Eine zweite, neue Autorin die ich auf der Leipziger Buchmesse für mich entdecken durfte, ist Johanna Danninger. Sie gehört zur Vereingiung der „Sofa-Autoren“ und stand mit gerne Rede und Antwort.
Katja: Hallo Johanna, vielen Dank das Du dir im Messetrubel die Zeit für ein gemeinsames Interview nimmst. Wie geht es dir? Bist du so kurz vor Deiner Lesung sehr aufgeregt?
Johanna: Hallo Katja! Mir geht es wunderbar und ich freue mich schon sehr auf die LBM. Aufgeregt im Sinne von nervös bin ich noch nicht. Sowas kann ich lange hinauszögern. Vermutlich wird die Nervosität so eine halbe Stunde vor der Lesung bei mir einschlagen.
Katja: Ein großes Plus der Leipziger Buchmesse für mich ist, das ich auf die Art neue Autoren für mich entdecke. Erzähl mir und meinen Lesern bitte etwas über Dich. Was macht den Menschen Johanna aus?
Johanna: Mal überlegen … ich bin aufgeschlossen, ein bisschen verrückt und für jeden Spaß zu haben. Diese drei Punkte gelten wohl als Überbegriff. Natürlich macht den Menschen Johanna noch einiges mehr aus, aber ich will ja hier keine Lobeshymnen singen. 🙂
Katja: Du stellst hier das Buch „Landluftduft“ vor, ein Buch das erst im Mai erscheinen wird. Kannst Du uns schon verraten, worum es in dem Buch gehen wird?
Johanna: Es geht um die junge Anna, die nach ihrem Studium zurück in ihr niederbayerisches Heimatdorf kehrt und sich in einer kleinen Selbstfindungskrise befindet, was ihre berufliche Zukunft betrifft. Als hätte sie nicht genug Probleme mit sich selbst, bekommt sie es auch noch mit einem Gast der Hofeigenen Ferienwohnung zu tun, der so gar nicht der Typ „Urlaub auf dem Bauernhof“ ist. Ben Hager ist Krimiautor und möchte die bayrischen Gepflogenheiten recherchieren. Während das ganze Dorf ihn als Stargast feiert, zeigt sich Ben Anna gegenüber versnobt und äußerst ungehobelt. Er ist es gewohnt zu bekommen was er will, doch da ist er bei Anna an der falschen Adresse …
Katja: Mit Fantasyromanen und ChickLit hast du doch zwei ganz unterschiedliche Genre ausprobiert. Was macht für dich den Reiz aus, zwei gegensätzliche Genres zu „bedienen“? Kannst Du Dir vorstellen, auch Krimis oder Kinderbücher zu schreiben?
Johanna: Es ist eigentlich kein wirklicher Reiz. Die unterschiedlichen Geschichten sind mir einfach zugeflogen. Warum sollte ich sie dann nicht aufschreiben? Krimi oder Kinderbuch sind für mich momentan nicht relevant, aber wer weiß, welche Ideen mich irgendwann einmal erreichen. Sollte ein Krimi bei mir anklopfen, werde ich ihn bestimmt nicht fortschicken!
Katja: In deiner Freizeit fährst Du gerne Autorennen. Wie muss ich mir das vorstellen? Liebst du den Rausch der Geschwindigkeit? Gibt es ein Auto, das du mal „über die Piste“ jagen würdest? Und gegen wen würdest du gerne mal ein Rennen fahren?
Johanna: Oh, du hast dich schon gut informiert! 🙂 Nun, wie musst du dir das vorstellen? Ich liebe nicht unbedingt nur den Rausch der Geschwindigkeit, sondern eher den Reiz, das Fahrzeug unter Kontrolle zu halten. Je mehr Power der Wagen, umso interessanter wird das natürlich. Es gibt einiges Autos, die ich gerne mal fahren würde. Allen voran das GTO-PS-Monster aus „Fast and the Furios“. Und mit diesem Wagen würde ich dann natürlich gegen Vin Diesel antreten.
Katja: Du bist glaube ich eine der wenigen Menschen, die zugeben ein Problem mit Pünktlichkeit zu haben. Wie äußert sich das? Hast Du schon mal einen wichtigen Termin versäumt deswegen?
Johanna: Hehe, ja, vorgegeben Treffzeiten sind für mich oftmals Richtwerte. Allerdings unterscheide ich da schon in Sachen Wichtigkeit. Zu offiziellen Terminen bin ich noch nie zu spät gekommen. Im privaten Bereich kommt es aber durchaus öfter vor, dass ich eher ein wenig auf mich warten lasse, bevor ich mich abhetze. Wer weniger Stress hat, hat mehr vom Leben!
Katja: Wie muss ich mir Deine Kaffeesucht vorstellen? Wieviele Tassen am Tag schaffst du und magst du puren Kaffee oder greifst du auch gern mal zu Kaffeespezialitäten?
Johanna: Wie viele? Gute Frage. Das liegt am Tagesablauf. Sagen wir mal so – an einem normalen Schreibttag sind es so ungefähr fünf Latte Macchiato. Plus-Minus eins. Eher Plus, würde ich sagen. J
Katja: Als Autor einen bekennenden Lesemuffel zu Hause zu haben: wie ist das für dich? Liest dein Mann gar nicht oder nur wenig?
Johanna: Mein Mann liest gar nicht. Was mich aber nicht stört. Er ist auch so mein größter Fan.
Katja: Wie sieht bei Dir dein „Schreiballtag“ aus? Schreibst Du in einem bestimmten Rhythmus?
Johanna: Da ich ja nebenbei noch als Krankenschwester arbeite, gibt es nicht wirklich einen festen Rhythmus. Ich schreibe, wenn ich Zeit habe. Das kann vor der Schicht sein oder danach. Wenn ich frei habe, dann meist den ganzen Tag. Je nachdem wie intensiv ich gerade in einem Manuskript stecke, kann sich da auch mal ein 12-Stunden Schreibmarathon ergeben.
Katja: Dein Schreibtisch an dem Du arbeitest – ist der immer penibel aufgeräumt oder sieht man auch, dass da jemand dran sitzt und arbeitet? Steht oder liegt da ein Maskottchen oder ein Erinnerungsstück, dass Du gern anschaust wenn es mal nicht weiter gehen will?
Johanna: An meinem Schreibtisch herrscht eigentlich immer Ordnung. Wobei man trotzdem sieht, dass daran gearbeitet wird. Sozusagen geordnete Unordnung. Erinnerungsstücke an all meine Romane sind im ganzen Büro verteilt, aber wenn ich nachdenke, schaue ich aus dem Fenster neben dem PC und beobachte den Waldrand hinter unserem Haus. Oder ich starre die Zeilen an, die ich gerade geschrieben habe.
Katja: Nervennahrung beim Schreiben – eher unwichtig oder doch besser immer in Reichweite? Was ist Deine ganz besondere Nervennahrung?
Johanna: Das Kaffee-Thema hatten wir ja schon. Mehr brauche ich nicht. 🙂
Katja: Wie begegnest Du kreativlosen Phasen? Hast Du ein „Geheimrezept“? Was kann man tun, wenn die Kreativität einen im Stich lässt?
Johanna: Nein, ein Geheimrezept habe ich nicht. Im Endeffekt lasse ich meine Gedanken einfach so lange umherschweifen, bis mich eine Idee ereilt.
Katja: Was machst Du, wenn die Geschichte, an der Du arbeitest, gerade stockt oder Du den roten Faden verlierst?
Johanna: Siehe vorige Frage. Ich lasse meine Gedanken so lange um die Geschichte kreisen, bis sie wieder einen Sinn ergibt. Oder ich schreibe den Teil auf, der mir deutlich vor Augen schwebt und fülle die Lücke hinterher. Das hat bisher erstaunlich gut funktioniert.
Katja: An welchen Projekten arbeitetest Du derzeit? Auf welche Bücher können wir Fans uns demnächst freuen?
Johanna: Momentan lasse ich meine Gedanken schweifen. J Das letzte halbe Jahr war ziemlich anstrengend und schreibintensiv. Ich muss jetzt erstmal meine Ideen sortieren, dann wird sich zeigen, welches Projekt ich als nächstes verfolge.
Katja: Ich habe selber eine Katze zu Hause, die mich immer gerne beim Arbeiten „behindert“, sich gerade dann auf den Schreibtisch legt oder kuscheln möchte. Du hast zwei Katzen und einen Hund: wie ist das da bei dir?
Johanna: Hund und Kater berücksichtigen meine Arbeit sehr. Bei der Kätzin sieht es anders aus. Aufmerksamkeitsheischend über die Tastatur trampeln ist sowas wie ihre Lieblingsbeschäftigung. Dann wird kurz gekuschelt, bis ich sie wieder zur Seite schiebe. Das wiederholt sich dann diverse Male am Tag.
Katja: Zeigst Du uns deine Vierbeiner?
Johanna: Aber klar doch!
Katja: Und zu guter Letzt eine Frage, die jeder Autor in meinen Interviews gestellt bekommt:
Auf meinem Blog geht es ja nicht nur um Bücher sondern auch um mein zweites Hobby, das Kochen und Backen. Hast Du ein Lieblingsrezept, welches Du mit mir und meinen Lesern teilen möchtest?
Johanna: Oh je! Ich bin der absolute Kochmuffel. Tatsächlich ist mein Mann der Küchenchef unter uns! Ich bin da eher so der Typ „Nudeln mit Pesto“, denn Pesto schreddern bekomm ich gerade noch hin. Hier also mein schnell
Geschreddertes Tomatenpesto
200 g getrocknete Tomaten, 2 TL Meersalz, 4 Zehen Knoblauch, 30 g Pinienkerne (gemahlen),
30 g Parmesan (gerieben), je nach Bedarf Olivenöl
Die getrockneten Tomaten würfeln und zusammen mit dem Salz, den abgezogenen grob gewürfelten Knoblauchzehen in einem Mörser zerstoßen. Die gemahlenen Pinienkerne den geriebenen Käse unterrühren. Dann das Olivenöl unterrühren, bis die gewünschte Konsistenz der Masse erreicht ist.
Am schnellsten geht das ganze natürlich in einem Mixer. Zutaten rein, häckseln, fertig.
Genau das richtige für einen bekennenden Kochmuffel. 🙂
Gut verschlossen in einem Schraubglas, mit einer Schicht Olivenöl obendrauf, so dass die Paste luftdicht abschließt, hält das Pesto mehrere Wochen (beim Entnehmen immer einen sauberen Löffel nehmen).