Heute ist Markus wieder mit einer Rezension an der Reihe. Wer ihr kennt weiß, das er einen guten Whisky sehr schätzt und so verwundert es nicht, dass er irgendwann seinen ersten Whisky-Krimi geschenkt bekam. Beim Lesen des Krimis kam ihm eine Idee, die er mit dieser Rezension erstmals umsetzt. Ich freu mich sehr darüber und wünsche Euch viel Spaß beim Entdecken der Neuheit.
Das zweite Buch mit Rowan Lockhart, Privatermittlerin aus Edinburgh, steht (wieder) ganz im Zeichen des Whiskys. Nach Singleton Soul folgt nunmehr der zweite Teil der Krimiserie aus Schottland. Für mich ist der zweite Teil allerdings der erste, den ich aus dieser Reihe lese, mittlerweile hat sich Teil 1 jedoch auf meinen SUB geschmuggelt.
Ein Mitglied der Jazz-Band „Dalmore Jazz“ engagiert die Detektivin, um ihre gestohlene Gründungsflasche zu finden. Die namensgebende Whisky Flasche „Dalmore“ mit Haarsträhnen aller Gründungsmitglieder gilt als Glücksbringer der Band. Einen Verdächtigen hat die Band auch schon: Den aufdringlichen Fan Kyle Saunders aus den USA.
Die Befragung durch Saunders bringt jedoch keine Anhaltspunkte und so sucht Rowan Lockhart weiter – den Fall nicht zu lösen, kommt für sie nicht infrage.
Als Kyle Saunders tot aufgefunden wird, gewinnt der Fall deutlich an Brisanz. Die schottische Polizei in Form von Detective Inspector Bill Wallace soll den Mordfall lösen und bekommt Druck von oben – ein ermordeter Amerikaner bringt Ärger. Bill ist für Rowan kein Unbekannter – die beiden kennen sich seit frühster Kindheit und so gehen sie bei den Ermittlungen gern gemeinsame Wege. Es wäre ein Zufall, wenn die Fälle nicht zusammenhängen würden.
Der erste Krimi, den ich seit einer Weile gelesen habe und keinesfalls ein schlechter. Der Schreibstil zieht einen gleich in die Geschichte und die Charaktere werden erst grob, später im Verlauf der Geschichte feiner umrissen und werden einem dabei sehr vertraut. Durch ständigen Perspektivwechsel bekommt man Einblick in die Gedankenwelt der Protagonisten und versteht ihre Handlungsweisen besser. Vor allem von Rowan erfährt man viel aus ihrer Vergangenheit und so kann man beobachten, wie sie sich Stück für Stück entwickelt.
Durch die flüssig geschriebene Story kommt man gut voran, die Beschreibungen von Land und Leuten macht Sehnsucht nach Schottland.
Und außerdem geht es um Whisky. Es ist mein erster Whisky-Roman, sicher aber nicht der letzte. Auch wegen der guten Beschreibungen der beteiligten Whisky-Sorten.
Kostprobe gefällig?
S.27 „Der Dalmore schmeckt süßlich, da er zu den Whiskys gehört, die in Sherryfässern gelagert werden: ein bisschen wie Honig, ein bisschen nach Karamell, ein einziger Hauch von Schokolade und ein intensives Fruchtaroma, bei dem die Orangennote hervorstach, unter der sich ein Hauch von Apfel verbarg. Dieser komplexe Geschmack lud dazu ein, dem ersten Schluck nicht nur einen weiteren folgen zu lassen.“
Gemeint sein wird dabei der „normale“ 12 jährige Dalmore, lange Zeit die einzige Abfüllung der Destille.
Rowan Lockhart hingegen bevorzugt Singleton.
Alles in allem habe ich das Buch geradezu verschlungen. Inhalt, Charaktere, Thema – alles hat mich begeistert. Große Schwächen leistet sich Mara Laue in meinen Augen nicht. Einig „Längen“ hat das Buch zwar, aber die fallen nicht ins Gewicht. Auch dass ein paar Dinge sehr vorhersehbar sind, mag man verzeihen und so vergebe ich 4,5 von 5 Sternen für Dalmore Jazz. Cheers!
Außerdem nehme ich dieses Buch zum Anlass, um neben der Rezension, noch eine Verkostung durchzuführen.
Mit freundlicher Unterstützung von Whisky & Genuss Dresden (http://www.whisky-genuss-dresden.de/) kann ich folgende Sorten bewerten:
Dalmore 12 Jahre
Dalmore 15 Jahre
Singleton.
Fazit: Insgesamt hat mir der Dalmore 15 years am besten geschmeckt. Er war ausgewogen und würzig, mit einer kräftigen Note Sherry.
Daten:
Autor: Mara Laue
Titel: Dalmore Jazz
Broschiert: 296 Seiten
Verlag: Goldfinch; Auflage: 1 (März 2015)
ISBN: 978-3940258311