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Ein Besuch im Sonnenlandpark Lichtenau bei Chemnitz

Als Eltern zweier sehr aktiver Krümel steht man fast jedes Wochenende erneut vor der Herausforderung, etwas Tolles mit den Kindern zu unternehmen. Denn ab und an sind der Spielplatz an der Elbe oder der im Waldpark um die Ecke eben nicht mehr ausreichend, auch wenn da eigentlich ganz gerne getobt wird. Dann ist es gut, Ideen in der Hinterhand zu haben, die man dann umsetzen kann. Zum Glück bietet das Bundesland Sachsen viele Möglichkeiten, etwas mit Kindern zu unternehmen und zum Glück sind viele davon auch in „unmittelbarer“ Nähe. Das heißt für uns in unter einer Stunde Fahrtzeit.

Bei anderen Fahrten über die Autobahn A4 Richtung Chemnitz haben wir immer das weithin sichtbare Riesenrad oben auf dem Hügel gesehen und nun sollte uns der Weg genau dorthin führen. In den Sonnenlandpark Lichtenau bei Chemnitz. Hier wollten wir mit unseren Kindern den Sonntag bei schönem, warmen Sommerwetter verbringen.

Als wir gegen 11 Uhr am Sonnenlandpark angekommen sind, war der erste Parkplatz schon sehr gut belegt, wir fanden aber dennoch eine freie Parklücke. An der Kasse war um die Zeit keine Schlange (mehr), wir kamen schnell dran und bezahlten für 2 Erwachsene und 1 Kind (Krümel 2 ist noch unter 4 Jahren und bezahlt daher noch nichts) und den Parkplatz 44 Euro.

Wir bekamen an der Kasse einen Parkplan ausgehändigt, den man auf jeden Fall mitnehmen sollte. Denn weitere Pläne oder Tafeln mit Plänen habe ich im gesamten Park nicht mehr gesehen. Nachdem wir ein paar Schritte gelaufen waren, steuerten die Kinder direkt auf eines der großen Hüpfkissen zu, von denen im gesamten Park mehrere zu finden sind, und erkundeten auch den angrenzenden Spielplatz, während wir auf einer Bank erst einmal den Plan studierten.

Ca. 50 Attraktionen auf einem 26 ha großen Außengelände wollten entdeckt werden, uns war klar, dass wir bei dem schönen Wetter auf den ebenfalls vorhandenen Indoor-Spielplatz verzichten würden.

Als nächstes führte uns der Weg zu einem kleinen See mit Sandstrand und Strandkörben zum Relaxen inklusive angrenzendem Wassermatsch-Spielplatz. Am See mussten die Kinder natürlich unbedingt mit den Füßen ins Wasser und mit Papa das Fahren auf einem der 5 Flöße ausprobieren, die es da gab. Es sah leichter aus als es dann tatsächlich war, aber sowohl Papa als auch Kinder hatten viel Spaß dabei. Vom Ufer des Sees konnte man auch den noch neuen und recht großen Rutschenturm sehen und für unsere Kinder stand schnell fest, dass sie da unbedingt hin müssen.

Also machten wir uns auf den Weg um den See, kamen dabei an einem Imbissstand und etlichen Grillplätzen vorbei. Die Besonderheit in diesem Park waren mit Sicherheit die insgesamt 22 Grillplätze, die im gesamten Areal verteilt waren und die man einfach so in Beschlag nehmen konnte. Ob man sich das Grillgut mitbringt oder, wenn man sich spontan dazu entscheidet, ein Grillpaket vor Ort kauft, kann man selbst entscheiden.

Wenn wir in diesem Jahr den Park ein zweites Mal besuchen, kommt aber das Mitbringen eher in Frage, denn die Grillpakete die es hier zu kaufen gibt sind dann doch recht teuer. Neben Rostern enthalten sie noch Brot, Senf und Einweggeschirr und kosten, je nach Anzahl der Roster (4, 10 oder 20) zwischen 6 und 24  Euro. Kohle, Grillzange, Aluschale und Grillanzünder kosten nochmal extra.

Ansonsten sind die Imbisspreise zwar nicht günstig aber noch angemessen. Da man aufgrund der vielen Picknickplätze sein eigenes Essen mitbringen kann, ist man aber nicht darauf angewiesen.

Am Rutschenturm waren wir glaube ich mit am längsten. Laut Parkplan ist der Rutschenturm der höchste in Deutschland. Die kleinsten Rutschen beginnen in einer Höhe von 5 Metern. Für die besonders mutigen Gäste kann der Rutschspaß aus 10, 20 oder sogar 25 Metern Höhe starten.

Markus und die Kinder hatten viel Spaß, einen Teil der unterschiedlichen Rutschen auszutesten. Es gab eine megasteile Rutsche, die Markus alleine ausprobiert hatte, geschlossene Röhrenrutschen die in unterschiedlicher Höhe starteten, zwei verschieden hohe (und lange) Wellenrutschen und noch vieles mehr.

Auch Mama wurde gefordert und musste so einige Male mit Krümel 2 hinuntersausen.

Von da aus ging es erst einmal weiter zu einem der Picknickplätze und nachdem wir uns gestärkt hatten weiter zur Reifenrutsche. Markus schleppte einen der großen roten Reifen nach oben und rutschte dann auf der bewässerten Bahn mit unserer Großen nach unten – und das mehrfach hintereinander. Beide hatten so viel Spaß, dass dann auch der kleine Mann einmal wollte: natürlich mit Mama. Also schleppte auch ich den Reifen nach oben und rutschte, nach Starthilfe durch eine andere Mama, rasant nach unten. Zugegeben, es machte auch mir Spaß und war Adrenalin pur.

Danach ließ ich mich dann vom Töchterchen überreden, die unbedingt den Butterfly ausprobieren wollte. Ab 4 Jahren war das mit einem „Großen“ möglich, ab 7 alleine. Es kribbelte schon sehr in der Magengegend, als wir nach oben gezogen wurden, nach unten und auf der gegenüberliegenden Seite wieder nach oben sausten. Und das mehrere Male hintereinander. Nach dem Aussteigen hatte Töchterchen ein Grinsen im Gesicht und ich … ich hatte zittrige Beine und ein sehr flaues Gefühl im Bauch.

Doch Zeit zum Verschnaufen blieb nicht. Die Kinder entdeckten die Parkbahn „Anton“, die von einem Traktor gezogen wird. Da die Wege im Park nicht betoniert sind, eine tolle Alternative zum „üblichen“ Zug.

Anton brachte uns hoch zum Riesenrad, dem schon von weitem sichtbaren Wahrzeichen des Parks. Da natürlich alle, die dort ausstiegen, mit dem Riesenrad fahren wollten, mussten wir eine kurze Weile anstehen, ehe wir dann in einer der 12 Gondeln Platz nehmen und den wunderbaren Blick auf das Erzgebirge genießen konnten.

Hier fiel mir auf, dass der Park zum Teil behindertengerecht ist, denn es gab auch eine Rollstuhlfahrer-Gondel, die grundsätzlich leer blieb und nur von Rollifahrern und deren Begleitern genutzt wurde. Auch andere Attraktionen und sogar die Parkbahn sind auf Rollifahrer eingerichtet – Respekt.

Vom Riesenrad aus konnten wir die Rehe beobachten, die sich im Freigehege tummelten und nach der Fahrt gab es ein Eis aus einem der bereitstehenden Automaten. In einer Hütte direkt neben dem Riesenrad stehen solche Automaten, aus denen man Eis, gekühlte Getränke, Kaffee und Wildfutter ziehen kann. Das Eis kostet zwischen 1,50 und 2,50 Euro je nach Sorte. Hier fand ich es etwas schade, dass es zum Bespiel kein Kaktus-Eis oder das Mini Milk gibt – also die kleineren preiswerten Sorten für die kleineren Kinder. Die restlichen Sorten gingen aber in Ordnung.

Mit Anton fuhren wir dann zurück in den Park und verließen am Rutschenturm die Bahn, da die Kinder sich noch mal eine Rutscheinheit gewünscht hatten. Und zum Schluss traute sich der kleine Mann dann sogar auf die große Wellenrutsche – aber lieber mit Papa als mit Mama.

Auf dem Kettcar-Parcours nur ein paar Meter weiter gab Markus richtig Gas und spielte mal wieder den Chauffeur für die Kids, die sich abwechselnd neben ihn setzen und mit Papa über den Parcours sausten und drifteten. Ich weiß nicht wer hier zum Schluss ein breiteres Grinsen im Gesicht hatte – der Papa oder die Krümel.

Zum Schluss wollte ich noch mal zum Sandstrand und ein paar Minuten in einem der Strandkörbe Platz nehmen. Wir hatten Glück und bekamen einen freien Strandkorb ab. Während Markus mit den Kindern unten am Steg darauf wartete, dass ein Floß frei wird, wünschte ich mir einmal mehr, dass es an einigen Stellen eine Aufsicht geben würde. Denn obwohl im See laut Parkordnung das Baden verboten ist, wimmelte es dort noch so von Schwimmern. Einige Jugendliche und zum Teil auch Erwachsene hatten sich eines der begehrten Flöße geschnappt und dachten gar nicht daran es zurückzubringen. Im Gegenteil, sie nutzten diese als Plattformen zum Baden, sprangen immer wieder in den See. So hatten die, die nur einmal über den See schippern wollen, das Nachsehen und mussten sehr lange warten. Überraschenderweise hatten unsere Kinder sehr viel Geduld.

Aber auch so wäre immer mal wieder eine Aufsicht von Vorteil gewesen und das nicht nur weil einige Kinder dort völlig „freidrehten“. Angestachelt von den Eltern rannten einige zum Beispiel neben der Parkbahn her, sprangen außen auf die Trittbretter und fuhren so mit. Gut, die Bahn fährt maximal 5 bis 10 km/h im Park, aber muss das wirklich sein?

Nein, doch leider führten sich auch manche Erwachsene wie die Axt im Walde auf und Rücksichtnahme auf andere, insbesondere kleinere Kinder ist für viele offenbar ein Fremdwort.

Zum Glück sind ist das immer nur eine Handvoll und wir haben uns den Tag davon nicht verderben lassen, auch wenn einige Aktionen uns schon sehr geärgert haben.

Auch wenn wir etwa sieben Stunden im Park waren, haben wir es leider nicht mehr in das dazugehörige Wildgehege und in den Streichelzoo geschafft, da wir einige Sachen auf Wunsch der Kinder doppelt gemacht haben. Aber ich bin mir sicher, dass wir nicht zum letzten Mal dort waren.

Alles in allem fällt unser Fazit sehr positiv aus.

Entgegen unserer Befürchtungen sind fast alle Attraktionen, bis auf einige wenige Ausnahmen, im Preis inbegriffen.

Viele der Attraktionen sind für Kinder ab 6 Jahren zur Alleinnutzung geeignet, aber auch die kleineren Kinder dürfen (fast) alles machen, solange Mama oder Papa sich breitschlagen lassen, mitzumachen.

Die Preise für Imbiss, Getränke und Eis sind nicht günstig, gehen aber durchaus in Ordnung. Ein paar mehr WC-Anlagen wären gut und dass sie auch zum Ende hin vielleicht noch einmal kontrolliert werden.

Unsere Kinder hatten in den 7 Stunden, die wir dort drin waren und die wie im Fluge vergangen sind, sehr viel Spaß und konnten sich so richtig austoben. Beide sind auf der Heimfahrt und auch später dann zu Hause mit einem glücklichen Grinsen im Gesicht eingeschlafen.

Von uns gibt es für dieses Erlebnis 4 von 5 Sternen.

Daten:
Adresse: Sonnenlandpark Lichtenau Sachsenstraße 6, 09244 Lichtenau
Öffnungszeiten: 10 bis 18 Uhr
Eintrittspreise: 14 Euro für Besucher ab 4 Jahren; bei 2 Kindern ab 4 lohnt sich die Familientageskarte für 48 Euro, jedes weitere Kind kostet 9 Euro

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