Auf diesem Blog dreht es sich rund um Bücher, Rezensionen, Buchvorstellungen, Interviews und das Kochen von leckeren Speisen aus Topf und Pfanne.

Wild Kitchen Project 2.0: Wild & Weide von Jana Rogge (Hrsg.)

Kochbücher zu rezensieren ist so eine Sache. Im Gegensatz zu Romanen und Co. hat man wohl meist nicht das ganze Buch gelesen. Auch hat man wohl nie „alle“ Rezepte getestet, oder auch nur genauer angeschaut.

Das ist bei diesem Buch genauso – ich habe es mir angeschaut, in einiges reingelesen und am Ende etwas gekocht, aber eben nur ein Rezept.

Kann man auf Basis dessen eine faire Bewertung abgeben? Man kann es zumindest versuchen… Die Aufmachung des Buchs ist sehr wertig – ein Hardcover mit kräftigen Farben, dicken Seiten und exzellenter Verarbeitung.

Die Bilder, teils über die komplette Seite, sind erstklassig. Motive, Bildkomposition, Ausgestaltung und Fokus zeigen, dass hier Profis am Werk waren. Es sieht so lecker aus, dass einem das Wasser im Munde zusammenläuft.

Der Untertitel des Buches gibt ziemlich klar Aufschluss darüber, wen es erreichen soll. „Rezepte und Erfahrungen für Liebhaber von Wild, BBQ und Outdoorküche.“ Das kann ich so erstmal bestätigen. Wer keinen Jäger in der näheren Bekanntschaft hat, oder am besten selbst Hirsch, Reh und Wildschwein nachstellt, dürfte es schwer haben, aber hey – es ist ein Wild-Kochbuch!

In unserem Fall haben wir einen Jäger gegenüber wohnen, der dazu noch ein ausgezeichneter und passionierter Koch ist. Schwein gehabt, genauer gesagt Wildschwein. Denn eine Keule des Schwarzwildes war der Kern unseres Testrezeptes und natürlich durfte auch unser Nachbar mal kosten.

Von Vorteil ist es, wenn man keine Berührungsängste mit Fleisch, speziell Wild und dessen Verarbeitung hat. Ein Faible für Grill, Smoker und die ganzheitliche Verwendung tierischer Produkte ist keinesfalls zu vernachlässigen. „Die Komplettverwertung der erlegten Stücke ist uns dabei ebenso wichtig wie die Geschmackserfahrungen […].“ Treffender kann auch ich es nicht formulieren. So sind neben Rezepten für den Grill auch Eintöpfe und Suppen, Rezepte für Fleischkäse, Wurst und sogar Wild-Sushi in dem Buch zu finden.

Auch Saucen, Desserts und Beilagen haben ihren Platz, genauso wie nützliches Wissen wie eine Kerntemperatur-Tabelle und die Bezeichnung der Fleischstücke am Tier.

Zu erwähnen ist noch, dass mehrere Teams hier beigetragen haben und eine Zusammenarbeit mit „Don Marco’s Barbecue“ sehr präsent ist.

Mit diesem Kochbuch bekommt man in erster Linie, was draufsteht. Ideen, wie man Wild schmackhaft zubereitet. Von klassisch bis außergewöhnlich ist die gesamte Bandbreite abgedeckt und das „Nose-to-Tail“ Verwertungskonzept finde ich persönlich lobenswert.

Veganer und Vegetarier werden dieses Buch ohnehin meiden, doch ist die Zielgruppe nicht ein wenig speziell? Ja vielleicht. Für Gelegenheitskochs ist es nichts. Ambitionierte Köche mit Mut zum Wild finden sicher viele Anregungen. Wer voll auf Wild abfährt, der kann bedenkenlos zugreifen. In jedem Fall ist es eine tolle Inspiration, denn schon die Bilder sind ein „Augenschmaus“.

Von mir gibt es 4,5 von 5 Sternen – der kleine Punktabzug resultiert aus den sehr speziellen Zutaten und der damit eingeschränkten allgemeingültigen Nutzbarkeit.

Daten:
Autor: Jana Rogge (Hrsg.)
Titel: Wild Kitchen Project 2.0: Wild & Weide
Gebundene Ausgabe : 176 Seiten
ISBN: 978-3945294215
Herausgeber: Eckhaus Verlag Weimar (April 2018)

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