Auf diesem Blog dreht es sich rund um Bücher, Rezensionen, Buchvorstellungen, Interviews und das Kochen von leckeren Speisen aus Topf und Pfanne.

Filmkritik: Rehragout-Rendezvous

Wer meinen Blog verfolgt, der weiß, dass ich das gleichnamige Buch auch der Feder von Rita Falk nach dem Lesen nicht gerade positiv rezensiert habe – um es mal freundlich auszudrücken. Trotzdem, weil ich die Verfilmungen bisher immer gelungen fand und die Schauspieler mag, habe ich natürlich verfolgt, dass es einen neuen Film gibt. Dann der Zufall: Eigentlich auf der Suche nach einem Kinderfilm sah ich, das in einem Kino in der Nähe eine der „Premieren“ des Filmes in Anwesenheit zweier Hauptdarsteller gezeigt wird. Einen Tag nach meinem Geburtstag. Und so machte ich mir selbst ein Geschenk und kaufte für Markus und ich mich zwei Karten.

Zwei Tage vor dem „Kinotag“ lass ich dann auf diversen Plattformen, dass die Autorin mit der Verfilmung extrem unzufrieden sein, sie als „trashig, platt und ordinär“ bezeichnet hat. Dabei stellt sie gleichzeitig klar, dass sie „… die Vorgänger der Eberhofer-Filme ausgesprochen gerne möge und den gesamten Cast perfekt finde. Nur den aktuellen Teil möge sie nicht.“

Oh ha. Und für den Film hatte ich Karten besorgt? Nun, ich war gespannt und ging mit einer großen Erwartungshaltung in den Film.

Er begann mit etwa 15 Minuten Verspätung und einem tosenden Applaus. Denn die beiden Hauptdarsteller Sebastian Bezzel und Simon Schwarz betraten den rappelvollen Kinosaal. Die nächste Viertelstunde verging in Gesprächen zwischen einem Verantwortlichen der Firma Constantin-Film und den beiden Darstellern, Blödeleien und ein paar Fotos. Leider hatten die meisten Fans, die sich eben nicht in den Vordergrund spielten oder dreist waren, keine Chance auf ein Foto oder Autogramm der beiden.

Dann begann endlich der Film und in den nächsten knapp 100 Minuten lies ich mich einfach berieseln und schaltet den Alltag mal aus.

Worum geht es in dem Film:

Im Hause Eberhofer hat die Anarchie Einzug gehalten: Oma (Enzi Fuchs) hat beschlossen, kürzer zu treten und fortan keine leckeren Kuchen, Schweinebraten und Knödel mehr zuzubereiten. Das wäre alles nicht so schlimm, wenn sie diesen Entschluss nicht an Weihnachten gefällt hätte. Wer soll sich denn jetzt um alles kümmern? Der Franz (Sebastian Bezzel) sicher nicht! Auf Susi (Lisa Maria Potthoff) kann er auch nicht zählen, da die nun eine steile Karriere als stellvertretende Bürgermeisterin verfolgt. Zu allem Übel ist auch noch der Steckenbiller Lenz verschwunden. Die Mooshammer Liesl (Eva Mattes) befürchtet das Schlimmste und liegt Franz in den Ohren, dass er doch endlich eine Vermisstenanzeige aufnehmen soll. Weil weit und breit auch keine Leiche aufzufinden ist, steht der Eberhofer Franz mal wieder vor einem kniffligen Fall…

Ja, der ganze Film ist ein einziger Running Gag, der „Kriminalfall“ verkommt zum Nebenschauplatz und stattdessen bekommt gefühlt jeder im Eberhofer-Universum seine 5 Minuten im Film und so gibt es etliche Handlungsstränge. Chaos pur herrscht nicht nur im Hause Eberhofer, da die Oma streikt. Susi lässt die Möchtegern-Chefin raushängen, merkt dabei gar nicht wie sie andere damit verletzt und trifft Entscheidungen, die einfach daneben sind.

Es gibt sehr viele skurrile Szenen, die an den Haaren herbeigezogen wirken und dennoch sich vielleicht so oder so ähnlich sogar abspielen könnten.

Der Film ist nach einem Roman von Rita Falk entstanden, das Drehbuch geht jedoch am Buch vorbei. Aber seien wir doch mehr ehrlich — das ist doch bei vielen Filmen so, die auf Grund eines Buches entstehen. Das nennt man „künstlerische Freiheit“. Ich verstehe die Enttäuschung von Rita Falk, wenn man sieht, was aus seinem Buch wird.

Losgelöst von dem Vergleich Buch / Film muss ich sagen:

Ich fand ihn gut. Ich habe viel gelacht, denn Alltag mal kurz vergessen und hatte einen schönen Kinoabend. Es ist mit Sicherheit kein cineastisches Meisterwerk, aber er war gut. Und nur das zählt für mich in dem Moment.

Daten:
Laufzeit: 1 h 37 min.
FSK: 12
Regie: Ed Herzog
Genre: Krimikomödie
Drehbuchautor: Stefan Betz, Ed Herzog
Hauptdarsteller: Sebastian Bezzel (Rolle: Franz Eberhofer), Simon Schwarz (Rolle: Rudi Birkenberger), Lisa Maria Potthoff (Rolle: Susi Gmeinwieser), Eisi Gulp (Rolle: Papa Eberhofer), Enzi Fuchs (Rolle: Oma Eberhofer), Gerhard Wittmann (Rolle: Leopold Eberhofer), Daniel Christensen (Rolle: Flötzinger),

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