Die LoveLetter-Convention in Berlin ist nur schon wieder eine Woche her – eine Woche, in der ich aus verschiedenen Gründen nicht dazu gekommen bin, diesen kleinen Bericht zu schreiben.
Aber vorenthalten will ich Euch meine Eindrücke natürlich nicht, daher sitze ich jetzt bei wunderschönstem Wetter auf der Couch, katapultiere mich in Gedanken zurück nach Berlin und versuche, meine Gedanken zu ordnen.
Los ging die LoveLetter-Convention für meine Begleitung Karin und mich bereits am Freitag, als wir von Dresden aus nach Berlin starteten. Die Fahrt verlief unspektakulär – zumindest bis nach Berlin rein – und verging mit vielen Gesprächen auch wie im Fluge. In Berlin hatten wir dann das Pech, ewig im Stau bzw. Stop-and-go-Verkehr zu stecken, so dass wir viel später als geplant an unserem Hostel ankamen und dann zum mexikanischen Restaurant „El Sabor“ hetzten. Dort traf sich an dem Abend ein Teil der LLC-Fangruppe, zu der auch ich gehörte. Natürlich kamen wir viel zu spät und mussten uns für ein schnelles – aber leckeres Essen – erst mal weitab von der Gruppe platzieren. Danach fanden wir aber zusammen und blieben noch ein wenig sitzen.
Die Nacht im Hostel war viel zu kurz, durch knarrende Dielen im ganzen Haus und viel Unruhe kam ich erst sehr spät ins Schlafen und war daher mehr als nur müde, als es am Samstag hieß „aufstehen und fertig machen“. Mein „Taxi“ in Form von Siska holte mich wenig später ab – sie war so superlieb und wollte mir das Laufen zur Convention ersparen. Karin musste ja, ehe sie sich ins Vergnügen stürzen konnte, noch einige Dinge erledigen.
Ich war mit Siska sehr zeitig schon am Campus und war überrascht, wie wenige da wegen ihren Tickets und Taschen bisher anstanden. Und obwohl ich eigentlich dringenst einen Kaffee und etwas zu Essen brauchte, stellte ich mich gleich mit an. Die Chance konnte ich mir nicht entgehen. Zum einen war ich viel schneller durch als sonst und zum anderen war auch meine Susanna schon da 🙂
Endlich. Viel zu lange hatten wir uns nicht mehr gesehen und die Freude aufeinander war schon sehr lange sehr groß.
Nach dem wir unsere Taschen hatten, wollten wir dann gemeinsam etwas Essen gehen. Aber von dem Gedanken bis zur Umsetzung dauerte es noch gut eine halbe Stunde – denn auf einmal waren sie da: unsere Lieblingsautoren Kristina Günak und Stefanie Ross. Die beiden wollten und mussten zuerst einmal begrüßt und geknuddelt werden. Dann war auch Bianca Iosivoni da, und Sarah Harvey begrüßte mich mit ihrer Freundin Babsy ganz besonders lieb. Die Umarmungen, die Herzlichkeit – das tat so unendlich gut. Auch viele andere bekannte Gesichter wollten, sollten und durften begrüßt werden.
Das ist genau das, was ich an der LLC so sehr liebe und was für mich in den beiden Tagen immer das wichtigste war – die Gespräche mit Teilnehmern und Autoren.
Als wir dann endlich im Restaurant „Schule“ saßen, hatten Susanna und ich Zeit für einander. Es gab ein teures Frühstücksbüfett, was uns aber zu viel war und kein „normales“ Frühstück. Als wir aber dem Kellner unser Problem erklärten – Susanna war leicht unterzuckert, gab es gar keine Probleme. Wir bekamen einen leckeren Kaffee und jeder ein belegtes Brötchen. Ein toller Service, der uns begeisterte und uns daher auch noch öfters in das Restaurant brachte.
Dann waren wir gestärkt genug und es ging los 🙂
Mein erster „Termin“ war das Meet and Greet der englischsprachigen Autoren im Garten. Zum Glück war das Wetter so, dass man den ganzen Tag mehr oder weniger im Garten bleiben konnte – kalt, aber trotzdem sonnig und ohne Niederschlag. Das machte das ganze für mich ein wenig einfacher.
Beim Meet & Greet traf ich gleich noch mal auf Sarah Harvey. Wir plauderten ein bißchen, sie signierte wieder in mein Blanko-Buch und wir machten das mittlerweile obligatorische Foto miteinander. Und wie überraschte Sarah mich: zum einen wollte sie unbedingt meine Adresse haben und ich musste ihr Versprechen, ihr eine Nachricht zu schreiben, wenn das Baby da ist. Und zum anderen hatte sie eine süße Kleinigkeit für Florentine mit.
Beim zweiten Meet & Greet traf ich dann neben Kerstin Rachfahl auch Kate Sunday. Mit ihr hatte ich vor der Convention einen sehr netten Kontakt und wir wollten uns unbedingt kennenlernen. Schließlich planen wir für die nächsten Wochen ein gemeinsames Interview. Sie hatte von ihrem Verlag ein paar Signierexemplare bekommen, durfte aber – aus welchen Gründen auch immer – nicht an der Signierstunde teilnehmen. Also verteilte sie bei ihren Programmpunkten ihre Bücher und ich war eine der Glücklichen, die eines der Bücher und einen der wunderbaren Kugelschreiben (meine Sammlung freut sich) abbekommen haben. Natürlich war sie so lieb und signierte mir das Buch und auch ein gemeinsames Bild konnte entstehen.
Ein nächstes Treffen stand auf dem Plan – das mit der Autorin Violet Truelove. Da uns beiden etwas frisch war, zogen wir uns, nach dem wir uns endlich gefunden hatten, ins Restaurant zurück. Dort hatten wir Zeit, uns bei einem warmen Cappuccino ungestört zu unterhalten. Es war, wie ich fand, eine wunderbar entspannte Atmosphäre und ich staunte einmal mehr, wie unkompliziert und locker man in die herrlichsten Gespräche fand. Und dabei ging es nicht immer und ausschließlich nur über Bücher. Man fand auch ganz schnell andere gemeinsame Themen.
Zur Mittagspause, die einfach wahnsinnig schnell ran war, zog ich mich mit Susanna, Karin (die endlich den Weg zu uns fand) und Julia Kröhn zum Italiener zurück. Hier war der Andrang sehr groß, so dass es ewig dauerte, bis wir unsere Bestellung aufgeben konnten und bis unser Essen endlich da war. Aber auch die Zeit verging mit interessanten Gesprächen, so dass es nicht weiter aufgefallen wäre, hätte Julia wegen Anschlussterminen nicht immer wieder auf die Uhr schauen müssen. Dennoch blieben wir herrlich entspannt.
Bis zu dem Zeitpunkt hatte ich noch keine einzige Veranstaltung besucht. Und auch im Laufe des restlichen Tages hatte ich kein Glück was Veranstaltungen angeht. Die beiden, die ich unbedingt erleben wollte – den Workshop von Manuela Inusa und den gemeinsamen Workshop von Kristina Günak und Stefanie Ross – waren so überfüllt das ich nicht mehr reingekommen bin. Dafür hatte ich an anderer Stelle unerwartetes Glück und konnte – nach 2 Jahren Pause – mal wieder am Spiel „Stadt, Mann, Kuss“ teilnehmen.
Ich war mit Grit und Sylvia, zwei Bekannten, im Team von Manuela Inusa und wir hatten – neben viel Spaß beim Spiel – auch noch Glück und belegten einen guten 2. Platz. Wir haben viel gelacht in der Stunde, gerade was die Bezeichnungen für Männer, Frauen und die Kosenamen anging. Aber auch die romantischen Orte …. Fantasie hatten wir alle jedenfalls im Überfluss.
Der Preis für die Teilnahme an dem Spiel war für jeden gleich. Wir bekamen einen Gutschein und durften uns dann um 18 Uhr vom Büchertisch ein Buch aussuchen. Der Büchertisch war reichlich bestückt – mit englischen Titeln. Die deutschen waren fast alle weg, als Karin und ich endlich in der langen Schlange soweit rangerutscht waren, dass wir in den Raum hinein durften.
Es war kurz nach 18 Uhr und unsere Kraft eigentlich zu Ende. Zu dritt gingen Susanna, Karin und ich Abendessen. Im Restaurant „Schule“ hatten wir leider kein Glück – hier war alles reserviert und so suchten wir uns auf der Kastanienallee etwas. Da die wenigstens Restaurants da für Rollstuhlfahrer geeignet sind L ein großes Manko wie ich finde – nahmen wir beim Schiller-Burger draußen Platz und ließen uns das Essen schmecken.
Dann nahte langsam die erste Signierstunde der Convention. Viele hatte im Vorfeld geschrieben, dass sie diese Signierstunde meiden würden, weil für zu spät. Angesetzt war sie von 20 bis 22 Uhr und wir staunten nicht schlecht. Die Schlange wurde immer länger – von „meiden“ war keine Rede mehr. Im Gegenteil. Hier sah man jetzt, wie viele wirklich auf der Convention waren. Hatte sich es den ganzen Tag über gut verteilt, ballte sich jetzt alles.
Ich hatte sehr großes Glück. Da ich – unübersehbar – hochschwanger bin, bekam ich quasi eine „Extrawurst“ gebraten, die mir eigentlich nicht ganz recht war, über die ich aber dann doch sehr froh war. Ich durfte, mit Susanna und drei anderen, vor allen anderen rein und mir für 3 Tickets jeweils ein Buch aussuchen und signieren lassen.
Wir mussten eine Weile warten, bis wir eingelassen wurden und hatten Zeit, uns mit der Security und den Sanitätern vor Ort zu unterhalten. Leider hieß das auch, dass wir Zeit hatten, die teilweise bösartigen Kommentare uns gegenüber mitzubekommen. Etwas, was ich nicht so toll fand.
Als wir rein durften fiel mir zuerst auf, wie leergefegt die Tische gegenüber der vergangenen Jahre aussahen. Verschwanden teilweise die Autoren in den letzten Jahren hinter ihren Bücherstapeln, war es dieses Jahr ganz anders.
Ich ging zu den drei Autorinnen, wo ich unbedingt ein Buch gewollt hatte – nämlich zu Kyra Groh, Frieda Lamberti und Birgit Hasselbach. Ich freute mich, das ich jeweils mein Wunschbuch bekommen hatte, dazu noch mit Signatur, und ging wieder nach draußen.
Hinterher erfuhr ich, dass ich hätte auch 6 Tickets bekommen können, denn jeder hatte ja die Chance sich mehrfach anzustellen, aber ich wollte in dem Moment gar nicht mehr. Zum einen, weil ich mit den 3 Büchern schon mehr als happy war und zum anderen reichte bei mir die Kraft nicht mehr.
Dennoch wartete ich fast eine Stunde noch auf Karin, während Susanna schon auf dem Heimweg war. Karin stand so lange für eine Runde (!) an und kam mit einem Buch und einem EBook-Gutschein zurück.
Wir nahmen zum Hostel, obwohl es nicht sehr weit war, ein Taxi und verbrachten eine unruhige Nacht im Hostel, ehe es am Sonntag mit der Convention weiterging.
Von unserem zweiten Tag werde ich in den nächsten Tagen berichten.