Es ist, nach „Von Spaß war nie die Rede“, das zweite Buch von Ellen Berg, das den Sprung auf meine Leseliste geschafft hat. Ihre Titel klingen immer sehr witzig, der Klappentext ansprechend und trotzdem war ich immer skeptisch. Das erste Buch von ihr, das ich gelesen habe, konnte mich nicht begeistern und ich war gespannt, wie es diesmal sein würde.
Nun, nachdem ich den Roman gelesen habe, muss ich sagen: Sie kann es doch schaffen, mich zu begeistern. Das Buch, das mit dem Untertitel „(K)ein Liebesroman“ daherkommt, ist aber ein Liebesroman – und zwar vom feinsten. Ja, auch ein Liebesroman im klassischen Sinne, aber auch ein Liebesroman an den Beruf einer Hebamme. Zumindest empfinde ich das so.
Jule, die Hauptprotagonistin des Buches, ist 39, Single und von Beruf Hebamme. Und .. ungewollt von einem One-Night-Stand schwanger. Kompliziert wird es, als sie dem Erzeuger in Gestalt des Partners einer Klientin wiederbegegnet und damit nimmt das Chaos und Versteckspielen seinen Lauf.
Alle Charaktere des Buches sind sehr liebevoll und teilweise überspitzt gezeichnet. Wobei ich durchaus glauben kann, dass es tatsächlich solche von sich eingenommenen Oberärzte gibt, die den Hebammen das Leben schwermachen. Die glauben alles besser zu wissen. Und die Schwangeren, die betüttelt werden wollen und die, die es alleine schaffen wollen. Im Buch waren auch ein paar echt coole Sprüche – leider habe ich mir die nicht gemerkt, aber ich habe mich regelmäßig vor Lachen gekugelt.
Die Geschichte an sich war alles: lustig und traurig, berührend und zum Schreien. Der Schluss natürlich vorhersehbar – das das tat dem Lesevergnügen keinen Abbruch.
Gab es beim letzten Roman von Ellen Berg von mir nur 3 Sterne, so sind es diesmal 4 1/5 von 5 Sternen.
Daten:
Autor: Ellen Berg
Titel: Komm schon, Baby: (K)ein Liebesroman
Herausgeber: Aufbau Taschenbuch (Mai 2024)
Taschenbuch: 374 Seiten
ISBN: 978-3746641027