Am 31. Juli war für uns Kinotag. Durch Zufall hatte Markus den Hinweis auf eine Reisedokumentation entdeckt, die uns sehr interessiert. Nachdem die Kinderbetreuung gesichert war konnte für uns der Filmabend starten, der zugleich eine Vorpremiere des Filmes hier in Dresden war. Wie immer stammt die Filmkritik aus der Feder von Markus.
Egal was kommt – Reiseabenteuerfilm von und mit Christian Vogel
Vorpremiere Schauburg 31.07.2018
Kinostart 02.08.2018
„Einmal um die ganze Welt“. Diesen Plan hat Christian schon sein Leben lang. Mit Anfang 30, mit gutem Job und geregeltem Leben, sieht er sich in der eigenen Komfortzone gefangen.
Als sich die Möglichkeit auftut, mal ein Jahr auszusteigen, beginnt er zu planen. Er bereitet sein Motorrad vor, macht ein Enduro Fahrtraining, packt, plant, liest im Internet und dann geht es los.
Von Frankfurt per Flieger in die USA, quer durch bis nach Kanada und schließlich Alaska. Dann weiter nach Russland, in die Mongolei, China, Pakistan und so weiter. Ein riesiges Abenteuer, welches am Schluss 333 Tage dauern sollte.
Christian Vogel hat seine Reise selbst mit Kameras dokumentiert, doch auch Interviews mit ihm, seiner Freundin, seiner Familie und seinen Wegbegleitern gehören zu dem Film. Doch die Geschichte lebt vor allem von den Menschen, denen er begegnet ist.
Bei der Vorpremiere war er in Dresden vor Ort, stellte sich nach dem 2 Stunden dauernden Film noch 45 Minuten den Fragen der 130 Zuschauer im Programmkino Ost.
Wir erlebten einen Mittdreißiger, der sichtlich nervös war, aber souverän die Fragen beantwortete. Er wirkte, wohl auch durch die Reise, innerlich gefestigt und gereift.
Als Fazit gab er den Zuschauern mit, dass sie ihre Träume leben sollten, die Chance ergreifen und etwas tun, was ihnen ein Bedürfnis ist und ihnen damit eine tiefe innere Zufriedenheit gibt. Man nimmt ihm locker ab, dass er weiß wovon er spricht – auch wenn deutlich noch Hunger auf weitere Abenteuer in ihm schlummert.
Kleines Zitat noch aus der Fragerunde:
Frage eines älteren Herrn „Mit den Erfahrungen, die sie gemacht haben, würden sie anderen da nicht empfehlen lieber in einer Gruppe, als allein aufzubrechen?“
Christian Vogel „Das kommt ganz darauf an. Um aus der eigenen Komfortzone wirklich herauszukommen, muss man es wohl allein machen. Ich habe viel über mich selbst gelernt. Und so richtig ist man ja nie allein, außer man will es – oder in der Mongolei.“
Ich fand das Projekt sehr spannend und den Film, der zumeist nur mit kleinen Actioncams gedreht wurde, sehr gelungen. Es ist sicher nicht für jeden etwas und einige Passagen ziehen sich, aber wen die weite Welt lockt, der kann sich in diesem Abenteuer wiederfinden.
Von mir gibt es daher eine Kinoempfehlung für alle, die sich nicht nur berieseln lassen wollen und für alle die das Reisen lieben sowieso. 4/5 Sternen
Daten:
Laufzeit: 2 Stunden 2 Minuten
FSK: 6
Regie: Christian Vogel
Genre: Dokumentarfilm, Reise
Soundtrack: Mitsch Kohn
Drehbuchautor: Christian Vogel
Hauptdarsteller: Christian Vogel