Es ist der erste Pflichttermin für Motorradfahrer im Jahr: Die Sachsen Krad in Dresden. Wie schon seit vielen Jahren strömen am zweiten Wochenende im Januar die Zweirad-Verrückten auf das Dresdner Messegelände im ehemaligen Schlachthofgelände.
Anders als bei anderen Messen stellen hier nicht die Hersteller selber, sondern die lokalen Händler ihre Modelle vor. Außerdem gibt es an zahlreichen Ständen Helme, Jacken, Handschuhe und alles denkbare Zubehör rund um eines der schönsten Hobbies käuflich zu erwerben.
Auch in diesem Jahr gab es auch wieder direkt vor Ort gebrauchte Maschinen zu bestaunen und mit dem nötigen Kleingeld auch zu erwerben.
Auch Motorsportvereine, Clubs, Verbände, Fahrschulen und Fahrsicherheitszentren stellten sich erneut vor. Damit war ein Großteil der Facetten dieser Freizeitbeschäftigung auf der Messe vertreten.
Wie schon in den vorangegangenen Jahren war ich mit Frau und Tochter auf der Messe. Dabei sei gesagt, dass eine 3,5-Jährige, die bereits vom Zweiradvirus infiziert ist, aber keinen Mittagsschlaf gemacht hat, wohl die größte Herausforderung darstellte.
Für mich waren in diesem Jahr einige neue Modelle sehr interessant. So zog es mich zu Kawasaki um die bildschöne Z900RS zu bewundern.
Draufsetzen und zuhause fühlen – dieses Modell ist nicht nur schön, sondern auch bequem. Ich hoffe, 2018 eine Probefahrt mit dem Modell machen zu können. Es gehört zu einer Klasse von Motorrädern, die seit wenigen Jahren wieder Hochkonjunktur haben: Vintage Bike, oder auch moderne Klassiker. Sie verbinden die klassische Optik von meist un-verkleideten Motorrädern der 70er Jahre mit moderner Technik. Andere Vertreter sind die Scrambler Modelle von Ducati und Triumph, sowie die XSR Modelle von Yamaha und die BMW R nine T Modelle.
Ins gleiche Horn – alt aussehen, modern funktionieren, stoßen die zahlreichen Café-Racer Modelle. Die äußerliche Hommage an die in den 60ern in London populär gewordene Szene interpretieren inzwischen nicht nur Schrauber, sondern auch Hersteller auf ihre Weise. Modelle von (erneut) BMW (R nine T), Ducati und Triumph buhlen um Käufer. Für mich sind vor allem die gebeugte Sitzhaltung hinter den Stummellenkern und der fehlende Soziusplatz ein klares Ausschlusskriterium.
Neben dem „alten“ Blech gab es natürlich auch eine Vielzahl anderer Modelle mit moderner Optik zu sehen. Herauszuheben wäre die brandneue KTM 790 Duke, die am Freitag leider nicht zum Probesitzen freigegeben war – schick sieht das Österreichische „Skalpell“ aber allemal aus.
Natürlich durften auch die Platzhirsche der Szene nicht fehlen. BMW hatte eine schönen, wenn auch etwas sterilen Stand und zeigte unter anderem die neuen Modelle mit knapp über 300ccm für den A2-Führerschein.
Harley Davidson zeigte viel Heavy Metall mit seinen grundlegend renovierten Modellen, die nun zur Softtail Familie gehören. Schwarz war hier die Farbe der Wahl, doch der Andrang zeigte, dass es weit mehr als die Leder-Fraktion an den Stand zog.
Ich verweilte eine Weile an den Ständen vom Honda Motorradhaus Zehren, die mit der CMX500 Rebel einen schönen und doch unaufgeregten Cruiser neu im Programm haben. Aber auch die neue CB1000R zog mit ihrem eigenwilligen Styling die Blicke auf sich. Zur Saisoneröffnung werde ich sicher wieder in Zehren vorbei schauen.
Ganz in der Nähe konnte ich mir die Modelle von Yamaha am Stand von Gärtners Motorradshop vornehmen. Nachdem ich 2017 bereits an zwei Feierabendtouren teilgenommen habe, hat mich meine Katja direkt für eine weitere im April angemeldet – brave Frau! Zwar gab es am Stand wenige revolutionäre Neuheiten zu sehen, doch die Eisen die Yamaha im Feuer hat, haben es auch im neuen Jahr weiterhin in sich.
Neben den Händlern habe ich auch bei dem Reiseveranstalter Almoto vorbei geschaut. Nach der schönen Tour in 2017 wird es in diesem Jahr voraussichtlich auf 2 Touren im Juni gehen – ich werde berichten.
Wir haben in den knapp über 2 Stunden am Freitag eine Menge auf der Messe gesehen. Schön war, dass wieder zumeist nicht nur gucken, sondern auch anfassen und drauf setzen erlaubt, gar ausdrücklich erwünscht war. Die Händler wissen genau, dass hier keine Produkte, sondern ein Lebensgefühl verkauft wird, was sich wieder neuer Beliebtheit erfreut – gerade in seiner schier unendlichen Vielfalt.
Gut fand ich, dass das Thema Fahrsicherheitstrainings auch immer stärker in den Fokus rückt. Mit den E-Bike Days hingegen weiß ich einfach nichts anzufangen. Für mich gehören die nicht auf eine Motorradmesse.
Auf einen guten Start in die neue Saison! Die Linke zum Gruße!