Wer kennt sie nicht, die Haferflocken der Familie Kölln! Genauso schreibt es Elke Becker in den Nachbemerkungen.
Schon im ersten Teil hat mich die Autorin gefangen genommen, es gelingt ihr, die damalige (Aufbruch-)Stimmung wiederzugeben. Die Zweifel und Abneigung der Männer gegen das offen zu Tage getragene Interesse von Frauen, ja auch Beteiligung an geschäftlichen Aufgaben. Starke Frauen machen das Haus Kölln aus und für mich war es beim Lesen, als treffe ich auf alte Bekannte und lerne neue Familienmitglieder kennen.
Und eins zeigt das Buch auch auf, Liebe ist stärker, man darf nur nicht gleich aufgeben und sollte Fragen stellen, bevor der Hass Übermacht bekommt.
Wie schon oben geschrieben, hat es Elke Becker erneut geschafft, mich mit dieser Fortsetzung zu begeistern, sei es ihre tolle Recherche, ihre sprachliche Gewandtheit oder einfach, es zu schaffen, den Protagonisten Leben einzuhauchen. Eine klare Leseempfehlung und hier noch eine Auswahl an Lieblingsstellen:
Kapitel 2; „Deshalb wird Zeit, die verstaubten Konventionen zu ändern. Frauen arbeiten, leisten so viel wie Männer, werden aber schlechter bezahlt. Die Wahl ist ihnen verboten, sie müssen mit den Entscheidungen der Männer leben und im Kriegsfalle den Tod ihrer Söhne betrauern. Das ist rückständig, und du weißt das.“
Kapitel 20: „Manchmal müssen wir uns gegen die Männer dieser Familie durchsetzen.“
Mein Dank geht an den Heyne Verlag für das bereitgestellte Rezi-Exemplar und an die Autorin für die Rückkehr zu bekannten Orten und Personen.
Daten:
Autor: Elke Becker
Titel: Das Haus Kölln: Große Hoffnung
Herausgeber: Heyne Verlag; Originalausgabe Edition (April 2024)
Taschenbuch: 400 Seiten
ISBN: 978-3453427181