Susanne Kliem – diese Autorin habe ich nur durch Zufall entdeckt – in dem ich sie für die Bloggeraktion „Darf ich bitten: Deutschsprachige Autoren im Interview“ interviewen durfte. Wäre dieser Zufall nicht gewesen, wäre ich nie auf das Buch aufmerksam geworden, hätte das Buch nie erhalten und gelesen.
Und ich hätte etwas verpasst. Ich hätte einen sehr subtilen und unblutigen (Frauen)Thriller verpasst, der dennoch sehr spannend ist und ein – leider – allgegenwärtiges Thema aufgreift. Auch wenn gerade dieses Thema in vielen Firmen ein Tabu-Thema ist, da es das natürlich dort überhaupt nicht gibt.
Der Beginn der Geschichte ist etwas holprig und langatmig, das vergeht aber je mehr man in das Buch eintaucht, je tiefer man in die Geschichte eindringt.
Der Fall von Mobbing in der Arbeitswelt ist geradezu realistisch beschrieben, so dass man als Leser immer wieder Gänsehaut bekommt. Es war von Anfang an klar, wer hinter den ganzen Mobbing- und Stalkingattacken steht, dennoch gelingt es der Autorin durch ihre Sprache und den Schreibstil, Spannung zu erzeugen und zu halten.
Die Charaktere – und das Buch lebt davon das es quasi nur eine „handvoll“ gibt und das Buch nicht übervoll ist – sind authentisch und klar beschrieben. Man leidet mit Janne mit und würde Vanessa am liebsten ohrfeigen. Die Verzweiflung, Ausweglosigkeit und teilweise auch Ratlosigkeit war sehr gut und nachvollziehbar dargestellt; ebenso wie das Motiv für das Mobbing zum Ende zu klar rüberkommt.
Alles in allem ein guter Thriller, der ohne Blutvergießen auskommt und von mir 4 von 5 möglichen Punkten bekommt.
Daten
Autor: Susanne Kliem
Titel: Die Beschützerin
Broschiert
Seiten: 320
Verlag: carl’s books (März 2014)
ISBN: 978-3570585313