Nach dem ich das Buch von Stefanie Ross bereits im Dezember rezensiert und gelesen habe, kommt hier nun die Rezension von Markus. Denn nach dem ich so geschwärmt hatte, wollte er auch mal wieder einen „typischen Ross“ lesen. Und hier kommt nun seine Meinung:
Besondere Fälle erfordern besondere Vorgehensweisen, aber auch besondere Menschen. Als die Journalistin Sabrina zufällig in den Überfall eines Restaurants gerät, muss sie zusehen, wie ihre beste Freundin schwer verletzt wird. Überfälle dieser Art häufen sich in Hamburg, doch an diesem ist etwas anders. Öffentlichkeitswirksam wird eine Senatorin bloßgestellt, was ihre Karriere beendet. Ein eitler Familienvater wird in den Selbstmord getrieben, als sein Sohn schwerverletzt wird.
Zwischen all diesen Fällen sieht die junge Frau parallelen, doch beweisen kann sie nichts. Da ihr Onkel Polizeipräsident der Hansestadt ist, verschafft sie sich zumindest Gehör. Da reguläre Ermittlungen des LKA hier keinen Ansatz haben, hat er eine andere Idee.
Kriminaloberkommissar Marcus Lauer wird von den Schatten seiner Vergangenheit verfolgt. Nach einem bedauerlichen Vorfall von einigen Jahren hat er sich zurückgezogen und schiebt freiwillig Innendienst.
Dass gerade er für einen Sonderauftrag von ganz oben ausgewählt wurde, verwundert ihn sehr. Sein Team besteht doch nur aus seiner Assistentin Juliane und ihm. Sabrina wird ihm als Sonderermittlerin zugeteilt und so beginnen sie Zusammenhänge zu suchen, wo alles nach Zufall aussieht. Denn dafür hat ihr Gegner gesorgt – sein perfider Plan nimmt immer weiter Formen an.
Ein ungewöhnliches Ermittlerteam steht hier im Fokus der Geschichte. Wieder hat Stefanie Ross es geschafft authentische und einmalige Protagonisten zu schaffen, die eine Geschichte haben, vielschichtig sind, Stärken, aber eben auch Schwächen haben.
Ein ungewöhnlicher Fall mit einem brillant agierenden Täter gegen eine Gruppe von Außenseitern und vom Leben gezeichneten. Das ungleiche Duell hat einige Episoden und ein spannendes Finale.
Irgendwie habe ich das Gefühl Marcus und Astra schon länger zu kennen (Insider 🙂 ). Die charakterstarken Typen prägen dieses Buch, wie auch die typische Stimmung der Stadt an der Elbe. Man wird in diese Geschichte hineingezogen und braucht bis zum Schluss, um alle Zusammenhänge zu verstehen. Ein großartiger
Doch wo Licht ist, ist auch Schatten. Zwischendurch wirken ein paar der Handlungsstränge recht verworren. Viele Nebencharaktere (u.a. aus anderen Serien der Autorin) lassen einen manchmal das Gefühl haben, dass man etwas verpasst hat. Auch der rasche Wandel von Marcus war ein wenig zu leicht – da wäre der ein oder andere Konflikt noch glaubwürdiger gewesen.
Dennoch: Sie hat es wieder geschafft. Jahre nachdem ich das letzte Buch von ihr gelesen habe, hat mich Stefanie Ross wieder gepackt und in eine Geschichte ganz tief reingezogen. Ich mag die Charaktere, die intelligente Handlung und das Setting. Ganz viel Daumen hoch für Astra, Winfried und Juliane! Von euch möchte ich noch mehr lesen.
4,5 von 5 Sternen – nicht perfekt, aber ziemlich nah dran.