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Madame le Comissaire und der verschwundene Engländer von Pierre Martin

Im Monat September werden, aus aktuellem Anlass, überwiegend meine Gastrezensentinnen Sylvia und Karin mit ihren Rezensionen zu Wort kommen und ich freue mich sehr, das die beiden mich während meiner kleinen „Pause“ unterstützen werden.

Den Anfang macht heute Karin, die uns den Frankreich-Krimi „Madame le Comissaire und der verschwundene Engländer“ von Pierre Martin näher vorstellen möchte.

Diese unter Pseudonym von Deutschen geschriebenen Frankreich-Krimis haben zurzeit ja Hochkonjunktur. Ich persönlich finde den ganzen Pseudonym-Wirrwarr zwar höchst lächerlich, aber was soll es.

Dies ist jedoch der erste dieser Roman, an den ich mich heran gewagt habe. Dank des „Kindle-Deals“ der Woche. Den vollen Preis hätte ich nicht ausgegeben. Da will ich ganz ehrlich sein.

Insgesamt habe ich mich ganz gut unterhalten gefühlt, auch wenn dieses Buch nicht der wahre Knaller ist. Dass es sich hierbei um einen ruhigen, eher in Richtung Cosy gehenden Krimi handelt, hat damit jedoch nichts zu tun. Im Gegenteil, bin ich doch eingefleischter Fan der sogenannten Häkel-Krimis. Für mich braucht es keine Action oder haarsträubende Spannung.

„Madame le Comissaire und der verschwundene Engländer“ wirkte mir an vielen Stellen jedoch etwas zu routiniert und klischeehaft, um mich wirklich begeistern zu können. Insgesamt wirkte die ganze Konstellation und Szenerie etwas gestelzt und künstlich auf mich.

Dennoch hatte ich durchaus meinen Spaß mit dem Buch. Der Stil ist flott zu lesen, die Kommissarin hat Ecken und Kanten, ist jedoch nicht unsympathisch und der skurrile Assistent Appolinaire konnte mich vollends überzeugen (von ihm würde ich gerne mehr lesen). Ab und an war ich von Frau Comissaire allerdings genervt oder eher irritiert. So ganz „real“ wirkte sie auf mich nicht.

Im Örtchen Fragolin gibt es etliche spannende Charaktere und die zaghaften Ermittlungen zur Vergangenheit der Kommissarin sind ebenso interessant wie der aktuelle Fall. Dessen Lösung geht klassisch, langsam, aber stetig voran. Große Höhepunkte darf man aber nicht erwarten.

Ab und an kann man sogar schmunzeln, besonders die Szene als man Isabelle den Fall entziehen wollte, hat mir gefallen. Der durchblinkende Humor lockert die Handlung etwas auf, was der Geschichte durchaus gut tut.

Am Ende wurde es für mich dann zu überdramatisch. Das wäre nicht nötig gewesen und passt auch in meinen Augen nicht zu dem eher gemütlichen Krimi. Noch dazu hasse ich es, wenn sich Polizisten (oder andere Hauptprotagonisten) so unglaublich dämlich verhalten (Isabelle gibt das wenigstens selber zu, das hat mir dann aber auch nicht mehr geholfen).

Fazit: Ruhiger, ordentlicher Durchschnittskrimi, von dem man nicht zu viel erwarten sollte, der aber für ein verregnetes Wochenende gut geeignet ist.

 

Daten
Autor: Pierre Martin
Titel: Madame le Comissaire und der verschwundene Engländer
Taschenbuch: 368 Seiten
Verlag: Knaur TB (1. April 2014)
ISBN: 978-3426513842

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