Donnerstag 6.30 Uhr irgendwo in Dresden … auf dem Parkett ist das leise Trappeln von Kinderfüßchen zu hören, die durch die Wohnung ins elterliche Schlafzimmer laufen. „Mama, ich geh in den Kindergarten.“
Eine halbe Stunde später war Ruhe in der Wohnung, nur noch die Katze, die mir beim hin- und her hetzen in der Wohnung zuschaut. Hektisch packte ich noch dieses und jenes in die Tasche, obwohl ich doch am Vortag eigentlich alles packen wollte. Aber wie schon so schön gesagt: wollte.
Ganze drei Stunden später, es war mittlerweile 10 Uhr – war ich dann am Ziel meiner Wünsche angekommen: der Leipziger Buchmesse. Dazwischen lagen eine Straßenbahnfahrt, eine Zugfahrt und eine Fahrt mit der S-Bahn … alles stehend, denn ein Sitzplatz gab es nicht. Alle drei Transportmittel waren restlos überfüllt.
Aber egal – ich war da und das war die Hauptsache.
Mein erster Termin am heutigen Tag führte mich in Halle 1. Hier war ich mit Angelina Paustian verabredet. Sie ist Autorin von Manga-Kochbüchern und ich hatte sie im Vorfeld zur Messe interviewt. Nun stand noch das gemeinsame Foto auf dem Programm und natürlich wollte ich gern eines ihrer Bücher signiert haben.
Gesagt – getan. Und nun liegt das neue Kochbuch hier und wartet darauf, richtig begutachtet zu werden und wer weiß, vielleicht wage ich mich doch mal an die japanische Küche ran.
Als zweites lockte die Signierstunde von Bianca Iosivoni. Aber irgendwie landete ich vorher in der Bloggerlounge, wo ich erstmal einen Kaffee zur Stärkung brauchte und ein wenig mit Susanna und Britt plauschte.
Und ich traf am Stand von den Lieblingsautoren, deren VIP ich ja war, Poppy J. Anderson. Die liebe Begrüßung überraschte und freute mich sehr.
Im Nachhinein frage ich mich, warum ich tagelang an meinem Terminplan gefeilt habe? Warum habe ich mir mühevoll Stände rausgesucht, die ich besuchen wollte? Ich war glaube ich in jeder Halle, aber meistens nur um jemanden zu treffen, einen Termin wahrzunehmen oder um von A nach B zu kommen. Irgendwie kann man tatsächlich sagen, dass ich trotz einem Plan absolut planlos war.
Bin ich vielleicht Messe-Müde? Reizt es mich nicht mehr, nach Neuerscheinungen zu stöbern und neue Verlage zu entdecken? Ich weiß es nicht – ganz ehrlich nicht.
Ich habe dann tatsächlich Bianca Iosivoni noch auf ein gemeinsames Foto getroffen und habe mir in meinem Blankobuch eine Signatur geholt.
Danach hieß es ab in Halle 2. Dort war ich mit Natascha Sturm vom Neissuferverlag verabredet. Sie hat ein ganz süßes Kinderbuch rausgebracht, das ich sehr interessant fand und das ich mir nach unserem Gespräch auch geholt habe. Sie hat mir erzählt wie die Idee zum Buch und zum eigenen Verlag entstanden ist und hat mir von ihren weiteren Buchplänen erzählt. Ich werde den Werdegang auf jeden Fall weiter verfolgen.
Ich schlenderte nach dem Termin ein wenig planlos und alleine durch die Hallen 2, 3 und 4 und obwohl ich meinen Fotoapparat dabei hatte, blieb dieser in der Tasche. Ich entdecke nichts, was mich zum fotografieren verleiten könnte.
Um 15 Uhr war ich mit Sylvia, meiner Freundin aus Stollberg, am Stand von Droemer Knaur verabredet und ganz lose auch mit Sebastian Fitzek. Hier sollte, für unser geplantes Interview im April, ein gemeinsames Foto entstehen. Kommt er? Ich hatte Minuten vorher das neueste Buch „AchtNacht“ gekauft, um es für Markus signieren zu lassen.
Bange Minuten, ein Kopfschütteln seiner Pressebetreuerin und dann … stand er doch vor uns. Mein Herz schlug wild, aber er war total locker drauf. Wenige Minuten stand ich, mit einem gemeinsamen Foto und einer Widmung im Buch wieder am Rand des Standes und war geflasht. Zu dem Zeitpunkt wusste ich noch nicht, dass ich Stunden später eine Begegnung haben würde, die mich noch viel länger beschäftigen würde.
In Halle 5 wieder angekommen traf ich am Stand von Amazon die liebe Carin Müller. Wir waren uns beide nicht sicher, ob die Zeit reicht, ob wir uns finden. Umso schöner war es, sich in den Arm nehmen zu können und ein witziges Selfie zu machen. Ein „richtiges“ Foto entstand natürlich auch, aber das Selfie finde ich sehr gelungen und wie gesagt witzig.
Dann war es Zeit zur ersten Lesung der Messe zu gehen – die bayerische Autorin Johanna Danninger präsentierte ihr neues Buch „Landluftduft“, welches noch nicht erschienen ist. Die Geschichte an sich klang sehr witzig, aber so ganz konzentrieren konnte ich mich nicht. Es entstand auch nicht, zu unserem gemeinsamen Interview, das geplante gemeinsame Foto und eines der Bücher, die Amazon verteilte, bekam ich auch nicht ab. Schuld daran waren drei Faktoren: der Autor Frank Goldammer, den ich während der Lesung am Stand sah und mit dem ich ein paar Minuten redete. Dann Susanna, die mir just in dem Moment ihren Gewinn von der Verlosung am Stand der LLC in die Hand drückte: ein Wochenendticket zur LLC 2017. Und zu guter Letzt ein dringendes menschliches Bedürfnis. Unpassend, aber naja.
Auf dem Rückweg zur Lesung drang Kaffeeduft zu mir – zu uns durch – und die Entscheidung war endgültig gefallen: KAFFEE J Und die wohlverdiente Kaffeepause verbrachten wir mit Carin Müller und Violet TrueLove.
Und dann war er da … der Moment auf den ich irgendwie den ganzen Tag gewartet hatte und der Moment, der sich dann am Ende des Tages als das absolute HIGHLIGHT herausgestellt hat.
Das Meet & Greet mit Jussi Adler Olsen. Ich lief also von der Halle 5 in die Halle 4 – durch die vielen Besucher durch – und war pünktlich am Stand des dtv-Verlages. Vorher hatte ich noch das neueste Buch von ihm geholt, wollte ich es doch für eine Dresdner Autorin signieren lassen.
Die Fläche des Standes war für die 3 Gewinner des Meet & Greet sowie für Buchhändler und Journalisten angesperrt. Wenn ich die Gästeschar richtig überblickt habe, waren wir höchstens 20 bis 30 geladene Gäste. Ich durfte den dänischen Bestseller-Autor als einen sehr sympathisch wirkenden Menschen kennenlernen, der sich sehr freute das die Anzahl der Gäste diesmal überschaubar war und nicht wie auf seiner Lesung hunderte Menschen zu ihm blickten. Er erzählte, wie wichtig ihm Blogger sind – etwas was bei uns natürlich runter ging „wie Öl“ und er ließ immer mal wieder durchblitzen, das er deutsch versteht und das er auch deutsch spricht.
Nach fast einer Stunde, in der er über sich, seine Bücher und seine weiteren Pläne erzählte, nahm er sich Zeit für das signieren seiner Bücher und für gemeinsame Fotos. Ich ließ mir mein Blankobuch signieren und das Buch für Anja. Ich selbst hatte mir kein Buch gekauft. Aber dann die Überraschung: zu dem Gewinn des Meet & Greet gehörte tatsächlich auch noch ein Buch – sein neustes natürlich – und so ging ich dann überglücklich, mit einem Dauergrinsen im Gesicht – nach Hause.
Denn dieser Termin – mein ganz persönliches Highlight – war das Ende des ersten Messetages.
Nach 13 Stunden und einer Zugverspätung von 10 Minuten – war ich gegen 21.30 Uhr wieder zu Hause. Hier wartete mein Mann mit meinem leckeren Abendessen auf mich und ich konnte alle meine gesammelten Eindrücke bei ihm abladen 🙂
Das war der erste Teil des Messeberichtes. Der zweite Teil folgt dann später