Wenn ich in den Urlaub fahre, schaue ich immer wieder gerne, ob es Bücher gibt die in der von mir besuchten Region spielen. So entdeckte ich durch Zufall „Heidefeuer“, den ersten Teil der Krimireihe rund um die Kommissarin Inka Brandt. Das Buch spielt in der Lüneburger Heide, in Undeloh und durfte natürlich mit uns in den Urlaub fahren.
Als ich dann mit dem Buch startete, war ich von der ersten Seite an gefangen. Ich war sofort in der Geschichte drin, denn der Prolog startet gleich mit dem ersten Mord und war so ansprechend geschrieben, dass ich gleich weiterlesen musste und wollte.
Inka Brandt ist eine „alte“ Underloherin, die nach einem „Abstecher“ in der die Großstadt zurück nach Hause kommt. Vom Vater ihrer 3jährigen Tochter verlassen, findet sie auf dem elterlichen Hof, der mittlerweile ihre Schwester und deren Mann gehört, ein zu Hause.
Inka hat mir in ihrer Darstellung sehr gut gefallen. Ihre Liebe zu ihrer Tochter, der Spagat zwischen Kind und Karriere, war sehr gut beschrieben und absolut echt. Dazu die Reibereien mit ihrem Schwager, der ihr übelnimmt das sie zurückgekommen ist und die „zufälligen“ Aufeinandertreffen mit dem Profiler Sebastian … das Buch fesselte mich immer wieder.
Dazu kam jede Menge Urlaubsfeeling … ich war erst wenige Tage zuvor in Undeloh gewesen und hatte ein Kutschfahrt gemacht. Mit dem Buch konnte ich noch einmal zurück und habe mich sogar an die eine oder andere Ecke erinnern können.
Der Krimipart ist solide, aber nichts außergewöhnliches. Dennoch finde ich es spannend beschrieben und habe mich auf in die Geschichte einlassen können.
Die Geschichte punktet bei mir ganz eindeutig auf Grund der Charaktere. Inka hat mir sehr gut gefallen, ihre beste Freundin ist ein absoluter Schatz und Schwester Hanna extrem geduldig. Tim mochte ich nicht – seine Art Inka runterzumachen weil sie lieber ihrer eigentlichen Arbeit nachgeht anstatt auf dem Hof mitzuhelfen, ging mir sehr auf die Nerven.
Von Sebastian hätte ich gerne mehr erfahren. Seine Geschichte ist sehr bewegend – da wüsste ich gerne noch mehr aus seinem vorherigen Leben. Aber ich denke, da es bereits zwei weitere Bände gibt, gibt es da auch mehr Informationen.
Meine Lieblingsfigur ist Paula. Die kleine Tochter von Inka ist nicht auf den Mund gefallen und einfach nur herzig. Wenn ich nebenan im Kinderzimmer ins Bettchen schaue, habe ich auch eine kleine „Paula“, die genauso knuffig und frech ist wie die aus dem Buch.
Die Gegend in und um Undeloh ist so beschrieben, dass man sich alles bildlich vorstellen und wenn man, so wie ich, erst kurz vorher da war, auch alles vor sich sehen kann.
Angela L. Forster ist es gelungen, mir die Lüneburger Heide noch näher zu bringen und meine Sehnsucht nach dem herrlichen Fleckchen neu anzufachen.
Vielen Dank dafür – ich freue mich auf weiteren Lesestoff aus der Lüneburger Heide, denn natürlich werde ich nun die Serie weiter verfolgen.
Von mir gibt es ganze 4 ½ von 5 Sternen. In einem Lokalkrimi hätte ich mir noch ein Rezept gewünscht, aber das ist meine ganz eigene Meinung, da ich sehr gerne koche.
Daten:
Autor: Angela L. Forster
Titel: Heidefeuer
Taschenbuch: 352 Seiten
Verlag: Ullstein Taschenbuch (März 2016)
ISBN: 978-3548287539