Cherry Adair habe ich auf der Loveletter-Convention 2013 in Berlin live erlebt und bin so neugierig auf die amerikanische Autorin geworden. Der Klappentext des Buches klang sehr spannend, so dass ich mich auf das Lesen des knapp 450 Seiten starken Buches gefreut hatte und sehr gespannt war.
Vom Grundsatz her war die Story sehr interessant angelegt und es ist etwas, was leider auch im hier und jetzt jederzeit passieren könnte. Die Geschichte begann auch gut und vielversprechend, als Leser wurde man gleich in die Situation hingeworfen, die der Ausgangspunkt für die Geschichte ist.
Nur leider muss ich von meiner Warte her sagen, dass das Buch nicht halten konnte, was der Klappentext und auch der packende Anfang versprochen hatten. Es war spannend, es war leidenschaftlich — aber es ist Cherry Adair nicht gelungen, die Waage zu halten.
Der Schreibstil an sich ist gut, die Sprachqualität und der gefundene Ansatz für die Story auch. Jedoch gelang es nicht, den Spannungsbogen kontinuierlich zu halten. Hier war eher ein auf und ab zu merken und ich war mehrfach in Versuchung, das Buch zur Seite zu legen, weil teilweise doch „langweilige“ Strecken einfach die Überhand gewannen.
Zudem baute sich bei mir keine „Bindung“ zu den Hauptpersonen auf. Beide waren viel zu sehr mit sich selbst beschäftigt, zu sehr in der Vergangenheit, zu sehr im Gestern und dem was sie entzweit hat. In meinen Augen war dies zu sehr hervorgehoben wurden, es wurde zu sehr darauf herumgeritten. Die Wandlung zum Liebespärchen und damit zum logischerweise folgerichtigen Happy End kam nicht unerwartet aber doch zu konstruiert.
Die Beschreibung der Charaktere war sehr detailliert und wurde während der Story immer weiter ausgebaut, so dass man nicht die ganzen Wesenszüge der Hauptpersonen gleich am Anfang serviert bekam. Auch Nebenfiguren wurden entsprechend gut beschrieben.
Das Cover des Buches bekommt von mir ein Pluspunkt – es ist wie alle Cover des Lyx-Verlages sehr ansprechend gestaltet.
Der Vorgängerband muss sehr spannend, sexy und erotisch gewesen sein – genau diese Sachen habe ich hier vermisst. Zumal die „Zutaten“ zumindest was den Krimianteil angeht, ja vorhanden gewesen waren.
Für mich war es das erste Buch der Autorin – ob ich ein zweites Buch von ihr lesen werde kann ich jetzt noch nicht sagen.