Von Smarthome-Systemen hat ja jeder schon gehört, man begegnet dem Thema jederzeit. Ich selbst konnte mich noch nie richtig damit anfreunden und nach der Lektüre erst recht nicht.
Arno Strobel gelingt mit „Die App“ ein spannender, tempo- und wendungsreicher Thriller. Besonders gelungen finde ich die Rolle von Hendrik, dessen Freundin Linda einfach verschwindet. Alles war harmonisch und dann soll sie einfach weg sein, dass konnte ich mir nicht vorstellen. Doch was macht man, wenn einem zunächst niemand glaubt und die Polizei nicht ermittelt? Wie lange dauert es, bis man an dem Menschen zweifelt, den man so sehr liebt? Genau dieses Gefühlskarussell wird für mich perfekt dargestellt.
Im Verlauf weiß man nicht, wem man trauen kann, alles ist so unsicher und passt nicht zu bisher gewohnten.
Sehr gut fand ich, dass man zwischen den Kapiteln die Gedanken der Opfer mitbekommen hat und so zumindest wusste, dass noch Funke Hoffnung bestand.
Folgende Zitate passen zum Buch.
Kapitel 21 Seite 116 „Binnen kürzester Zeit war sein Leben auf eine Art und mit einer Heftigkeit aus der Bahn geworfen worden, wie er es niemals für möglich gehalten hätte. All das erinnerte mehr an einen Film als an die Realität, und nicht zum ersten Mal in den letzten Tagen hatte er den Eindruck, als schaute er dabei zu, wie irgendein Schauspieler sein Leben darstellte.“
Oder Kapitel 36 Seite 190 „Aber noch vor einer Woche hätte er es nicht für möglich gehalten, dass ein Szenario, das er bestenfalls aus Krimis kannte, bei ihm zu Hause geschehen könnte. In Lindas und seinem Leben.“
Für mich ein sehr guter stimmiger Thriller, für den ich gern eine Leseempfehlung ausspreche. Mein Dank geht an das Team von netgalley.de für das bereitgestellte Rezi-Exemplar und den Autor für die schönen Lesestunden.
Daten:
Autor: Arno Strobel
Titel: Die App
Broschiert: 368 Seiten
ISBN: 978-3596703555
Herausgeber: FISCHER Taschenbuch (September 2020)