Nachdem ich die „Whale Island“-Reihe von Miriam Covi so mochte, griff ich natürlich auch bei diesem Serienauftakt zu, da er genauso vielversprechend klang. Dazu trägt die Hauptfigur noch den Namen meiner Tochter – da kann doch nichts schiefgehen, oder?
Es ging tatsächlich nicht schief. Das Buch startet mit einem absoluten Klischee: Die Braut erwischt den Bräutigam am Tag ihrer Hochzeit inflagranti und flüchtet mit dem Bruder des Bräutigams vom Ort des Geschehens. Und natürlich steht da schon das Ende des Buches fest – schließlich ist es ein Liebesroman mit Happy-End-Garantie.
Nun kommt es natürlich immer darauf an, wie sich der Weg zum Happy End gestaltet, ob man als Leser mit dem Verlauf, den die Geschichte bis dahin nimmt, zufrieden ist.
Ja, ich bin zufrieden. Die Autorin hat es mal wieder geschafft, mit mitzunehmen und ganz in die Geschichte eintauchen zu lassen. Dabei vermittelt ihr sehr bildhafter und plastischer Schreibstil eine sehr gute Vorstellung von dem kleinen Örtchen Wildberry Bay und den dort lebenden Einwohnern.
Dazu kommt die Art, die unterschiedlichsten Charaktere zusammenzubringen, die ein gelungenes Bild vom Leben in dem Örtchen vermitteln, mit all dem Tratsch, aber auch dem Zusammenhalt. Dabei erschafft die Autorin zugleich liebenswerte und chaotische Persönlichkeiten, die man sich gut im eigenen Umfeld vorstellen kann.
Gut, manchmal war es doch ein Stückchen zu viel: Ein Stück zu viel der Wiederholungen, das Raven Florentine ja überhaupt nicht mag. Ein Stück zu viel Drama im Leben von Florentine, bei ihren Eltern und im Freundeskreis.
Es werden Charaktere eingeführt und in Situationen gebracht, die es in den nachfolgenden 2 Bänden zu lösen gilt.
Ich freue mich darauf und werde die beiden folgenden Bände auf jeden Fall lesen.
Meine Wertung: 4 von 5 Sternen – ein bisschen weniger Drama hätte dem Buch gutgetan.
Daten:
Autor: Miriam Covi
Titel: Träume in Wildberry Bay
Herausgeber: Heyne Verlag (11. April 2024)
Broschiert: 544 Seiten
ISBN: 978-3453428256