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Interview mit Dorothea Böhme

Mit Dorothea Böhme nimmt in diesem Jahr eine weitere Autorin an der LoveLetter-Convention statt, die es gilt für mich zu entdecken. Eine Newcomerin ist sie jedoch nicht, hat Dorothea Böhme doch bereits im Gmeiner-Verlag Krimis veröffentlicht.

Zeit, mich mit der Autorin zu befassen und ihr ein paar neugierige Fragen zu stellen:

Katja: Liebe Frau Böhme, herzlichen Dank, dass Sie sich Zeit für ein kleines gemeinsames Interview nehmen.

Erzählen Sie mir und den Lesern meines Blogs bitte erst einmal etwas über sich. Was bringt Sie zur Weißglut und was macht Ihnen besonders viel Freude?

Dorothea Böhme: Die Freude ist einfacher: Da reicht manchmal schon ein Latte Macchiato oder ein gutes Buch. Wenn es besonders sein soll, ist ein Abend mit guten Freund_innen in meiner Lieblings-Tapas-Bar unschlagbar.

Mich zur Weißglut treiben ist gar nicht so einfach, aber die Steuererklärung versucht ihr Möglichstes …

Katja: Wie sieht Ihr Alltag aus? Haben Sie die Möglichkeit, quasi rund um die Uhr schreiben zu können, wann immer Ihnen etwas einfällt? Oder müssen Sie für das Schreiben die Abendstunden und/oder das Wochenende nutzen?

Dorothea Böhme: Mein Alltag ist zurzeit etwas chaotisch. Ich unterrichte Deutsch als Fremdsprache und muss vor allem bei Einzelschülern sehr flexibel sein. Deshalb schreibe ich ganz unterschiedlich immer dann, wenn ich Zeit habe: manchmal am Vormittag, manchmal am Nachmittag, manchmal am Abend. In der Nacht schreibe ich nur ungern, aber wenn ich eine wirklich gute Idee habe, die mich elektrisiert … Also, inzwischen gibt es auch schon ein paar durchwachte Nächte.

Katja: Nach zwei Krimis liegt nun ein Frauenroman vor, der in Bella Italia spielt und sehr witzig und amüsant klingt, aber wohl auch ein bisschen Krimi enthält. Wie kam es zu dem Genre-Wechsel?

Dorothea Böhme:  Ein paar Gemeinsamkeiten zwischen den Büchern gibt es, sowohl die Krimis als auch „Neben der Spur ist auch ein schöner Weg“ sind alles lustige Romane. Wobei die Krimis eher skurril mit schwarzem Humor sind, während „Neben der Spur ist auch ein schöner Weg“ vielleicht am besten mit „heiter“ zu beschreiben ist.

Auf die Idee zum Roman bin ich gekommen, weil ich die Frauenfiguren im Kopf hatte und unbedingt über ihre etwas ungewöhnliche Freundschaft schreiben wollte. Und ja, ein paar Krimielemente haben sich auch eingeschlichen, so ganz konnte ich mich wohl doch nicht vom Krimigenre trennen.

Katja: Gibt es ein Genre, in dem Sie sich gern einmal ausprobieren würden? Oder eines, was gar nicht geht, weil Sie es selbst nicht mögen?

Dorothea Böhme: Im Moment fühle ich mich in den beiden Genres Krimi und Frauenroman recht wohl und habe dort auch noch einiges zu entdecken.

Trotzdem würde ich irgendwann gern noch andere Genres ausprobieren, vielleicht innerhalb des Krimis einmal einen ernsthaften Kriminalroman. Ansonsten könnte ich mir auch gut ein Jugendbuch vorstellen, ich bin ziemlich experimentierfreudig.

Was ich überhaupt nicht lesen oder schreiben kann, sind explizite Folterszenen oder grausame Morde.

Katja: Gehen wir mal zurück zum ersten Buch, das von Ihnen erschienen ist. Wie lange dauerte es von der Idee über das Manuskript bis hin zum fertigen Buch? Hat man die Idee schon im Kopf, bevor man zu schreiben anfängt, oder schreibt man einfach und wartet, was passiert?

Dorothea Böhme: Für mein erstes Manuskript „Sauhaxn“ habe ich sicher anderthalb Jahre gebraucht, mit allen Überarbeitungen vielleicht sogar noch länger. Allerdings habe ich während der Überarbeitungen schon mit meinem zweiten Projekt „Meuchelbrut“ angefangen, so dass ich die Zeit gar nicht so genau eingrenzen kann.

Normalerweise beginne ich meine Bücher mit einer Idee: Ich habe ein Bild irgendeiner Szene im Kopf, aber was daraus wird, weiß ich zu dem Zeitpunkt noch nicht. Mit der Zeit kommen andere Ideen und ich finde eine grobe Handlung. Zu viel plane ich noch nicht, erst einmal fange ich dann an zu schreiben, und nach und nach finden sich alle Feinheiten und Details von allein.

Katja: Mussten Sie viele Verlage „abklappern“ bis das Manuskript angenommen wurde? Oder hat GMEINER sofort zugegriffen?

Dorothea Böhme: Gmeiner hat tatsächlich sehr schnell gesagt, dass sie das Manuskript haben wollen, so dass ich gar nicht weiter gesucht habe.

Katja: In einem anderen Interview habe ich gelesen, dass Sie am liebsten mit dem Laptop auf den Knien auf der Couch schreiben. Ist das nach wie vor noch so oder bevorzugen Sie nun mittlerweile die Ruhe und Abgeschiedenheit eines Arbeitszimmers?

Dorothea Böhme: Die Couch ist immer noch mein Lieblingsort, allerdings hat das gemeinsame Schreiben mit einer Freundin im Café einen starken zweiten Platz eingenommen.

Katja: Wenn Sie die Möglichkeiten haben, sich zwischen E-Book und „normaler“ Ausgabe zu entscheiden, wie fällt Ihre Entscheidung aus? Wie entscheiden Sie sich? Lieber das „richtige“ Buch in der Hand halten oder doch lieber das platzsparende E-Book?

Dorothea Böhme: Eigentlich mag ich lieber Papierbücher. Aber auf langen Reisen, auf denen ich mehrere Bücher lese, nehme ich doch gern meinen E-Reader mit, da muss ich einfach nicht so viel tragen. Deshalb habe ich E-Books inzwischen auch sehr liebgewonnen, da kann ich zwölf Romane in der Handtasche herumtragen und je nach Stimmung auswählen, was ich jetzt gern lesen möchte.

Katja: Was lesen Sie selbst gern? Welcher Autor / welche Autorin hat Sie in Ihrer Kindheit/Jugend begleitet? Gab oder gibt es vielleicht ein Vorbild?

Dorothea Böhme: In meiner Kindheit habe ich sehr gern Astrid Lindgren gelesen, am liebsten Madita und Pim. Karl May habe ich aber auch sehr geliebt.

In meiner Jugend habe ich dann alles gelesen, was mir unter die Finger kam, da kann ich mich gar nicht mehr an besondere Bücher oder AutorInnen erinnern. Vorbilder in dem Sinne habe ich zu der Zeit dann auch nicht gehabt, da ich erst mit Mitte/Ende 20 angefangen habe zu schreiben. Für meine Krimis ist aber Tom Sharpe ein großes Vorbild, den ich mit Anfang 20 etwa „entdeckt“ habe. AutorInnen, die ich sehr bewundere, sind Zadie Smith, Nick Hornby, Marina Lewycka und Katherine Pancol.

Katja: Gibt es ein neues Projekt, an dem Sie gerade arbeiten?

Dorothea Böhme: Ja, und zwar ein Reise-Liebesroman, der diesmal auf einem Kreuzfahrtschiff spielt. Es soll auch wieder eine heitere Dorothea Böhme_2Geschichte werden, in der die Charaktere und ihre Beziehung untereinander im Mittelpunkt stehen.

Katja: Im Mai steht ja die LoveLetter-Convention in Berlin in Ihrem Terminplan. Wie kam es zu der Einladung? War die Teilnahme Ihr Wunsch und geschah es auf Eigeninitiative? Oder hat der Blanvalet-Verlag Sie angemeldet?

Dorothea Böhme: Der Verlag hat mir von der Convention erzählt und gefragt, ob ich Lust hätte – und nachdem ich mir die Homepage angesehen und mit Kris Alice-Hohls gesprochen hatte, habe ich sofort zugesagt. Ich finde das Programm toll und freue mich schon sehr.

Katja: Was erwarten / erhoffen Sie sich von den zwei Tagen in Berlin?

Dorothea Böhme: Tolle Begegnungen mit AutorInnen und LeserInnen, nette Gespräche, guten Kaffee. Ich weiß ehrlich gesagt gar nicht, was mich konkret erwarten wird, aber ich freue mich sehr.

Katja: Auf welche Autorinnen / Autoren freuen Sie sich ganz besonders?

Dorothea Böhme: Wenn ich jetzt „auf alle“ sage, ist das vermutlich etwas einfallslos? Aber ich weiß wirklich nicht, wie ich mich da entscheiden soll … Obwohl es immer etwas Besonderes ist, wenn man VerlagskollegInnen trifft, das finde ich toll. Also könnte man vielleicht sagen, ich freue mich ganz besonders auf Angelika Schwarzhuber.

Katja: Werden Sie Ihr Buch „Neben der Spur ist auch ein schöner Weg“ auch im Rahmen einer Lesung in diesen Tagen vorstellen?

Dorothea Böhme: Das Programm steht leider noch nicht ganz fest, deshalb ist das noch nicht entschieden.

Katja: Wird man Sie auf Lesungen Ihrer Kolleginnen und Kollegen antreffen? Wenn ja, gibt es eine, die Sie besonders interessiert?

Dorothea Böhme: Oh, ich werde ganz sicher auf allen Lesungen sein, die ich besuchen kann! Ich liebe Lesungen! Vor allem fröhliche Liebesromane, also die so genannte „Chick-Lit“ finde ich toll, aber Romantic Suspense/Romantic Thrill interessieren mich auch sehr.

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