Auf drei geführten Touren war Markus im Herbst mit seinem Motorrad. Zwei Berichte konntet ihr bereits lesen – der dritte folgt nun hier an dieser Stelle. Damit ist die Motorrad-Saison 2017 auch schon wieder Ende. Markus freut sich schon jetzt auf das Frühjahr 2018, wenn er seine Kawasaki aus dem Winterschlaf holen kann und ich hoffe, dass wir im nächsten Jahr mal gemeinsam eine Tour machen können. Hier kommt nun sein Bericht von der „Abendtour in die Sächsische Geschichte“:
Nur eine Woche nach der Ausfahrt mit Vorführmaschinen zog es mich erneut nach Dohna.
Diesmal war das Wetter besser und dementsprechend sag es auch als, als ich in die Heinrich Heine Straße abbog. Etwa zwei Dutzend Motorräder säumten die Straßenränder an Gärtners Motorrad-Shop.
Es sollte eine geführte Tour werden, mit anschließendem Besuch des Dresdner Flughafens und abschließendem gemeinsamen Abendessen.
Für 20€ pro Teilnehmer war – bis auf Essen und Getränke natürlich – alles inklusive. So folgten 36 Personen auf 28 Motorrädern der Einladung. Das erfreuliche dabei: Unter den Helmen saßen auch 10 Frauen, mehrere davon waren Selbstfahrer.
Die Teilnehmer waren vom Alter her bunt gemischt – 17 war die Jüngste, weit im Rentenalter die ältesten Mitfahrer. Ebenso vielseitig waren auch die Motorräder: Eine nach Retro aussehende und quietschorange Kreidler Dice 125 aus Chinesischer Produktion war dabei, eine legendäre Suzuki Hayabusa, diverse Chopper, Tourer, Nakedbikes und Sportmaschinen – meist, aber nicht nur, von Yamaha. Insgesamt war die Truppe also sehr bunt.
Die Tour
Von Dohna aus ging es gar nicht weit durch das Müglitztal. Schon an der Autobahnausfahrt Pirna verließen die Zweiräder das Tal und fuhren auf die B172a. Dabei kam es gleich zu einer nicht ganz so schönen Szene. Da es nicht alle Fahrzeige über die Kreuzungen schafften – bei dieser Anzahl durchaus zu erwarten – begann sich die Spitzengruppe unorganisiert auf die rechte Spur der beginnenden Ausbaustrecke abzusetzen. Zusammen mit dem aus allen Richtungen kommenden Verkehr, unter anderem einem 40-Tonner, bildete sich ein Knäuel, bei dem es nur durch die Umsicht aller Beteiligten nicht zu Schlimmerem gekommen ist. Warum sich die vorderen Fahrer, als die Gruppe zerrissen war, nicht auf den vorhandenen Standstreifen absetzte, um sich wieder zu sammeln, ist mir unklar. Genau das stand nämlich im Begleitheft, welches jeder Mitfahrer von Gärtners bekommen hatte.
Frisch geordnet und dem verständlichen Unmut einiger Autofahrer ausgesetzt, setzte sich der Tross wieder in Bewegung. Wieder zerriss die Gruppe, da sich in der Mitte ein langsameres Fahrzeug, die 125er, befand. Die erste Gruppe fuhr davon, die zweite blieb brav hinter dem orangenen Leichtkraftrad. Hätten sich alle Teilnehmer an die Gruppenfahrregeln aus dem Begleitheft gehalten, wäre aus das nicht passiert. Den Veranstaltern lässt sich hier aber kein Vorwurf machen – Matthias Gärtner selbst war beispielsweise nicht unter den Teilnehmern.
Entlang der S177 ging es durch Wünschendorf und Rossendorf, um hinter Radeberg die endende Staatsstraße zu verlassen. In Richtung Wachau ging es nur kurz nördlich, bevor die Richtung gewechselt wurde und wir über Kleinwachau nach Langebrück fuhren. Von dort aus war es nicht mehr weit zum Flughafen, den wir über die Grenzstraße erreichten.
Der Flughafen
Auf Parkplatz 2 kamen die 56 Räder zum Stehen und der bunte Tross bewegte sich, geordneter als noch zuvor, zum Infoschalter im Erdgeschoss.
Wir wurden von 3 Mitarbeitern des Flughafens in Empfang genommen und begaben uns dann über einen unscheinbaren Gang in die Nebenhalle, in der eines der Highlights auf uns wartete.
Der letzte verbliebene Rumpf (Nr.11) des ersten deutschen Passagier Strahlenflugzeugs, Typ 152, steht dort. Aufgebockt und ziemlich inkomplett, aber dennoch beeindruckend zeigt sich dieses Zeugnis des DDR Maschinenbaus.
In drei kleineren Gruppen ließen sich die Zweiradfahrer in und um das Flugzeug alles zeigen und erklären. Auch weitere Exponate, darunter zwei Strahlentriebwerke und mehrere Tafeln mit Hintergründen und historischen Bildern gaben genug Stoff für angeregte Unterhaltungen. Nach der ausgiebigen Begutachtung ging es zurück in die Haupthalle des Flughafens und dort über eine parallele Sicherheitskontrolle in den Check-in Bereich.
Das Prozedere dauerte bei fast 40 Personen, zumeist in schweren Motorradklamotten, eine Weile. Diese durfte leider nicht hat zum Bummeln im Duty Free Bereich genutzt werden. Doch das Warten hatte sich gelohnt, denn das nächste Highlight stand an.
Das Rollfeld
Vom Terminal aus ging es herunter auf das Rollfeld, auf welchem uns ein Bus erwartete. Dieser brachte uns unter den Erläuterungen unsere Gästeführer einmal entlang der Landebahn im Vorfeldbereich zu allen wichtigen Punkten.
Und es gab einiges zu entdecken: Das Landen eines kleinen Privatflugzeugs, sowie einer mittelgroßen Passagiermaschine, die Arbeitsgeräte des Rollfelds, den Tower der Flugsicherung und die 3 Militärhubschrauber, welche gerade in Dresden Station zu machen schienen. Leider war nicht allzu viel los, sodass in Sachen Flugzeugen fast gähnende Leere herrschte.
Doch ich möchte behaupten, dass die Führung für alle Teilnehmer trotzdem ein schönes und vor allem nicht alltägliches Erlebnis war.
Das Abendessen
Die bereits vorangeschrittene Zeit ließ die Vorfreude vieler Teilnehmer auf das Abendessen steigen. Unweit des Flughafens war die Fuchsbergklause reserviert.
Die Auswahl der Speisen, welche bereits am Nachmittag in Dohna vorgenommen wurde, ließ kaum Wünsche offen und vor allem die Preise für Speis und Trank waren überraschend niedrig. Der Wirt meinte zu mir, dass „gutes Essen ja nicht reicht, damit die Leute gern wiederkommen, es muss auch bezahlbar sein.“ Recht hat er und daher sei die Fuchsbergklause auch hiermit wärmstens ans Herz gelegt.
Alles in allem war diese Feierabendtour ganz anderes als die eine Woche zuvor. Die größere Gruppe zeigte sich in meinen Augen bei der Ausfahrt als Nachteil. Für den Besuch des Flughafens war sie aber kein Problem. Auf weitere Themen-Ausfahrten von Gärtners in 2018 bin ich schon gespannt.
Ich möchte mich erneut für die Idee, die Organisation und das tolle Erlebnis am Flughafen bedanken.
Dennoch möchte ich anregen, genauer auf die Einhaltung der Gruppenfahrregeln, vor allem in Sachen Reihenfolge, zu achten. Dies sollte ein „externer“ übernehmen, da es zumindest in diesem Fall durch die Teilnehmer allein nicht funktioniert hat.