Durch „Im Sternlicht“ war ich mal wieder im „Shadow Falls“-Fieber. Ich gehöre nun wahrlich nicht mehr zur eigentlichen Zielgruppe dieser Reihe und ich bin mir all ihrer (vielen) Schwächen nur zu bewusst, aber das ist mit egal! Ich mag diese Bücher einfach.
Also war ich furchtbar versucht Nachschub zu bekommen. Da ich jedoch nicht zu „Eternal“ greifen wollte (schließlich erscheint die deutsche Übersetzung schon im Oktober), bot dich der kürzlich erschienene Kurzroman „Spellbinder“ für wenig Geld geradezu an. Da ich sowieso gerade zwei andere englischsprachige Bücher gelesen hatte, war ich eh in Übung.
Hinterher musste ich jedoch feststellen, dass es klüger gewesen wäre zuerst „Eternal“ (den zweiten Band der „Shadow Falls- After Dark“-Reihe) zu lesen, denn die Geschichte über Miranda spielt nach diesem Roman. So wusste ich schon einige Dinge, die in „Eternal“ passieren, was mir beim Lesen des Romans dann etwas an Spannung und Dramatik nahm. (Ja, ich konnte dann doch nicht widerstehen…)
Vorsicht also!
Wer in der Reihe um Della noch nicht so weit ist, der sollte lieber erst einmal die Finger von dieser Geschichte lassen!
Und auch jetzt nicht weiter lesen, denn ich werde ein paar Dinge erwähnen, die man als Spoiler bezeichnen kann.
Ansonsten habe ich mich gefreut mal etwas mehr über Miranda und ihre Familie zu erfahren. Bis jetzt kannten wir zwar die nackten Fakten um Mirandas Legasthenie und den unsensiblen Druck ihrer Mutter bei irgendwelchen Hexenwettbewerben mitzumachen (und natürlich gewinnen zu müssen), aber ansonsten wussten wir nichts.
Das ändert sich nun.
Und nicht nur für den Leser, sondern auch für Miranda selbst, denn sie muss feststellen, dass alles was sie über ihre Eltern zu wissen meinte falsch ist.
Passenderweise beginnt „Spellbinder“ natürlich mit einem Hexenwettbewerb. Mir hat es Spaß gemacht so etwas mal hautnah miterleben zu dürfen. Da der Preis für die ersten fünf Plätze eine Reise nach Paris zu einem weiteren großen Wettbewerb ist und ihre Mutter sie noch dazu besticht, dass im Fall eines Erfolgs Kylie und Della mitdürfen, strengt sie sich mal richtig an.
Denn nach Paris will sie unbedingt, lebt dort doch jetzt Perry. Ihr Ex-Freund, der sie verlassen und nie gemeldet hat. Sie möchte sich unbedingt mit ihm aussprechen und dass ihre beiden besten Freundinnen als Rückendeckung mitdürfen, ist natürlich noch besser.
Allerdings geschehen bei dem Wettbewerb einige gefährliche Anschläge und es wird lebensbedrohlich!
Das alles hat mir gut gefallen. Dramatische Familiengeheimnisse, Wettbewerbe, treue Freundinnen und Todesgefahr. Was will man mehr in einer Kurzgeschichte?
Weniger gefallen hat mir jedoch die gezwungen wirkende Dreiecks-Beziehung, die hier forciert wird.
War ich da schon bei Kylies Geschichte genervt und bei Dellas noch viel mehr, so war das dieses Mal für mich kaum auszuhalten.
Also wirklich!
Muss man denn jedem weiblichen Charakter zwei Verehrer vor die Nase setzen? Muss jedes Mädchen zwischen beiden schwanken?Das wirkt langsam einfach nur noch lächerlich.
Zwar hat sich Perry sicher nicht richtig verhalten und der neue Hexer ist ein sympathischer Charakter, aber muss das wirklich sein?
Ich war jedenfalls mehr als einmal sehr versucht meinen Kopf gegen eine Wand zu schlagen oder alternativ den Reader gegen eine Wand! (Beides nicht wirklich empfehlenswert!)
Apropos Perry. Mit seiner Trennung von Miranda hat er sich zwar nicht mit Ruhm bekleckert, aber ich persönlich drücke ihm nicht nur die Daumen, sondern empfinde ihn als einen der interessantesten männlichen Charaktere in der Reihe. Ich würde gerne mehr von ihm lesen! Ich hoffe, dass C.C. Hunter meinen Wunsch in dieser Hinsicht erfüllen wird, wenn sie mit „Unbreakable“ schon Chase eine eigene Kurzgeschichte gegönnt hat.
Fazit: Spannende Kurzgeschichte aus der Shadow Falls-Welt, die allerdings mit der künstlich wirkenden Dreiecksbeziehung nervt.
Daten:
Autor: C. C. Hunter
Titel: Spellbinder
Format: Kindle Edition
Seitenzahl der Print-Ausgabe: 147 Seiten
Verlag: St. Martin’s Griffin (Juni 2015)
Sprache: Englisch
Eine Rezension meiner Gastrezensentin Karin