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Mit dem Motorad unterwegs … Feierabendtour

Wenn man sich ein Motorrad kaufen will, hat man die Qual der Wahl – Neumaschine oder Gebrauchtfahrzeug – Naked, Tourer, Sportler, Cruiser, Enduro und und und – da kann einem schon die die Auswahl über den Kopf wachsen.

Selbst wenn einem eine Maschine gefällt, sie einen optisch anspricht, heißt das noch lange nicht, dass man auch gut auf ihr sitzt. Testberichte, Vergleichstests, Empfehlungen oder gar Probesitzen – alles schön und gut, aber was zählt ist eines: Wie fährt sie sich, wenn ich auf ihr sitze?

Am besten wäre es, eine längere Probefahrt machen zu können. Nicht nur 30 Minuten, nein 2-3 Stunden auf dem Bock sitzen. Schnell Kurven, Serpentinen, 1A-Premiumasphalt, Kopfsteinpflaster, lange Gerade, schnelle Wechselkurven. Wie sitze ich drauf, wie fühlt sich alles an und passt die Maschine so gut zu mir, wie sie aussieht?

Die Möglichkeit zu einer eben solch ausführlichen Probefahrt bot zum mittlerweile 6. Mal Gärtners Motorradshop in Dohna. Zur sogenannten Feierabendtour konnte man sich anmelden und dabei eines der zahlreichen Yamaha Vorführmodelle unter den eignen Hintern nehmen.

Die 6. Feierabendtour mit Vorführmaschinen fand am 14. September 2017 statt.

Die Tour

Treffen

An einem regnerischen Nachmittag im September traf man sich vor den Toren Dresdens beim in der Szene wohlbekannten Yamaha Händler Gärtner. Das Wetter vermieste einigen der angemeldeten Fahrer jedoch so die Laune, dass statt 12 nur 8 Fahrzeuge schließlich auf Tour gingen. Aber halt. Erst einmal ging es darum, die Formalitäten zu klären. Die Probefahrt war rein rechtlich eine kurzzeitige Miete eines Motorrads zur gemeinsamen, geführten Tour. Unabhängig von der Maschine betrug der Unkostenbeitrag 45€, inklusive Versicherung, Benzin und einem Getränk bei der Tour.

Etwas nach 16 Uhr schwangen sich die Teilnehmer auf die Zweiräder ihrer Wahl und so verließen MT-07, XSR700 und 900, Tracer 700 und 900, FJR 1300, sowie 2 950er Cruiser angeführt von Matthias Gärtner die Heinrich-Heine-Straße.

Der erste Tourenabschnitt

Von Dohna aus ging es ein Stück durch das Müglitztal. Nasse Straßen und Temperaturen um die 10-12°C ließen die Teilnehmer in dickeren Klamotten ausrücken. Ob die Straßen abtrocknen würden? Oder gibt es doch noch einmal Regen?

Wir verließen nahe der A17 Anschlussstelle Pirna das Tal und fuhren über Köttewitz ins benachbarte Seidewitztal. Der S176 folgten wir, bis wir über Nentmannsdorf Richtung Bahretal fuhren.

Das Tempo war gemütlich und der Witterung angepasst. Mit der gewählten MT-07 war ich im Feld gefühlt nie untermotorisiert. Die harte Gabel allerdings machte auf schlechten Straßen keinen Spaß, ganz im Gegensatz zum Motor. Eine Einschätzung der von mir gefahrenen Motorräder gebe ich am Ende des Artikels.

In Neundorf ging es dann rechts entlang der Gottleuba und über Langenhennersdorf zur Wismut nach Königstein. Ohne Zwischenhalt führte uns der Weg bis nach Bad Schandau, wo wir die Elbe überquerten und die Sebnitzer Straße bis Lichtenhain nahmen.

Der kleine Ort oberhalb des bekannten, im Kirnitzschtal befindlichen Wasserfalls hat seit nicht allzu langer Zeit ein Bed and Breakfast, sowie ein gleichnamiges Café zu bieten – Am Lindenbaum.

Matthias Gärtner ließ eine Runde Getränke springen und in Anbetracht des Wetters war Kaffee für viele die erste Wahl.

Die Teilnehmer fachsimpelten ausführlich und sprachen über ihre Testmaschinen, ihre privaten Motorräder, über warum, wie und was. So muss ein Treffen unter gleichgesinnten sein!

Der zweite Tourenabschnitt

Nach der kleinen Stärkung ging es dann die S154 in Richtung Sebnitz weiter. Ich tauschte mit dem Chef und stieg nun auf eine XSR700, ein modernes Motorrad im klassischen Gewand, welches ich seit Erscheinen mehr als interessant finde.

Auf Asphalt verschiedener Qualität, zumeist feucht oder gar nass, ging es durch Sebnitz, begleitet vom betörenden Geräusch der Akrapovic Auspuffanlage meines neuen Feuerstuhls. Ein kleiner Rutscher aufgrund etwas übermotivierter Beschleunigung ließ sich ohne Mühe wieder einfangen – Traktionskontrolle, braucht man das? Über das ABS war ich aufgrund des Straßenzustandes hingegen äußerst dankbar.

Es ging weiter nach Saupsdorf und statt hinunter ins Kirnitzschtal, weiter nach Hinterhermsdorf. Dort war eigentlich die Fahrt zum Weifbergturm mit anschließender Besteigung geplant. Da der Weg zu eben diesem jedoch durch den Regen arg aufgeweicht war und nicht alle Maschinen geschotterte Feldwege als bevorzugten Lebensraum betrachten, entschlossen wir uns zu verzichten.

Eine kleine Pause mit Zeit zum Probesitzen anderer Maschinen und Fachsimpeln war aber drin. So mancher positive wie negative Eindruck manifestiert sich und so gab es zu Klang, Handlichkeit, Federung und anderen Eigenschaften die ein oder andere subjektive Meinung zu hören. Einig waren sich aber alle darin, dass eine solche Tour Gold wert ist, um zu wissen ob einem ein bestimmtes Modell „liegt“.

Der dritte und letzte Tourenabschnitt

Mit einer kleinen feinen Runde vorbei an der Kräuterbaude „Am Wald“ ging es zurück nach Saupsdorf und von dort aus endlich durchs gelobte Kurvenland des Kirnitzschtals. Zu schade, dass die Streckenverhältnisse kein flotteres Tempo zuließen und so unser Anführer, wohl auch ein wenig in Sorge um „seine“ 8 Zweiräder, ein eher entspanntes Tempo vorgab.

In Bad Schandau wechselten wir dann wieder die Elbseite und bogen schon an der ersten Kreuzung wieder auf eine kaum befahrende, dafür aber kurvige Nebenstrecke ab. Es ging nach Cunnersdorf und man merkte in den schmalen Tälern, dass es spät geworden war. Es war bereits kurz vor 19Uhr und wir waren damit über 2,5 Stunden unterwegs.

Entlang des Cunnersdorfer Bachs führte der dunkler werdende Weg uns zur S171 hinunter nach Königstein und von dort aus nach Leupoldishain.

Der folgende Streckenabschnitt entsprach bis Neundorf der Hinfahrt. Von dort an ging es aber entlang der Gottleuba hinunter nach Pirna. Die B172 führte die Teilnehmer zurück nach Heidenau zum auftanken und dann schließlich und endlich ins Müglitztal, wo die Maschinen wieder in die heiligen Hallen von Gärtners gerollt wurden.

Nach der Tour ging es auf meinem eigenen Zweirad wieder heim – voll mit Eindrücken, Gedanken und Erinnerungen an eine aufregende Tour mit tollen Kerlen auf geliehenen Feuerstühlen.

Ich möchte mich für dieses Erlebnis bei Gärtners Motorrad Shop, insbesondere bei Matthias Gärtner bedanken. Die Gelegenheit zu einer solch ausführlichen Probefahrt ist wirklich aller Ehren wert! Ich werde wohl auch 2018 mindestens leihweise auf einer Yamaha sitzen.

Wen meine Einschätzung und Gedanken bezüglich der von mir gefahrenen Motorräder, im Vergleich miteinander, aber auch zu meiner eigenen Maschine, interessieren, der darf an dieser Stelle gern weiterlesen.

Motorräder im Vergleich

So sehr mich die MT und XSR Modelle von Yamaha interessieren, von der Stange wären die beiden getesteten Modelle nichts für mich. Aufgrund des weicheren Fahrwerkes und des Sitzkomforts würde ich eher zur XSR700 greifen. Der Motor hat mich auf jeden Fall begeistert.

Die Optik mag Geschmackssache sein, aber auch dort trifft die XSR bei mir voll ins Schwarze – die Symbiose aus klassischer Optik und moderner Technik gefällt mir.

Veranstalter der Tour:
Gärtners Motorradshop GmbH
Heinrich-Heine-Str. 9-10
01809 Dohna

 

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