Auf der Leipziger Buchmesse 2017 habe ich Anja Saskia Beyer getroffen und eine Leseprobe ihres neuen Buches bekommen. Nachdem ich diese durchgeschmökert hatte, konnte ich es kaum noch erwarten, das Buch in den Händen zu halten.
Bereits im vergangenen Jahr hatte ich ein Buch der Autorin gelesen – Mandelblütenliebe – und das konnte mich von Anfang an Begeistern. Die Erwartungen in das neue Buch der Autorin war natürlich sehr hoch und so fragte ich mich „Kann sie mich erneut begeistern?“
Ich habe dieses Buch regelrecht verschlungen und ich kann nur sagen: „Ja, sie kann.“
Zum einen konnte man natürlich das Setting begeistern. Ich liebe Italien, ich liebe die Toscana. Seit meinem Urlaub 2013 dort träume ich mich immer wieder dahin zurück. Die italienische Küche ist mein Favorit und das hier in diesem Buch italienisch gekocht wird
Dazu kommen Charaktere, die mich einfach nur begeistern konnte. Luisa natürlich, eine Frau, die ihrem Freund einen Antrag macht und dann, als er überhaupt nicht positiv darauf reagiert, die Flucht ergreift. Auf der einen Seite fand ich das unreif, auf der anderen Seite konnte ich das jedoch gut nachvollziehen.
Mona war mir sehr nah – ein Mann, zwei Kinder. Keine Chance auf dem Arbeitsmarkt und das Gefühl, nicht viel wert zu sein da sie nur Hausfrau und Mutter ist. Ihre Gedanken, ihre Gefühle, aber auch die Freude als sie hört das ihre Lieben sie vermissen – das konnte ich so richtig gut nachvollziehen. Sie wuchs mir sehr schnell ans Herz.
»Freundinnen müssen sich nicht unbedingt ähnlich sein.
Im Gegenteil, eine neue Sicht auf die Dinge würzt das Leben.«
Aber auch die männlichen Protagonisten waren sympathisch, geheimnisvoll und sehr realitätsnah.
Die Geschichte, die die Autorin niedergeschrieben hat, spielt auf 2 Zeitebenen. Wobei die heutige Zeit den meisten Raum einnimmt und nur hin und wieder, um die Vergangenheit zu verdeutlichen, in diese zurückgesprungen ist. Immer wenn ich gedacht habe, ich weiß wie es weiter geht, hat die Autorin mich überrascht. Überrascht in dem sie eine Wendung einbaut, Fakten einfließen lässt, mit denen ich nicht gerechnet habe.
»Und eins bewahrheitet sich immer wieder:
Männer sind wie kleine Kinder. Sie lieben es zu spielen.«
Mich hat so manches Detail überrascht, teilweise kalt erwischt und ich habe mich immer wieder schwer getan, das Buch, wenn auch nur kurz, aus der Hand zu legen.
Das Ende war wunderschön, es passte zur Geschichte und wir schauen in einem Epilog noch einmal rein und sehen, was aus den Protagonisten geworden ist. Das war für mich das I-Tüpfelchen J genauso wie die beiden Rezepte am Ende des Buches. Die werde ich bestimmt einmal nachkochen.
Für mich war das Buch ein reiner Lesegenuss und ich war sehr traurig, als ich es zur Seite legen musste weil es ausgelesen war.
Meine Wertung: ganz einfach – 5 von 5 Sternen. Danke liebe Anja Saskia Beyer für das wunderbare Buch.
Daten:
Autor: Anja Saskia Beyer
Titel: Erdbeeren im Sommer
Taschenbuch: 300 Seiten
Verlag: Tinte & Feder (Mai 2017)
ISBN: 978-1542045582