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Monsieur Pierre geht online

Im Juli waren Markus und ich mal wieder im Kino – dank unserer lieben Babysitter war das möglich – und haben uns einen französischen Film angeschaut. Wie wir ihn fanden, das verrät hier nun Markus, der bei uns auf dem Blog größtenteils für die Filmkritiken zuständig ist.

Französische Filme genießen gemeinhin den Ruf sehr gut zu sein, künstlerisch anspruchsvoll und innovativ zu sein. Denk man an die vergangenen Jahre, traf das bei vielen Filmen wie „Willkommen bei den Sch‘tis“, „Ziemlich beste Freunde“ und „Monsieur Claude und seine Töchter“ meiner Meinung nach auch zu. Aber es gab auch Totalausfälle, wie „Eyjafjallajökull“, der trotz Topbesetzung einfach nur zum Gruseln war.

2017 kam nun mit „Monsieur Pierre geht online“ ein weiterer Film in die deutschen Kinos und wir haben ihn in einem kleinen, feinen Programmkino hier in Dresden gesehen.

Pierre, gespielt von Pierre Richard, ist Rentner. Seine große Liebe ist vor einigen Jahren verstorben, mit Teilen seiner Familie hat er sich verstritten. Dadurch verlottert er immer mehr und so beschließt seine Tochter Sylvie denen neuen Freund ihrer Tochter dazu zu verdonnern, dem Alten das Internet näher zu bringen. Alex ist arbeitslos, träumt aber davon Drehbuchautor zu werden. Da er bisher keinen Erfolg hat, ist er auf das Geld angewiesen und willig ein, dem Großvater seiner Freundin einen Computerkurs zu geben.

Stück für Stück führt er den Technikmuffel an die Feinheiten und Möglichkeiten des Internets heran. Dabei entdeckt Pierre seine Lebensfreude wieder und meldet sich auch bei einer Dating-Seite an – allerdings mit einem Bild von Alex. So lernt er Flora kennen, die ihn natürlich auch irgendwann treffen möchte.

Dieser Film ist sicher nicht für jeden Etwas, es gibt wenig Action und auch keine lange Geschichte. So sind es vor allem die leisen Töne und die Charaktere, die allesamt ihre Geschichte haben, die diesen Film sehenswert machen.

Sei es der „Alte“, der auf seine Art die Jugend neu entdeckt, der erfolglose Alex, der immer wie ein geprügelter Hund aussieht, oder die charmante, wie zerbrechliche Flora.

Angesichts der Preise des Programkinos, an denen sich die großen Ketten ein Beispiel nehmen sollten, kann man den Abend mit Monsieur Pierre als äußerst gelungen beschreiben. Von mir gibt es 4,5/5 Sternen und eine Empfehlung für alle, die im Kino nicht die 100. Marvel-Verfilmung oder den 1000. sogenannten Hollywood Blockbuster sehen wollen.

Kleine Abwertungen gibt es übrigens in der B-Note: Wieder einmal ist der deutsche Titel eines Kinofilms völlig irreführend und im Vergleich zum Originaltitel geradezu lächerlich sinnentstellend. Gab es denn keine vernünftige deutsche Entsprechung für „Un profil pour deux“? So etwas wie „Ein Profil für zwei“?! Ups, da habe ich die Lösung ja verraten…

Daten:
Laufzeit: 1 Stunde und 41 Minuten
FSK: ab 0
Regie: Stéphane Robelin
Genre: Komödie, Romanze
Soundtrack: Vladimir Cosma (Komponist)
Drehbuchautor: Stéphane Robelin
Hauptdarsteller: Pierre Richard (Rolle: Pierre), Yaniss Lespert (Rolle: Alex), Fanny Valette (Rolle: Flora), Stéphane Bissot (Rolle: Sylvie), Stéphanie Crayencour (Rolle: Juliette), Gustave Kervern (Rolle: Bernard), Macha Méril (Rolle: Marie), Pierre Kiwitt (Rolle: David)

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