Mit „Zimtträume“ hatte ich den dritten und letzten Teil der Trilogie um die Bielefelder Backmanufaktur in den Händen und wagte mich an das Buch, ohne die beiden Vorgängerbände zu kennen.
Der Einstieg in die Geschichte ist mir nicht schwergefallen, man ist sofort mittendrin und liegt einfach drauf los. Im Laufe der Geschichte habe ich mir jedoch immer wieder gewünscht, dass ich die ersten beiden Bände, „Vanilletage“ und „Zuckerjahre“ kennen würde, denn ich hatte immer mal wieder das Gefühl im Nebel zu stochern. Das Gefühl, etwas Wichtiges verpasst zu haben, Zusammenhänge nicht zu verstehen.
Lässt man dieses Gefühl mal außer Acht, muss ich sagen, es war eine sehr schöne Geschichte. Eine Geschichte, in der geschichtliche Fakten mit Fiktion gekonnt verknüpft werden. Wir sind bei der Entwicklung neuer Produkte und neuer Gefühle genauso dabei wie in den dunkelsten Stunden der Nazizeit. Das Grauen der Bombennächte und die Vertreibung andersdenkender ist genauso verstörend detailreich beschrieben wie der anregende Duft von Vanille und Zimt. Diese Gegensätze transportiert die Autorin gekonnt mit ihrer Sprachgewalt und ihrer sehr bildhaften Art, Dinge zu beschreiben.
Besonders das letzte Drittel des Buches war hochemotional und hat mir so einiges abverlangt.
Ein paar Fragen blieben offen, ein paar Zeitsprünge waren mir dann doch zu groß so dass ich das Gefühl, etwas verpasst zu haben, die ganze Zeit über nicht wirklich abschütteln konnte.
Aber trotz aller Kritikpunkte war es ein Buch, in das ich mich fallen lassen konnte, das mir sehr schöne Lesestunden bereitet hat.
Wertung: 4 von 5 Sternen
Daten:
Autor: Eva-Maria Bast
Titel: Zimtträume – Die Frauen der Backmanufaktur
Herausgeber: Aufbau TB (September 2023)
Taschenbuch: 382 Seiten
ISBN: 978-3746638485