Teresa Simon schafft mit diesem Werk ein sehr anschaulichen generationsübergreifenden Roman über Dresden, der bereits mit dem Ende des 19. Jahrhunderts beginnt. Der Leser wandelt dadurch durch verschiedene Zeiten und anhand der Briefe fühlt man mit den Frauen mit, ja man scheint sie zu kennen.
Mit Anna gelingt Teresa Simon eine sehr gefühlvolle, aber auch verletzliche Protagonistin. Man spürt ihre Liebe zur Schokolade und ihr Herzblut, mit dem sie ihr Geschäft führt und ihre Pralinés, Tartes und Eierlikör herstellt. Man kann es förmlich schmecken und ich kann mir gut den Duft der Chocolaterie vorstellen.
Anna ist sehr liebesbedürftig und sie trauert immer noch ihrem Opa Kuku – Kurt Kepler nach. Von ihm hat sie die Liebe zur Schokolade geerbt und zu ihm hat sie sich schon immer am meisten hingezogen gefühlt. In den Briefen entdeckt sie auch die Vergangenheit ihres geliebten Opas.
Mit Hanka, der Schulfreundin von Anna, schafft Teresa Simon einen vertraute Persönlichkeit für Anna, sie kann sich immer auf sie verlassen. Hanka ist gelernte Bibliothekarin und schafft es, die Tagebucheinträge von drei verschiedenen Personen zu ordnen. Hanka ergänzt Anna sehr gut und ihr Leidenschaft ist ihr kleiner Buchladen.
Eins hat alle Frauen der Rosenvilla geprägt, die zarten Anfänge des Verliebtseins, die Liebe Ansicht und dann auch die unabdingbare Liebe zum eigenen Kind, genau dass ist es was Anna merkt, was ihr fehlt, Kinder, aber dazu fehlt ihr der passende Mann.
Beim Lesen sind mir die Frauen der Rosenvilla sehr ans Herz gewachsen und dazu passt ein Zitat von Hanka von Seite 372 „Das ist jetzt der Rest. Eigentlich fast schade. Inzwischen sind mir die Schreiberinnen so nah, dass ich fast das Gefühl Habe, ich sei mit ihnen verwandt. Sie werden mir fehlen, deine Frauen der Rosenvilla.“
Und so ist es, mir fehlen die Frauen.
Vielen Dank für das Rezi-Exemplar dem Heyne-Verlag.
Daten:
Titel: Die Frauen der Rosenvilla
Autor: Teresa Simon
Taschenbuch: 448 Seiten
Verlag: Heyne Verlag (Februar 2015)
ISBN-13: 978-3453471313