Beatrix Mannel gelingt es geschickt, die Geschichte von Paula und Mathilde mit den Eigenheiten des Landes Madagaskar zu verbinden. Madagaskar war zu der Zeit, in welcher der Roman spielt, erst seit wenigen Jahren für Ausländer zugänglich. In kleinen oder großen Episoden wird dem Leser die damalige Zeit auf Madagaskar nahegebracht. Durch die bildhafte Sprache kann man sich den unwägbaren Dschungel vorstellen und nimmt die Geräusche der Vögel und Lemuren förmlich war. Als Leser ist man bei der Wanderung durch den Dschungel dabei. Und trotz der harten Strapazen schafft es Paula immer wieder, durch ihre bissigen Bemerkungen, dem Leser ein Schmunzeln auf die Lippen zu zaubern.
Gelungen finde ich auch die Darstellung der Bräuche und Einflechtung dieser in die Geschichte. Am meisten ist mir der Brauch um die Toten in Erinnerung geblieben, denn nach einiger Zeit, werden die Gebeine wieder ausgegraben und durch das Dorf getragen, dass sich so die Verstorbenen, einen Überblick über das Fortwirken des Dorfes machen können. Aber es gibt auch grausame Bräuche, denn wenn ein Kind an einem Unglückstag bzw. –monat (für die Madagassen ) geboren werden, dann werden die Kinder im Dschungel ausgesetzt und ihrem Schicksal überlassen.
Rückblickend denkt Paula oft an die Zeit zurück, als sie das Buch von Mathilde studiert hat und versucht hat, selber die Parfüme herzustellen. Sehr gut wird hierbei dem Leser die vielen Schritte der Parfümherstellung bildhaft erklärt, so dass man eine Vorstellung bekommt, warum Parfüm so teuer ist.
Für mich war es das erste Buch von Beatrix Mannel, ihre bildhafte Schreibweise, mit welcher die Protagonisten lebendig werden, hat mich begeistert und somit habe ich eine Lieblingsautorin mehr.
Vielen Dank für die ausführliche Begleitung der Leserunde, den Anekdoten aus der eigenen Reise durch Madagaskar, der Insel des Mondes und das alle Fragen beantwortet worden.
Daten:
Titel: Die Insel des Mondes
Autor: Beatrix Mannel
Taschenbuch:
Seiten: 512
Verlag: Diana Verlag (Juni 2013)
ISBN-13: 978-3453357464