Den zweiten Urlaubstag konnten wir komplett nutzen und steuerten den Freizeitpark Germendorf an. Ein kleines bisschen hatten wir ein mulmiges Gefühl. Immerhin waren wir erst vor kurzem mit Florentine im Elbefreizeitland Königstein und waren wahnsinnig enttäuscht.
Was erwartete uns jetzt hier? In einem Park der in drei große Bereiche unterteilt war und dazu grade mal etwa 1/3 des Eintritts vom Elbefreizeitland kostet?
Wir waren gespannt, als wir am Eingang für uns beiden „Großen“ und für Florentine insgesamt 10,50 Euro zahlten. Wir betraten das Gelände und orientierten uns erst einmal grob an dem Plan, den wir ausgehändigt bekommen hatten.
Der 69 Hektar große Park besteht aus drei Bereichen: dem Freizeitpark, den Tierpark und den Saurierpark.
Zuerst erkundeten wir den Freizeitpark. Unsere Tochter ist mit knapp 3 Jahren noch sehr jung und traut sich nicht so viel zu, was Fahrgeschäfte angeht. Daher steuerten wir zuerst den Spielplatz mit Schaukel, Wippe und Rutsche an.
Die Spielplätze und einige Attraktionen wie zum Beispiel die große Hüpfburg sind kostenfrei. Andere Attraktionen wie Autos, die Märchenbahn und zum Beispiel die Überschlagschaukel müssen mit 50 Cent bis 2 Euro separat bezahlt werden.
Für uns ist das die ideale Lösung, da unsere Tochter sowieso nicht alles nutzt und so die „Nebenkosten“ gering gehalten werden. Jeder bestimmt also selbst seinen Verbrauch.
Nach ein paar Minuten ging es weiter, hinein in den Tierpark-Bereich. Dieser ist etwa 14 Hektar groß und beherbergt etwa 650 Tiere. Es gibt hauptsächlich kleinere und einheimische Tiere, aber auch so exotische Tiere wie Zebras, Elenantilopen und Kängurus. Es war total süß, das Kängurubaby und die Mama zu beobachten. Vor allem, als das Kleine dann mit einem Sprung sich im Beutel der Mama versteckte.
Der Tierpark war in vielerlei Hinsicht für uns etwas Besonderes. Markus konnte eine Antilope streicheln; Florentine und Max drehten Runden auf einem Pony. Das Ponyreiten wird von Hardy angeboten und er ist wirklich ein dufter Typ mit viel Gefühl für Kinder und Tiere. Ich wollte zu Florentine sagen „Möchtest du reiten?“, aber da fiel mir Hardy ins Wort. Er meinte „Nicht fragen, sondern einfach sagen: Komm, wir reiten jetzt.“ Und es hat tatsächlich geklappt. Er schnappte sich Florentine, setzte sie auf das kleine Pferd und los ging es. Zwei Runden drehte sie auf dem Pony und schwärmt noch heute von diesem Erlebnis. Eine kleine Lehrstunde in Kleinkinderpädagogik für uns.
Ein weiteres tolles Erlebnis waren das Dam- und Rotwild, welches sich im Freigehege überall hin bewegen konnte. Und so kam es zu einem weiteren ganz besonderen Erlebnis für Florentine und damit für uns: Die Rehe kamen so nah, dass wir sie streicheln konnten. Sie durchsuchten den Buggy nach Leckerlis und ließen sich dann bereitwillig mit dem dort bereitgestellten Futter füttern.
Etwas ist mir hier leider negativ aufgefallen – dafür kann aber der Besitzer der Anlage nicht wirklich etwas: Es gibt immer wieder Gäste, die sich einfach nicht an Regeln halten können. Im Tierpark galt die Regel, dass im Wald nicht geraucht werden darf und das Hunde an die kurze Leine gehören. Wahrscheinlich waren diese einfachen Regeln einigen Gästen schon zu kompliziert – nicht wenig hielten sich einfach nicht an sie und kontrolliert wurde es auch nicht.
Und dann gab es noch die Eltern, die ihre Kinder regelrecht ermunterten, auf die Tiere zuzurennen und einfach nicht verstanden, dass die Tiere da Angst bekommen und logischerweise flüchten. Der Begriff Fluchttier ist wohl ein Fremdwort für viele Eltern.
Vom Tierpark ging es dann in den letzten Bereich des Parks: den Saurierpark. Hier findet man lebensgroße Skulpturen verschiedener Saurier, welche teilweise sogar funktionsfähig sind. Gegen Gebühr brüllen sie, fliegen oder spucken Feuer.
Im Saurierpark gab es auch einen Kinderbadestrand – eine wunderbare Idee und wir hatten auch, weil wir das bereits vorher gelesen hatten, ein Badetuch mit. Da es so herrlich warm war, konnte Florentine ein wenig im Matsch spielen und auch Max war mal mit den Füßchen im Wasser. Leider – und das ist hier ein Manko – gab es kein schattiges Plätzchen. Die Sonne knallte nur so auf uns hinab, kein Sonnensegel, keine Hütte, keine Bäume direkt am Strand.
Da fiel der Hund, der trotz Verbot ohne Leine am Kinderbadestrand und im Wasser tobte, gar nicht so auf.
Wir drehten noch eine kleine Runde durch den Tierpark, ehe wir in den Freizeitpark zurück kehrten und den Wunsch von Florentine nach der Fahrt mit der Märchenbahn erfüllten. Nach 4 Runden (und 2 Euro) hatte sie genug und steuerte die große Hüpfburg an. Hier powerte sie sich noch einmal so richtig aus und war herrlich müde, als wir nach knapp 7 Stunden den Park wieder verlassen hatten.
Im Freizeitpark und im Saurierpark gibt es viele Stände mit recht preiswerten Getränken und Essen. So kostet ein Kaffee zum Beispiel 1,50 Euro, ein paar Wiener mit Brot 1,80 Euro oder eine Portion Pommes 2,00 Euro. Auch ein paar Stände mit Souvenirs gibt es.
Nur im Tierpark gibt es lediglich einen einzigen Stand mit Essen – den „Fuchsbau“, der aber leider sehr unklare Öffnungszeiten hat.
Ebenfalls positiv aufgefallen ist mir, das es ausreichend Toiletten mit Wickelmöglichkeiten gibt, auch behindertengerechte Anlagen gab es.
Wir hatten an diesem Tag eine Menge Spaß, viele tolle Erlebnisse und zwei Kinder, die am Ende vollkommen ausgepowert waren.
Unser Fazit fällt durchweg positiv aus: den Park können wir uneingeschränkt empfehlen.
Adresse:
Freizeitpark Germendorf
An den Waldseen 1a
16515 Oranienburg/ OT Germendorf
Öffnungszeiten:
9.00-19.00 Uhr
ganzjährig, auch an Sonn- und Feiertagen geöffnet.
Eintrittspreise:
Erwachsene: 4,50 Euro
Kinder bis 2 Jahre: frei
Kinder 2-6 Jahre: 1,50 Euro
Kinder 7-16 Jahre: 2,00 Euro