Sofort nach dem ersten Teil der Kummerkeks-Reihe musste ich den zweiten Band „hinterherschieben“. Und ich habe das nicht bereut. Denn der Band schließt nahtlos an „Kalte Milch und Kummerkekse“ an und erzählt nun die Geschichte von Dagmar. Ihre Vergangenheit kommt hier zur Sprache, wir lernen den Grund für ihr Verhalten kennen.
Und ihre Vergangenheit, ihre Familie ist so geartet, das mir Daggi zwei Dinge abverlangt: Bewunderung für das, was sie aus sich gemacht hat und Mitleid für das, was sie als Kind ertragen musste. Dabei muss es nicht immer die körperliche Gewalt sein, die einem angetan wird – die seelische Gewalt ist teilweise noch wesentlich schlimmer.
Der Schreibstil von Frieda Lamberti ist gewohnt flüssig, locker und leicht, diesmal ist noch eine Prise Spannung dabei. So fiebert und leidet man mit, ist gespannt auf das was passieren mag und rätselt mit, wer der Täter ist.
Das Wiedersehen mit Martha war wieder ein Highlight für mich – eine tolle Großmutter. Das Herz auf dem rechten Fleck, nicht auf den Mund gefallen und immer für ihren Enkel Pit und seine Dagmar da – das ist Familie.
Das Ende war für mich nicht ganz so überzeugend und wirklich zufrieden bin ich nicht. Es barg zwar einige Überraschungen, blieb aber für mich ein wenig unrund und kam doch recht plötzlich.
Das kann das Manko bei solchen Kurzromanen sein. Hin und wieder hat man das Gefühl, es hätte mehr erzählt werden können; die Hintergründe etwa mehr beleuchtet und das Warum etwas mehr erklärt werden.
Aus diesem Grund bekommt „Warme Milch und Kummerkekse“ 4 von 5 Sterne.
Daten:
Autor: Frieda Lamberti
Titel: Warme Milch und Kummerkekse
Taschenbuch: 186 Seiten
Verlag: Montlake Romance (April 2016)
ISBN: 978-1503937109