der jetzt nicht mehr genutzt wird, angeschaut.

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Im Gutshof Mellenthin wollten wir uns eigentlich einen Espresso gönnen, nachdem wir aber – trotz leerem Gastraum und nur mäßig besetztem Gästegarten – auch nach 15 Minuten nicht bedient wurden, wechselten wir rüber ins Schloss. Dort schmeckte uns dann zum Espresso auch noch eine leckere Waffel.

Nach dem Mittagsschlaf unserer Kleinen ging es nach Ahlbeck. Dort stand spielen am Strand, hüpfen auf dem Trampolin und Muscheln sammeln auf dem Programm.

Das letzte Abendessen im Schloss war diesmal ein 3-Gang-Menu und ich muss sagen, auch das war superlecker. Ich war dann nach 2 Gängen so satt, das der Nachtisch nicht mehr reinpasste. Stattdessen bekam ich vom Kellner einen Espresso angeboten, den ich natürlich dankend annahm. Eine liebe Geste, wie ich finde.

4. Oktober

Nach einer letzten Nacht in „unserem“ Schloss steht eines fest: auch wenn wir jetzt abreisen müssen – wir kommen auf jeden Fall wieder. Die Übernachtung war die teuerste auf unserer kleinen Rundreise, aber sie sollte auch mit Abstand die schönste und Beste bleiben. Zum Glück wussten wir in diesem Moment noch nicht, was uns am Abend erwarten sollte.

Ehe wir Usedom den Rücken kehrten, trafen wir uns mit meinen Eltern noch einmal bei Karls Erlebnishof. Hatten wir am Samstag gedacht, dass es dort voll gewesen sei – heute war noch mal mehr los. Es war noch weniger möglich, zu treten und sich in Ruhe etwas anzuschauen. Ich werde wohl meine Weihnachtseinkäufe online machen müssen.

Meine Eltern hätten sich gern – genau wie wir – mehr umgeschaut. Aber auch diesmal war der Fluchtgedanke größer als die Lust, sich umzuschauen und Geld auszugeben.

Dennoch stand Florentine im Vordergrund, die noch einmal Traktor fahren durfte – diesmal mit dem Opa – und die das erste Mal das Ponyreiten ausprobierte. Ihre Begeisterung und ihr Strahlen war für uns die schönste Erinnerung an den Vormittag.

Dann hieß es aber endgültig Abschied nehmen. Wir fuhren über Anklam (mit Öffnung der Brücke) bis nach Buckow. Hier, im Hotel „Märkische Schweiz“ wollten wir zwei weitere Nächte verbringen.

Als ich das Hotel und dann das Zimmer betrat war ich geschockt. Und ganz ehrlich: wären wir nicht am nächsten Tag mit Susanna verabredet gewesen und hätten wir uns nicht so sehr darauf gefreut, wir wären abgereist.

Das Zimmer war, im Gegensatz zum Schloss – ein totaler Abstieg. Stark abgewohnt, mit einer stark veralteten Ausstattung, schiefen Böden und absolut unzeitgemäßer Technik präsentierte sich uns unser Zimmer. Im Bad gab es eine separate Pumpe für Abwasser – die extrem laut war. Dazu schmutzige Gardinen, Gardinenhaken ohne Funktion und fehlende Nachttischschränkchen / Nachtischlampen … Hilfe, ich will hier weg.

Das „schärfste“ war aber das Kinderreisebett, das uns zur Verfügung gestellt wurde. Das war mehrfach unsachgemäß repariert, es fehlten sowohl die Matratze als auch Decke und Kissen.

Abendessen waren wir dann trotzdem hier im Hotel – wir hatten einfach keine Lust noch einmal ins Auto zu steigen und bei Regen durch eine vollkommen fremde Umgebung uns etwas Essbares zu suchen.

Damit endet unsere kleine Reise über zwei Ostsee-Inseln und auch wenn es ein doch teilweise recht stressiger Urlaub war – er war dennoch wunderschön und wir haben tolle Erinnerungen mit nach Hause genommen.

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