Heute habe ich einen doppelten Beitrag für Euch – beide beziehen sich auf die selbe Autorin – auf Mira Bergen. Zum einen möchte ich Euch mit einer Rezension ihr Buch „Unter aller Krone“ vorstellen und zum anderen habe ich sie um ein gemeinsames Interview gebeten. Hier an dieser Stelle könnt ihr jetzt das Interview lesen und ich wünsche Euch viel Spaß dabe.
Katja: Liebe Mira, vielen Dank für Deine Zeit und das Du mir Gelegenheit gibst, Dir ein paar Fragen zu stellen.
Auf Dich als Autorin aufmerksam geworden bin ich auf der Seite von Lovelybooks, als ich durch Zufall die Verlosung zu Deinem Buch „Unter aller Krone“ entdeckt habe. Daher bist Du für mich ja absolutes Neuland und daher lautet meine erste Frage an Dich: Wer steckt hinter dem Menschen Mira Bergen. Erzähl uns doch mal kurz, was Dich begeistern kann und was Dich zur Weißglut treibt.
Mira: Zunächst einmal vielen Dank für Dein Interesse und für dieses Interview.
Nun, der Mensch Mira… gar nicht so einfach, das in wenigen Worten zu beschreiben. Und andere Leute nehmen mich vermutlich auch anders wahr. Aber ich versuch´s trotzdem mal. Ich lebe mit meinem Mann und meinen zwei Kindern mitten im Erzgebirge. Begeistern kann ich mich (natürlich) für gute Bücher, kreative Arbeiten, gutes Essen und gaaanz viel Schokolade. Sofern das Wetter das zulässt, bin ich gern draußen, ganz besonders mag ich den Herbst. Wir unternehmen viel, verreisen auch gern. Genauso gern komme ich jedoch auch immer wieder nach Hause. Weihnachten zelebriere ich mit Hingabe – und zwar ganz nach erzgebirgischer Tradition ab dem Tag nach Totensonntag bis zur Lichtmess am zweiten Februar. Ich bin begeisterter Sportgucker – Wintersport (na klar. Erzgebirge eben), Fußball und noch einiges mehr. Freiräume schaffen und einfach mal nichts tun – eine großartige Sache und der beste Weg zur kreativen Langeweile – so kommen die besten Ideen im Prinzip von allein. Und ich bekomme für mein Leben gerne Post (nicht solche vom Finanzamt, sondern schöne…)
Tja. Und was treibt mich zur Weißglut… Neben den üblichen Dingen wie Stress, anhaltendem Mistwetter, streikender Technik, wenn man genau im ungünstigsten Moment mal wieder eine Erkältung ausbrütet sowie scheinbar sinnlosen Diskussionen, bei denen das Gegenüber nichts von Argumenten hält, gibt´s auch noch ein paar spezielle Sachen, die mich auf die Palme bringen. Zum Beispiel wenn unser Nachbar im Winter morgens um fünf die Schneefräse rausholt und genau unter unserem Schlafzimmerfenster durch den Schnee rumpelt. Oder wenn mir andere Leute Filme erzählen. Noch schlimmer wird´s, wenn Leute während eines Filmes meinen, mir diesen erklären zu müssen. Ich kaufe nicht gern Schuhe (jahaa, das gibt´s…) und bin überfordert, wenn ich mehrere Sachen gleichzeitig auf die Reihe kriegen muss.
Na ja. Und richtig ärgerlich wird´s, wenn die Schokolade alle ist.
Katja: Ich hatte bei der Buchverlosung das Glück, ein Exemplar zu gewinnen. Das bringt mich zu der Frage: Warum eine Buchverlosung bei Lovelybooks? Was treibt einen Autor dazu, seine Bücher auf diese Art zu verschenken? Ist so eine Aktion mit bestimmten Erwartungen verknüpft?
Mira: In erster Linie, denke ich, erhofft man sich davon, das Buch bekannter zu machen und einigermaßen positive Rezensionen zu bekommen. Wobei natürlich auch eine gewisse Sorge vorhanden ist, dass das Buch komplett verrissen wird.
Die Bücher werden übrigens vom Verlag, sofern man einen hat, in der Regel kostenfrei zur Verfügung gestellt, sodass man sich nur noch um den Versand kümmern muss. Und die Verlage unterstützen solche Aktionen. Genau genommen bin ich erst durch meinen Verlag auf Lovelybooks aufmerksam geworden, als meine Editorin eine solche Buchverlosung anregte.
Katja: Du hast die Bücher nicht nur einfach in einem Umschlag gesteckt und verschickt. Nein, du hast jedes Buch signiert, in Geschenkpapier verpackt und eine liebe Karte dazugelegt. Ein Aufwand, der bei den Gewinnern gut angekommen ist. Warum machst Du Dir so eine Mühe?
Mira: Na ja. Der erste Eindruck zählt… Ich habe mir überlegt, was ich mir wünschen würde, wenn ich gewinne. Irgendwas, das das Ganze persönlicher erscheinen lässt. Das den Eindruck vermittelt, dass es sich nicht nur um eine reine PR-Aktion handelt, sondern dass der Autor wirklich an meiner Meinung interessiert ist und sich über mein Interesse an dem Titel freut. Und so war es ja hier auch. Es gab ca. 120 Bewerber – das hat mich wirklich überwältigt. Erst recht, dass sich die meisten sehr viel Mühe gegeben haben, meine Fragen zu beantworten. Viele hatten sich im Vorfeld schon mit dem Buch auseinandergesetzt, einige sogar die Leseprobe gelesen. Das sollte schon irgendwie gewürdigt werden. Wenngleich am Ende auch nur einige wenige gewonnen haben. Außerdem hoffe ich, mich auch weiterhin mit einigen der Leser austauschen zu können. Das funktioniert, denke ich, besser, wenn man es von vornherein persönlicher gestaltet.
Katja: Ich habe gerade mit dem Buch „Unter aller Krone“ angefangen und mir fallen gleich zum Anfang die doch teilweise sehr skurrilen Protagonisten auf. Und so habe ich gleich einige Fragen zu diesem Buch:
Wie bist Du auf die Idee gekommen, das in allen Medien „breitgetretene“ Casting-Thema in einem Buch zu verarbeiten und wie bist Du darauf gekommen, dass Deutschland einen König braucht?
Mira: Die Idee gab´s schon länger. Es war eigentlich eine Gedankenkette, die begann, als im Fernsehen über irgendeine königliche Hochzeit berichtet wurde (ich glaube, es war die britische). Da überlegt man schon mal, wie das wäre, wenn´s in Deutschland auch noch ein Königshaus gäbe. Aber wo sollte das auf einmal herkommen? Selbst wenn´s möglich wäre – existieren überhaupt noch Nachfahren, die dafür infrage kämen? Dazu gesellten sich dann ein paar zynischere Gedanken – heutzutage wird doch jeder Blödsinn gecastet. Wieso dann nicht auch ein König? Und fertig war die Idee.
Katja: Wo nimmst Du die skurrilen Persönlichkeiten her? Beobachtungen aus Deiner Umwelt? Ich finde, die sind so abgedreht und verrückt, dass es solche Typen Mensch doch schon fast wieder geben muss.
Mira: Ich weiß nicht genau. Es ist glaube ich eine Mischung aus Realität und Fantasie. Die Ergebnisse der kreativen Langeweile. Außerdem beobachte ich mitunter interessante Charaktere recht genau. Verschiedene (reale) seltsame Typen werden in einer Romanfigur vereint und dieser dann unter Umständen noch ein paar Verrücktheiten hinzugefügt. Außerdem überlegt man natürlich in so einem Fall, welche Sorte Mensch überhaupt auf die Idee käme, bei einem solchen Casting teilzunehmen und König werden zu wollen. Im Einzelnen sind die Figuren meistens gar nicht so ungewöhnlich, sondern eben nur sehr verschieden. Und wenn die dann aufeinandertreffen, wird´s interessant. Auch für mich als Autor, da sich einige Charaktere während des Schreibens ganz anders entwickelt haben als geplant. Seltsam, aber wahr.
Katja: Hast Du in Vorbereitung auf dein Buch Dir die verschiedenen Castingshows angeschaut? Oder bist Du gar ein Fan solcher Shows? Könntest Du Dir vorstellen, an einer solchen Show teilzunehmen?
Mira: Dreimal nein. Natürlich habe ich recherchiert, wer beim Fernsehen was zu sagen hat (Produzent, Senderchef usw.) und wie so ein Vertrag zwischen Sender und Kandidaten üblicherweise aussieht. Und jeweils die erste Staffel vom Supertalent und DSDS habe ich wie die meisten anderen damals schon verfolgt. The Taste (das ist das, wo´s ums Kochen geht) schaue ich mir aber ganz gerne an.
Selbst würde ich jedoch keinesfalls mitmachen, selbst wenn ich über irgendwelche Supertalente verfügen würde. Diese Massenaufmerksamkeit wäre nichts für mich. Erst recht nicht, wenn´s nur der Unterhaltung und Belustigung der breiten Masse dient. Ich stünde dort vermutlich erstarrt mit rotem Kopf und würde keinen Ton mehr rausbringen, bis sich jemand erbarmt und mich von der Bühne schubst.
Katja: Neben „Unter aller Krone“ hast Du noch „Verflixt und Abgehaun““ sowie „Die Schwiegermutterwette“ herausgebracht. Beide Titel klingen sehr lustig, humorvoll. Kann man also sagen, dass Du vom Genre her humorvolle Bücher schreibst? Oder in welches Genre würdest Du Dich selber einordnen?
Mira: Auf jeden Fall humorvoll. Wobei Humor natürlich immer Ansichtssache ist. Manche finden die Texte komisch, andere können hingegen gar nichts damit anfangen.
Ich selbst lese am liebsten Bücher, die mich zum Lachen bringen. Das Leben ist schon ernst genug. Also bemühe ich mich, in meinen Texten alles nicht allzu ernst zu nehmen. Es kommt eben immer auf die Betrachtungsweise an.
Katja: Es wird Sommer, die Urlaubszeit steht bevor. Gibt es Reisepläne? Wohin zieht es Dich in diesem Jahr?
Mira: Dieses Jahr fahren wir an die Mosel. Die Ecke von Deutschland kennen wir noch gar nicht. Wenn wir wieder da sind, kann ich mehr dazu sagen – aber es ist unglaublich, was man da alles anschauen und unternehmen kann.
Katja: Dürfen Bücher bei Dir im Urlaubsgepäck auch nicht fehlen? Begleiten Dich dann eher „echte“ Bücher oder doch eher E-Books?
Mira: Ich bin ein klassischer Papierbuchleser. Ich möchte echte Seiten umblättern und die Bücher in mein Regal stellen. Im Urlaub hab ich immer so 3-4 neue Bücher dabei. Dieses Jahr das neue Buch von Jonas Jonasson sowie „Der Tod und andere Höhepunkte meines Lebens“, von Sebastian Niedlich; dazu voraussichtlich noch ein Buch von John Grisham und – um meine Kenntnisse der Literaturklassiker zu erweitern – Jane Eyre.
Katja: Welches Buch, welche Bücher, würdest Du Deinen Lesern empfehlen? Was sollten sie diesen Sommer unbedingt lesen?
Mira: Uneingeschränkt empfehlen kann ich die Scheibenweltromane von Terry Pratchett. Bis dahin war ich kein großer Freund von Fantasy, aber das hat meine Bücherwelt komplett umgekrempelt. Dazu auch alles von Max Barry (insbesondere Chefsache, Sirup und – für Thrillerfreunde – Lexicon).
Katja: Und zu guter Letzt eine Frage, die jeder Autor in meinen Interviews gestellt bekommt:
Auf meinem Blog geht es ja nicht nur um Bücher sondern auch um mein zweites Hobby, das Kochen und Backen. Hast Du ein Lieblingsrezept, welches Du mit mir und meinen Lesern teilen möchtest?
Mira: Wir kochen viel und gern, probieren auch viel aus. Da der Sommer und damit die Grillsaison vor der Tür steht (hoffe ich jedenfalls), hier unser Spezialrezept für einen Brotsalat, das wir aus verschiedenen Rezepten zusammengebastelt haben und der auf keiner Feier fehlen darf:
Brotsalat
Zutaten:
– Weiß- oder Toastbrot
– Knoblauch
– 1 Schale Cocktailtomaten
– Rucola
– 1 Fetakäse
– schwarze Oliven
– Olivenöl, Balsamico, Salz, Pfeffer, Rosmarin
Zubereitung:
Die halbierten oder geviertelten Cocktailtomaten, den Rucola, gewürfelten Feta und nach Geschmack Olivenringe vermischen, mit Olivenöl, wenig Balsamico, Salz, Pfeffer und Rosmarin abschmecken.
Das Weißbrot würfeln und zusammen mit dem zerdrückten Knoblauch in Olivenöl knusprig rösten. Erst kurz vor dem Servieren unter den Salat mischen.
Es kann auch altes oder geröstetes Schwarzbrot verwendet werden. Je nach Wunsch kann man gebratenen Schinkenspeck beifügen.
Guten Appetit!
Schönes Interview, ich freue mich schon auf die Lektüre von „Unter aller Krone“. Der Brotsalat klingt nicht schlecht, aber Rucola mag ich gar nicht. Vielleicht kann man das ja mal mit Feldsalat abändern. 🙂
LG, Bianca