Mit „Nicht die Bohne“ hat die Autorin Kristina Steffan (eigentlich Kristina Günak) ein wunderbares, herrlich humorvolles Buch geschrieben, dass sich rasend schnell weglesen lässt. Eigentlich schade, weil das Lesevergnügen nur so kurz ist. Aber auf Grund des Schreibstils, der Charaktere und der Geschichte will man einfach weiterlesen und ja nicht aufhören müssen.
Fangen wir beim Schreibstil an. Der ist so unverwechselbar und typisch für die Autorin, dass man schon nach den ersten Sätzen weiß, wer hinter dem Pseudonym steckt. Vorausgesetzt natürlich, man kenne die Serie um die Hexe Eli. So ging es mir, als ich die ersten Sätze, die ersten Abschnitte gelesen habe. Obwohl es eine ganz andere Geschichte ist, eine ganz andere Gegend – ich hatte das Gefühl zu Hause zu sein.
Vom ersten Satz an vermittelt die Autorin das Gefühl, angekommen zu sein. Freunde zu treffen, obwohl man die eigentlich noch gar nicht kennt. Unverwechselbar leicht, locker und komisch geschrieben, ist man schneller drin in der Geschichte als man glaubt.
Bei einigen Beschreibungen wie dem besoffenen Kolibri“ oder der ungekrönten Excel-Listen-Queen“ oder die sesselfurzenden Korinthenkacker“ hab ich nicht nur lachen müssen, sondern hatte auch irgendwie Kopfkino.
Kristina Steffan schafft es, glaubwürdige Charaktere entstehen zu lassen. Charaktere die es überall genau so geben kann. Ich denke da nur an den Chef von Paula. Oder die Freunde, die Eltern, die Öko-WG und natürlich Paula selbst. Menschen wie Du und ich, wie man selbst halt, mit denen man sich identifizieren kann.
Die Beschreibungen der akuten Kaffee-Abneigung – Kaffee der wie Moppelkotze“ schmeckt; der Besuch beim Gynäkologen; die Gedanken als sie erfährt das sie schwanger ist – lebensnah würde ich sagen. Und daher auch wieder nachvollziehbar und glaubhaft. Ich wüsste gern mal wie viele eigene Erfahrungen hier eingeflossen sind. Denn man nimmt Paula jedes einzelne Erlebnis ab.
Ich hab beim Lesen des Buches sehr viel gelacht – mal nur leise geschmunzelt, mal lauthals, mal so sehr das ich Tränen in den Augen hatte. Vielleicht sollte man, wenn man schüchtern ist, das Buch NICHT in den öffentlichen Verkehrsmitteln oder generell in der Öffentlichkeit lesen. Wenn man dann nämlich lachen muss, könnte es peinlich werden.
Bei allen witzigen Formulierungen und spaßigen Beschreibungen und obwohl das Buch ein lustiger Roman ist – hin und wieder klangen auch ernstere“ Töne mit und unterschwellig wurde – zumindest in meinen Augen – auch vermittelt, das es immer irgendwie weitergeht. Das frau“ stark genug ist, auch ungeplante / ungewollte Situation zu meistern. Vorausgesetzt man will das und man hat die richtigen Freunde um sich rum.
Ein Zitat ging mir ans Herz und hat mich letzte Nacht noch zum nachdenken gebracht.
»Von Dingen hören, das ist nicht genug. Du musst sie durchlebt und durchliebt und durchlitten haben. Erst dann weißt Du am Ende deiner Tage, dass Dir das Leben quer durchs Herz geflossen ist.«
Alles in allem ist dieses Buch für mich persönlich ein richtiges Wohlfühlbuch. Ich habe jede einzelne Seite genossen und hab es sehr gern gelesen.
Vielen Dank liebe Kristina, für dieses tolle Buch, die vergnüglichen Lesestunden und das Du mich aus vollem Hals hast lachen lassen.