Seit ich auf der Leipziger Buchmesse 2017 die Autorin Rita Falk interviewen durfte, habe ich alle ihrer Eberhofer-Krimis entweder gelesen, gehört oder gesehen.
Logisch, dass ich da den 10. Fall unbedingt haben musste und mich gleich draufgestürzt habe, als er bei mir ankam. Und er kam, als Gewinn, direkt signiert von Verlag, mit Lebkuchenherz und Signatur der Autorin 🙂
Wirklich überraschend war das Buch dann aber leider nicht. Das Umfeld von Franzl ist, wie immer, vollkommen überdreht und am liebsten hab ich hier, nach wie vor, die Oma. Die ist einfach der absolute Hammer.
Die Mordgeschichte kann nicht wirklich durch Spannung punkten, hier hab ich geistig manchmal komplett abgeschalten, da sie eher langweilig und an den Haaren herbeigezogen wirkte. Und das „Beziehungsgedöns“ mit Rudi langweilt derzeit eher als das es zum Lachen reizt. Mindestens einmal pro Buch kündigt er die Zusammenarbeit mit dem Eberhofer, geht nicht ans Telefon oder spielt die beleidigte Leberwurst – also auch der Front nichts neues.
Dennoch ist es immer wieder schön, nach Niederkaltenkirchen zurückzukehren. Ich hab mir parallel dazu noch das Hörbuch gegönnt, um die Geschichte weiter genießen zu können, wenn mal keine Zeit zum Lesen ist. Und die Erzählweise von Christian Tramitz – nun die machte das Buch wenigstens zu einem Hörgenuss, wenn es schon kein totaler Lesegenuss war.
Was mich gestört hat, war der Fehlen der Witzigkeit, des Charmes der Vorgängerbände. Die neuen Charaktere, allen voran Lotto-Otto, gingen komplett unter weil sie nicht den Raum und vorallem auch nicht die Tiefe bekommen haben, die es gebraucht hätte.
Ich konnte auch nicht glauben, wie der Eberhofer sich dem Lotto-Otto gegenüber verhalten hat. Echt jetzt? Er als Polizist gibt einem Spielsüchtigen einen Haufen Geld? Ohne auch nur im Traum daran zu denken, dass er es nicht dafür nehmen wird, wozu es gedacht ist? Er wundert sich echt, das das schief geht?
Warum nur werde ich das Gefühl nicht los, dass das Buch entstehen musste? Total konstruiert, wir an der Tafel entstanden wirkt? Als ob man einen Baustein auf den anderen setzt. Oder statische Figuren in einen Setzkasten setzt. Es ist keine Bewegung drin, alles wird gesetzt und gestelzt, unglaubwürdig und gemusst.
Ich gebe Rita Falk natürlich auch beim 11. Band (wenn es den denn geben wird) eine Chance, aber mehr als 3 Punkte kann ich dem Buch nicht geben.
Daten:
Autor: Rita Falk
Titel: Guglhupfgeschwader
Broschiert: 320 Seiten
Verlag: dtv Verlagsgesellschaft (August 2019)
ISBN: 978-3423262316