Auf das Buch wurde ich im Vorfeld zur LoveLetter-Convention 2018 aufmerksam, da die Autorin Freya Miles bei der Veranstaltung dabei sein sollte.
Da der Klappentext sehr gut klang, lud ich mir das Buch für die Busfahrt auf meinen Reader und schmökerte los, als mich der Bus nach Berlin brachte.
Der Anfang der etwa 190 Seiten langen Geschichte gestaltete sich langatmig und ich kam zuerst mit den Figuren überhaupt nicht klar.
Die Geschichte wird in der Ich-Form abwechselnd von Aiden und Kate erzählt. Dies soll wahrscheinlich bewirken, dass die Figuren an Tiefe gewinnen und man eher eine Beziehung zu den beiden aufbaut. Kate wird im Klappentext als starke Frau geschildert, die eine traumatische Erfahrung machen musste und Aiden ist der Cop, der erst ihren Fall betreut und dann eine Beziehung zu ihr aufbaut.
Ich muss sagen, dass ich Kate nicht als starke Frau sondern teilweise als Nervensäge empfunden habe. Wenn ich so eine traumatische Erfahrung mache, hüpfe ich nicht dem erstbesten Mann in die Arme, sondern versuche erstmal damit klar zu kommen. Dass ich so einer Situation keine wirkliche Beziehung aufbauen kann und will ist klar.
Aber auch Aiden – ganz ehrlich? Sein Handlungsstrang war noch unrealistischer. Er wird schwer verletzt und muss vom Dienst pausieren. Kaum wieder in der Dienststelle wird er bei einer Messerattacke schwer verletzt und nur wenige Tage später wird auf der Dienststelle ein Massaker verübt. Das war für mich zu viel des Guten. Und natürlich gönnt sich der Supercop keine Pause und schnappt den Bösen. Ja nee, ist klar.
Der Leser wird auch ziemlich im Regen stehen gelassen, was die „Randnotizen“ betrifft. Warum handelt der Täter so? Was ist mit dem angeschossenen Kollegen?
Die Autorin schafft es auch leider überhaupt nicht, bei mir Emotionen zu wecken. Gerade was die Beerdigung des Cops angeht. Da war nichts. Keine Emotion, kein Gefühl – weder im Schreibstil der Autorin noch bei mir als Leserin.
Dazu kamen die Ungereimtheiten. Welches Polizeirevier ist mit nur 6 Personen besetzt? Das ist nicht authentisch, in keinster Weise.
Das Grab eines Hollywoodstars frei zugänglich für alle und man kommt einfach so ran? Eher unwahrscheinlich, denn bei Stars verkommen Gräber schnell zu Pilgerstätten und sind daher abgeschottet.
Ich weiß nicht was ich von dem Buch halten soll. Der Schreibstil war im Grunde so das die Geschichte fesselt, das man weiter lesen will. Aber all die Ungereimtheiten in der Geschichte … die gehen meines Erachtens nicht.
Hinzu kam, dass die Gefühle der beiden, die Ängste von Kate, eigentlich gut und eindringlich und somit auch sehr glaubhaft geschildert wurden. Doch dann kam die Wendung. Seitenweise Seelenqualen und Ängste – gefühlt 180 Seiten und dann … auf den letzten 10 Seiten dann die Wendung? Das ging mir viel zu schnell und machte dann die Geschichte wieder unglaubhaft.
Für mich war es das erste Buch der Autorin. Ob ich noch einen weiteren Band hinterher schieben werde, weiß ich noch nicht. Dieses Buch bekommt auf jeden Fall nur 3 von 5 möglichen Sternen.
Daten:
Autor: Nadine Kapp und Freya Miles
Titel: Law Enforcement: Los Angeles
Taschenbuch: 190 Seiten
Verlag: Montlake Romance (März 2018)
ISBN: 978-2919801589