Die Autorin Britta Sabbag, bekannt unter anderem für ihre Romane „Pinguinwetter“ und „Pandablues“, wird in diesem Jahr das erste Mal bei der LoveLetter-Convention in Berlin dabei sein. Ich freue mich jedenfalls sehr darauf, die Autorin dort persönlich kennenzulernen und live zu erleben. Katja: Was macht den Menschen Britta Sabbag aus? Wie kann man Dich am besten beschreiben, wenn man Dich irgendwo vorstellen will?
Britta: Mit einem Wort: verwirrt 🙂
Im Ernst – ich bin wirklich von Natur aus ein wenig schusselig und tollpatschig, und das hört/ sieht man recht schnell. Freunde sagen oft, sie müssen in Läden nie nach mir suchen, sondern dem Geräusch von herunterfallenden Sachen folgen 😉
Katja: Angefangen zu schreiben hast Du, nach dem Du Deinen „normalen“ Job verloren hast. Seit dem bestimmt das Schreiben Dein Leben. Bereust Du diese Entscheidung oder lebst Du damit wirklich Deinen Traum? Ist das Schreiben von Büchern ein Traumberuf?
Britta: Ja, definitiv ist es mein Traumberuf. Mehr noch, es ist meine große Liebe. Es ist einfach unfassbar schön, das tun zu können, was man am meisten liebt. Da ich nicht auf Auftrag schreibe, sondern nur die Geschichten, die „zu mir kommen“, ist alles, was ich schreibe, Herzensangelegenheit.
Katja: Ich stell es mir selber sehr schwer vor, diszipliniert jeden Tag an einem Buch zu schreiben. Besonders vor den gefürchteten Schreibblockaden hätte ich Bammel. Wie schafft man es, sämtliche Ablenkungen auszublenden? Und wie umschifft man am besten Schreibblockaden?
Britta: Schreibblockaden in dem Sinne habe ich nicht unbedingt. Natürlich gibt es bessere und schlechtere Tage – aber Blockaden kann man entgegen wirken. Wenn man bevor man mit dem Buch beginnt fleißig war (da arbeite ich auch noch dran) und eine gute Kapiteleinteilung hat, führt einen das wie ein Navi durch das Buch. Und Ablenkung zwischendurch braucht man auch immer mal wieder, ich gege gerne laufen oder spazieren. Disziplin ist so eine Sache – nicht unbedingt mein Lieblingswort 😉 Aber wenn es Abgabetermine gibt, muss man sie auch einhalten J
Katja: Du bist in diesem Jahr das erste Mal auf der LoveLetter-Convention in Berlin dabei. Bist Du aufgeregt? Was erwartest Du von diesem Event und worauf freust Du Dich am meisten?
Britta: Ich freue mich am meisten darauf, einige virtuelle Kontakte endlich „live“ zu treffen, auf neue Kontakte zu lieben und lesebegeisterten Menschen und auf nette Kollegen. Das wird sicher sehr schön!
Katja: Wirst Du Dir auch Lesungen Deiner Kollegen mit anhören und Dir vielleicht auch das eine oder andere Buch signieren lassen? Auf welche Deiner Kolleginnen bist Du besonders gespannt und gibt es vielleicht sogar eine Autorin, auf die Du Dich am meisten freust?
Britta: Lesungen höre ich mir immer an, wenn ich kann. Ich finde es beeindruckend, wie unterschiedlich jeder Autor mit seinem Text umgeht und nehme immer auch etwas für mich mit. Ich freue mich auf alle Kollegen!
Katja: Wenn Du eine Nacht in einem Buchladen verbringen darfst, was machst Du? Schnappst Du Dir ein Buch und fängst an zu lesen? Oder stöberst Du ganz ausgiebig im Angebot und packst den Einkaufskorb voll?
Britta: Eine Nacht in einem Buchladen ist ja noch besser als in einer Schokoladenfabrik 😉
Ich würde jemanden mitnehmen und mir die ganze Nacht vorlesen lassen 🙂
Katja: Welches Buch steht aktuelle ganz oben auf Deiner Wunschliste? Welches Buch liegt gerade auf Deinem Nachttisch und was hast Du zuletzt gelesen?
Britta: Ein Buch? Hundert eher! Ich komme leider nicht soviel zum Lesen, wie ich gerne würde, denn nach 8 Stunden schreiben am Tag bin am Abend so kopfleer, dass keine Buchstaben mehr rein passen. Zuletzt habe ich mein eigenes Buch gelesen, „Stolperherz“, um es nochmal ganz ohne Korrekturarbeiten auf mich wirken zu lassen. Es ist ein sehr persönliches Buch, obwohl ich natürlich die Geschichte von Sanny nicht 1:1 erlebt habe. Aber beim Lesen merkte ich direkt, wie sehr es mich wieder berührt hat, das war einfach toll.
Katja: Ich sammle ja unter anderem signierte Bücher meiner Lieblingsautoren und Autoren, deren Lesungen ich besuche. Besitzt Du auch signierte Bücher und auf welches bist Du ganz besonders stolz? Und wie ist es für Dich, wenn Du gebeten wirst Dein Buch für jemanden zu signieren?
Britta: Ich sammle tatsächlich gar nichts, das hat sich nie so ergeben. Ich signiere gerne, das macht extrem viel Spaß, die Bücher mit meiner Schrift zu „verschandeln“. Das hat mal ein Lehrer von mir gesagt, er war der Überzeugung, meine Schrift sei „weder weiblich, noch männlich, noch künstlerisch, sondern einfach nur grauenhaft.“
Also, wer eine Signatur will, muss sich auf was gefasst machen 🙂
Copyright Foto: Beatrice Treydel