Ich muss sagen, ich finde es immer wieder auf neue verblüffend. Wenn man so wie ich ein großer Fan der Autorin ist und jedes einzelne Buch gelesen hat, dann ist natürlich klar, dass man jedes neue Buch, das erscheint, auch lesen muss. Wie ich schon so oft in meinen Rezensionen geschrieben habe, stellt sich bei mir jedes einzelne Mal das gleiche Gefühl ein: Hochspannung. Hochspannung in dem Sinne, dass ich mich frage, ob die Autorin es erneut schafft, mich zu begeistern.
Die Hochspannung tief in meinem Inneren kann man mit der Spannung im Buch auf jeden Fall vergleichen. Ich halte bei Lesen ihrer Bücher oft den Atem an … weil ihre Geschichte so spannend ist und weil ich mit Spannung (und ein wenig ängstlich) auf den Moment warte, dass ich gelangweilt bin.
Nun … ich habe mit dem Buch „Abrechnung in Brodersby“ das mittlerweile (wenn ich mich nicht verzählt habe) 37. Buch der Autorin (inklusive Novellen) gelesen und ich kann aufatmen. Die Spannung ist vorbei – und die Autorin hat es wieder einmal geschafft. Ich habe mich nicht gelangweilt, ich habe das Buch nicht entnervt zugeklappt.
Im Gegenteil: Mit ihrem gekonnten Schreibstil, dem gelungenen Spannungsaufbau und dem gekonnten Aufbau von Nähe zu den Charakteren konnte sie mich einmal mehr an das Buch fesseln. Sie konnte einmal mehr zeigen, dass sie zu unterhalten weiß. Das sie ganz genau weiß, welche „Knöpfe“ zu drücken, welche Register sie ziehen muss, um mich als Leserin der ersten Stunde auch bei diesem Roman bei der Stange zu halten.
Ihr gelingt es gekonnt, eine Mischung als Spannung und Action, Humor und Gefühl zu einer Geschichte zu verweben, die man sehr gerne liest. Mit trifft auf liebgewonnene Charaktere, erlebt deren weitere Entwicklung. Man ist dabei, wenn wichtige Entscheidungen getroffen werden, wenn einem Kugeln um die Ohren fliegen und Tränen der Rührung fließen. Und wenn ich schreibe, dass man dabei ist, dann meine ich das so. Mit ihrer Art und Weise, die Geschichte zu erzählen, hat man nicht das Gefühl, dass man das Ganze von außen betrachtet, sondern man ist ein Teil der Dorfgemeinschaft, des Freundeskreises.
So lebt, liebt, lacht und leidet man natürlich mit den Charakteren. Man feiert mit ihnen und versucht zusammen, hinter das Geflecht des Bösen zu kommen, herauszufinden was warum gerade passiert.
Dabei, und das mag ich an ihren Büchern auch so sehr, vermischt sie ihre Geschichte mit aktuellen Fakten und Geschehnissen, ohne dabei politisch zu werden oder den Zeigefinger zu heben.
Einmal mehr kann ich sagen, dass die Autorin mich begeistern konnte, dass sie mich fesseln konnte und ich einmal mehr voll und ganz in ihrer Geschichte drin war.
Von mir gibt es, einmal mehr, 5 Sterne.
Und ich kann sagen, ich freue mich schon jetzt auf den Dezember. Da erscheint mit „Der Reiz des Bösen“ ein Buch, das mir ganz besonders am Herzen liegt und dessen Erscheinen ist gar nicht mehr erwarten kann.
Jan-Storm-Reihe (Landarzt-Reihe):
Das Schweigen von Brodersby
Jagdsaison in Brodersby
Schatten über Brodersby
Falsches Spiel in Brodersby
Abrechnung in Brodersby
Daten:
Autor: Stefanie Ross
Titel: Abrechnung in Brodersby
Herausgeber: GRAFIT (Juli 2022)
Taschenbuch: 368 Seiten
ISBN: 978-3894257798