Auf diesem Blog dreht es sich rund um Bücher, Rezensionen, Buchvorstellungen, Interviews und das Kochen von leckeren Speisen aus Topf und Pfanne.

Im Gespräch mit …. Angelika Schwarzhuber

Angelika Schwarzhuber

Gibt es im bayerischen eine Entsprechung für „Ich liebe Dich“? Diese Frage beschäftigte Angelika Schwarzhuber in ihrem ersten Roman. Mittlerweile gibt es einen zweiten und ein drittes Buch ist derzeit in Arbeit. Die sympathische Autorin aus dem bayerischen Land stand mir Rede und Antwort und verrät unter anderem, dass sie eine große Hobbyköchin ist, die zu jeder Jahreszeit auf Eis steht und sich über persönliche Nachrichten ihrer Leser freut.

Katja: Liebe Angelika, vielen Dank das Du Dir die Zeit für dieses kleine Interview nimmst.

Angelika: Gerne doch 🙂

Katja: Stell Dich doch am besten erstmal selbst vor. Was macht den Menschen Angelika Schwarzhuber aus? Was für ein Mensch ist sie? Und mit welchen drei Adjektiven würden Freunde Dich beschreiben?

Angelika: Der Mensch Angelika Schwarzhuber ist zunächst ein Familienmensch. Familie – auch wenn es in meinem Fall Patchwork bedeutet – macht für mich das Leben unendlich reich. Ansonsten bin ich eine Geschichtenerfinderin. Und zwar schon, seit ich denken kann.

Es ist immer sehr schwer zu sagen, wie Freunde einen beschreiben würden. Ich nehme mir jetzt mal die Freiheit heraus und sage: Zuverlässig, unkompliziert und manchmal etwas verrückt.

Katja: Der Sommer geht unwiderruflich zu Ende, es wird merklich kühler draußen und die Tage kürzer. Trauerst Du dem Sommer hinterher oder magst Du den Herbst? Welche Jahreszeit magst Du eigentlich am liebsten.

Angelika: Wenn es nach mir ginge, dürfte der Sommer gerne noch eine ganze Weile länger dauern. Sommer, vor allem der Spätsommer, ist meine Lieblingsjahreszeit. Früher mochte ich auch den Herbst sehr gerne, aber je älter ich werde, desto wärmer und heller mag ich es. Trotzdem gewinne ich jeder Jahreszeit etwas Schönes ab. Und für mich ist es auch dieser Wechsel, der jede Jahreszeit zu etwas Besonderem macht.

Katja: Im Sommer mag ich ja Eis, Milchshakes und ähnliche kühle Getränke. Im kühlen Herbst dagegen eher leckere warme Tee’ und Kaffee J Was magst Du am liebsten?

Angelika: Kaffee trinke ich zu jeder Jahreszeit sehr gerne und auch heißes Ingwerwasser. In den kälteren Jahreszeiten mache ich mir allerdings öfter auch einen schönen heißen Tee. Am liebsten dann aus getrockneten Früchten aus dem Bioladen. Und Eis mag ich zu jeder Jahreszeit J – im Sommer eher Fruchteis und im Winter zart schmelzendes Milcheis, gerne auch zu einer lauwarmen Mehlspeise, wie zum Beispiel Apfel-Rahm-Strudel, oder Zimt-Apfel-Kücherl.

Katja: Du bist doch erst recht „spät“ zum schreiben gekommen, hast bisher zwei Romane veröffentlicht. Wie kamst Du darauf, JETZT zu schreiben und Deine Bücher zu veröffentlichen?

Angelika: Geschrieben habe ich schon immer. Nur traute ich es mir lange nicht zu, gut genug zu sein, dass jemand diese Geschichten auch veröffentlichen wollte. Bis mein Ex-Partner mich ziemlich motivierte und ermunterte und ich mich schließlich traute, meine Drehbücher und Exposés anzubieten. Ich arbeite schon seit einigen Jahren im Bereich Image- und Werbefilm und im Drehbuchbereich und werde von zwei wundervollen Agentinnen vertreten. Von daher war der Schritt zum Roman wohl einfach nur eine Frage der Zeit.

Katja: Wie lange dauerte es von der ersten Idee zu „Liebesschmarrn und Erdbeerblues“ über das Manuskript bis hin zum fertigen Buch? Musstest Du viele Verlage „abklappern“ bis das Manuskript angenommen wurde? Wo warst Du als DER Anruf kam mit der Nachricht: Es wird gedruckt!

Angelika: Die Idee zu „Liebesschmarrn und Erdbeerblues“ (der Arbeitstitel war „Auf bayerisch gibt es Liebe nicht“) kam mir kurz vor Weihnachten 2010. Ich schrieb ein Exposé und ca. 50 Seiten. Da ich von einer Agentur vertreten werde, muss ich selbst keine Verlage „abklappern“. Die erste Resonanz kam schon sehr schnell und plötzlich wollten mehrere Verlage meinen Roman haben. Für mich war das ein unglaublich schöner Moment in meinem Leben. Und als dann am Ende Blanvalet mein Buch unter Vertrag nahm, war ich überglücklich. Ich war gerade in meinem Wohnzimmer und ging aufgeregt hin und her, als DER Anruf kam. Von Blanvalet hatte ich schon immer viele Bücher gelesen, als Jugendliche auch die Angelique-Reihe. Und dass ausgerechnet dieser Verlag meinen Debütroman veröffentlichen wollte, war für mich ein ganz besonderes Glück. Das Blanvalet-Team ist einfach unglaublich und ich fühle mich dort wie in einer ganz besonderen Familie wunderbar aufgehoben. Mitte Juni habe ich das fertige Manuskript im Verlag abgegeben und im Juli 2012 erschien es dann.

Katja: Das zentrale Thema im „Liebesschmarrn und Erdbeerblues“ ist ja die Frage, ob es im bayerischen eine Entsprechung für „Ich liebe Dich“ gibt. Hast Du, da Du ja in Niederbayern lebst, selbst eine Entsprechung für Dich und die Menschen die Du liebst gefunden? Oder ist es nicht doch egal wie man es sagt? Hauptsache der Mensch, den man liebt, weiß das er geliebt wird?

Angelika: Ich finde, man muss es zumindest einmal ausgesprochen haben, dass man jemanden liebt und er damit etwas ganz Besonderes ist. Aber grundsätzlich kann man einem Menschen auf unendlich viele Weisen sagen, wie wichtig er für einen ist und wie sehr man ihn liebt oder mag.

Katja: Richtig gut gelungen für mich als absolute Hobbyköchin fand ich unter anderem auch den Anhang des Buches mit den tollen Rezepten. Da liegt natürlich die Frage nahe: Kochst Du auch selber gern? Würdest Du uns hier, an dieser Stelle, Dein absolutes Lieblingsrezept verraten?

Angelika: Ich koche unglaublich gerne, und es freut mich ganz besonders, dass einige meiner Rezepte auch in meinen Büchern zu lesen sind. Sehr gerne mögen meine Familie und ich – und auch Gäste – die Schweinelendchen mit der Soße nach einem Familienrezept und Spätzle, aus „Liebesschmarrn und Erdbeerblues“.

Schweinelendchen (Familienrezept)

Zutaten: Schweinelendchen oder Schweine-Filetscheiben (alternativ auch Hühnerbrustfilet oder Putenschnitzel), etwas Butter und Öl zum Anbraten, etwas trockener Weißwein, 1 Knoblauchzehe, 1 Becher Sahne, 1 Esslöffel Tomatenmark, 1 schwach gehäufter Teelöffel getrockneter Dill oder Estragon, 1 Teelöffel Currypulver, ½ Teelöffel Chinagewürz, Salz und Pfeffer, etwas Zucker

Zubereitung: Fleischscheiben mit Salz und Pfeffer würzen und in einem Öl-Butter-Gemisch in einer Pfanne gut anbraten. Dann in den Ofen zum Warmhalten geben bei ca. 150 Grad. In die benutzte Pfanne den klein gehackten Knoblauch geben, sehr kurz anbraten und dann mit Weißwein ablöschen. Sahne, Tomatenmark und Gewürze dazugeben. Mit Salz, Pfeffer und etwas Zucker abschmecken und ein paar Minuten kräftig aufkochen. Mit dem Fleisch servieren.

Auf der Internetseite des Random House-Verlages findet man nicht nur dieses Rezept sondern auch noch die anderen Rezepte des Buches.

Katja: Als Autorin ist man ja nicht nur Lob sondern auch Kritik ausgesetzt, die sich leider auch in Form von etwas „unschönen“ und teilweise auch „unfairen“ Rezensionen äußern kann. Wie gehst Du damit um? Liest Du jede einzelne Rezension zu Deinen Büchern?

Angelika: Ich lese alle Rezensionen zu meinen Büchern, die mir unterkommen. Das ist mir sehr wichtig. Unschöne Rezensionen, vor allem, wenn sie beleidigend oder verletzend sind, haben mich vor allem am Anfang schon sehr betroffen gemacht. Inzwischen versuche ich, das entspannter zu sehen. Man kann nicht jedermanns Geschmack treffen und glücklicherweise überwiegen die vielen schönen Rezensionen zu meinen Büchern. Und dann gibt es noch die zahlreichen persönlichen Nachrichten von Lesern und Leserinnen, die mich teilweise sehr bewegen und mich unglaublich freuen.

Katja: Das wichtigste „Projekt“ von Dir sind Deine wundervollen Kinder – so steht es auf Deiner Homepage. Das lassen wir einfach mal so stehen, weil ich finde dass es ein wunderschönes Kompliment ist. Aber: wie geht es schreibtechnisch bei Dir weiter? Woran arbeitest Du derzeit und worauf dürfen sich Deine Leser in der nächsten Zeit freuen?

Angelika: Es geht natürlich wieder mit einer Liebesgeschichte weiter, wobei der genaue Erscheinungstermin erst noch bekanntgegeben wird. Ansonsten schreibe ich derzeit auch noch mit meinem Co-Autor Christian Lex an einem Drehbuch für eine Kinokomödie.

Katja: Du hast auf der Facebook-Seite des Buchmarkt Hbf Frankfurt a. M. nach der Flutkatastrophe diesen Jahres an einer Aktion teilgenommen und zwei Deiner Bücher zur Versteigerung gespendet. Wie kamst Du auf die Idee, da mitzumachen? Was hat Dich bewogen zu helfen?

Angelika: Zum einen finde ich die Aktionen des Buchmarktes Hbf Frankfurt absolut toll und ich unterstütze dieses wundervolle Team nur zu gerne, wenn ich kann. Und dann komme ich aus einem Gebiet, das selbst schwer vom Hochwasser betroffen war. Glücklicherweise kam ich persönlich mit einem blauen Auge davon, aber viele Freunde und Bekannte aus der Region hatten nicht so viel Glück. Und auch nicht die Schule, die mein jüngster Sohn besucht. Gerade in so schweren Zeiten, wie bei diesem Jahrhunderthochwasser, ist es berührend und ermutigend zugleich zu sehen, wie sehr die Menschen doch zusammenhalten, wenn es darauf ankommt. Jeder auf die Weise, die er am besten kann. Zusammen mit vielen Helfern habe ich Sandsäcke gefüllt und mit anderen Autoren Benefizlesungen gemacht, um auch meinen Beitrag zu leisen. Das unglaubliche Engagement der Vielen hat nicht nur dazu beigetragen, dass unsere kleine Stadt vom Hochwasser verschont blieb, sondern auch, dass vielen Menschen in der ersten Not finanziell, mit Sachspenden oder mit kräftigen Händen beim Aufräumen geholfen werden konnte. Diese Zeit hat mich wieder sehr zum Nachdenken gebracht, worauf es im Leben wirklich ankommt.

Katja: Wie sieht denn ein ganz normaler „Arbeitstag“ bei Dir aus? Setzt Du Dich an den Schreibtisch, neben Dir literweise Kaffee und schottest Dich ab? Oder brauchst Du eher Trubel um Dich rum, setzt Dich in ein Cafe und schreibst dort? Oder schreibst Du gar „nebenbei“ und hast noch einen „richtigen“ Beruf?

Angelika: Mein normaler Arbeitstag sieht folgendermaßen aus: Ich stehe um 6 Uhr auf und wecke meinen Sohn und bereite für ihn das Frühstück vor. Um 7.00 Uhr geht er aus dem Haus, ich genehmige mir eine große Tasse heißes Ingwerwasser und meistens eine Portion Haferkleiebrei und lese dazu die Zeitung. Gegen halb 8 Uhr beginne ich dann mit der Arbeit, mit einer großen Kanne Kaffee neben mir J. Unterbrochen von einer kurzen Mittagspause arbeite ich bis ca. 16.30 Uhr. Manchmal reicht diese Zeit aber auch nicht, dann sitze ich schon vor 7.00 Uhr am Rechner, arbeite z.B. per Skype mit meinem Co-Autor an der Entwicklung eines Drehbuches und sitze auch an den Abenden noch lange vor dem PC. Zum Schreiben brauche ich es immer eher ruhig. Wobei ich ab und zu auch in Cafés schreibe. Erstaunlicherweise stören mich dort die Hintergrundgeräusche nicht. Ich lebe ausschließlich von meiner Arbeit als Autorin.

Katja: Als Kind, so steht es auf Deiner Homepage, waren das Lesen und Schreiben Deine Lieblingsbeschäftigungen. Welcher Autor / welche Autorin hat Dich in Deiner Kindheit/Jugend begleitet und zu welchen Büchern greifst Du heute noch gern?

Angelika: Als Kind habe ich gerne Klassiker gelesen, wie Pipi Langstrumpf, Michel aus Lönneberga, die Fünf Freunde Reihe, Märchenbücher, Götter- und Heldensagen und als Jugendliche dann leidenschaftlich gerne die Angelique Romane von Anne Golon.

Katja: Es erscheinen ja täglich neue Bücher, viel „Stoff“ für eine Leseratte und die Entscheidung, die Auswahl, fällt doch mitunter sehr schwer. Wie entdeckst Du „Neuheiten“ für Dich? Stöberst Du stundenlang im Buchladen; lässt Du Dich beraten oder verlässt Du Dich auf Empfehlungen von Freunden?

Angelika: Es gibt natürlich Autoren, zu denen greife ich immer wieder gerne, sobald ein neuer Roman heraus kommt. Dann lese ich auch gerne Bücher von Kollegen und Bekannten und natürlich auch die Romane von Autoren aus meinem Verlag. Ich stöbere aber auch oft in Buchläden herum. Grundsätzlich lese ich gerne Thriller und Liebesromane, Biographien und nach Laune auch Fantasy.

Vielen Dank für das interessante Gespräch mit Dir und ich freu mich schon sehr auf weitere Bücher aus Deiner Feder.

 

Foto (c) Carolin Apfelbeck

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