Dieses Buch ist eines der Bücher, die ich als Schätze von der diesjährigen LoveLetter-Convention mit nach Hause nehmen durfte. Obwohl ich sehr neugierig auf das Buch und die – für mich – neue Autorin war, dauerte es dennoch eine ganze Weile, bis ich zu diesem Buch griff.
Vielleicht war der traurige Beginn … die Zeit nach einer Fehlgeburt … der Grund dafür. Welche schwangere Frau möchte so etwas in ihrem Zustand lesen?
Daher habe ich das Buch erst jetzt zur Hand genommen und habe auch nicht lange gebraucht, bis ich es durch hatte.
Meine Gefühle zu dem Buch sind schwer in Worte zu fassen. Mir tat zum Anfang Sam so richtig leid. Die Verarbeitung einer Fehlgeburt ist nicht leicht, dann aber auch noch von dem Mann verlassen zu werden, ist knüppelhart. Ich hatte Mitleid mit ihr, habe mir ihr gelitten und war mit ihr sauer auf ihren Mann Ethan, der sich so einfach aus dem Staub macht.
Sie macht sich dann auch aus dem Staub, besucht eine Freundin in einem kleinen Städtchen und lernt dort prompt einen Mann kennen, der sich fasziniert und in ihren Bann zieht.
Und ab da ging mir die ganze Geschichte viel zu schnell. Gerade noch war sie in tiefer Trauer, so sehr das sie sich hat komplett gehen lassen und von einem Moment auf den anderen ändert sich das? Das kam nicht so ganz glaubhaft rüber.
Ab dem Moment konnte ich mich nicht mehr vollkommen in Sam hineinversetzen – ich ging innerlich zu ihr auf Distanz.
Ich habe nichts gegen offene Enden, da dann die Fantasie ins Spiel kommen kann, aber hier hätte ich mir doch etwas mehr gewünscht. Für mich war das Ende der Geschichte nicht wirklich „rund“ – es kam zu schnell und zu plötzlich, überhastet trifft es vielleicht am ehesten.
Der Schreibstil der Autorin ist jedoch sehr gefühlvoll, man kann die Geschichte recht flüssig lesen und die Beschreibungen der Orte sind so, dass sie vor dem inneren Auge entstehen können. Vom Rhythmus her war er teilweise sehr rasant geschrieben – gerade was den zeitlichen Ablauf betrifft – dann wirkt das Ganze im Gegenzug dazu wieder langatmig. Hier hat mir die Balance gefehlt.
Ein wenig mehr Tiefe und Glaubhaftigkeit der Protagonisten und der Roman wäre fast perfekt gewesen. Am besten hat mir hier – mal wieder wie neuerdings so oft in Romanen – eine Nebenfigur gefallen: Melissa, die Schwester von Cole. Ihre herrlich offene, flippige Art hat mich sofort angesprochen. Von ihr hätte ich gern mehr erfahren.
Alles in allem ist es ein süßer Roman, der sich wegschmökern lässt ohne groß darüber nachzudenken. Es ist aber leider auch ein Roman, der mir zwar auf Grund seiner Herkunft und der lieben Widmung darin, aber nicht auf Grund seines Inhaltes im Gedächtnis bleiben wird.
Ich vergebe 3 von 5 möglichen Sternen.
Daten:
Autor: Kate Sunday
Titel: Whispering Love: Frühling in Maine
Taschenbuch: 248 Seiten
Verlag: Feelings (Februar 2016)
ISBN-13: 978-3426215517