Auf diesem Blog dreht es sich rund um Bücher, Rezensionen, Buchvorstellungen, Interviews und das Kochen von leckeren Speisen aus Topf und Pfanne.

Jo Berger … Interview-Reihe Autorensofa

Der Steckbrief

Name: Jo Berger
Sternzeichen: Stier / Aszendent: Waage / gefühltes Tierkreiszeichen: Wombat
Homepage:  www.joberger.blogspot.de

Mein Lieblingsbuch …. Stein und Flöte und das ist noch nicht alles – Hans Bemann
Mein Lieblingsfilm  …. Always (von Steven Spielberg) – Tränchengefahr
Mein Lieblingsessen …. Tapas – Alle
Mein Lieblingstier …. Mein Hund Sam
Meine Lieblingsstadt … Schwierig. Ich glaube, ich finde Bangkok faszinierend. Und Kuala Lumpur. Sidney ist allerdings fantastisch. Und … ach … Barcelona ist schön. In Weinheim lebe ich allerdings am liebsten.
Mein Lieblingsland …. … auch schwierig, ich reise gerne überall hin, wo es warm ist. Ich nehme Deutschland, es ist so herrlich vielfältig, am Wetter könnte man allerdings noch arbeiten.
Mein Lieblingsgetränk … Kaffee, Rotwein

Ergänze bitte den folgenden Satz:
Zum Entspannen brauche ich …
Temperaturen über zwanzig Grad, humorvolle Plaudereien mit meinem Mann und ein gutes Glas Leckeres.
Wenn ich früh aufstehe … freue ich mich auf meinen Kaffee und dass der ganze Tag noch vor mir liegt.
Leser sind … das Beste, was einem Buch passieren kann.

Was fällt dir spontan und ohne groß nachzudenken, zu folgenden Begriffen ein?
Heimat
– Dort, wo ich sein kann, wie ich bin und meine Liebsten um mich habe.
Genuss – Lachen, Liebe, Sonnenuntergänge, gute Freunde
Arbeitsplatz – Ein Ort, wo man sich wohlfühlen sollte

10 Fragen an Jo Berger

Katja: Erzähl uns erst einmal etwas über Dich. Wer steckt hinter dem Menschen Jo Berger? Was bewegt Dich? Was macht Dich glücklich und was macht Dich traurig?

Jo: Hinter Jo Berger steckt die Mutter einer fast 16 jährigen Tochter, die Ehefrau, die Controllerin und die Hundebesitzern mit Vorliebe für Baumärkte. Für einen Besuch im Baumarkt lass ich jedes Schuhgeschäft links liegen. Selbst mein Mann weigert sich nach über zwanzig Jahren, mir zum Geburtstag statt Schmuck, Parfüm oder Kosmetik, einen Satz Schraubenzieher zu schenken, was ich sehr bedauere.

Allerdings habe ich eine Schwäche für Nutella und Giotto, und so versuche ich ständig, mein Gewicht zu optimieren, was auch in Ordnung ist, denn Sport soll ja jung halten. In meinem Alter – über das ich nicht rede – ist das mindestens ebenso wichtig wie das Auftragen der Antifaltencreme. Ansonsten fühle ich mich generell wie Dreißig und keinen Tag älter.

Ich hasse Unehrlichkeit, Egoismus, menschenverachtendes Verhalten und Kapern.

Ich liebe meinen Mann und meine Tochter – die beiden sind das Wichtigste für mich und machen mich glücklich. Ich mag stundenlange Spaziergänge, Blicke auf Sonnenuntergänge, Bücher, die mich Zeit und Raum vergessen lassen und ausgedehnte Wellnesstage.

Katja: Du bist ja für mich quasi eine „Neuentdeckung“ als Autorin und ich kenne weder Dich noch Deine Bücher. Kannst Du mich neugierig machen? Warum sollte man unbedingt ein Buch von Dir lesen und mit welchem Deiner Bücher sollte ich unbedingt anfangen?

Jo: Nun ja, fang am besten vorne an und höre hinten auf. Scherz. Solltest Du kurze und mit einem bösen Humor versehene Kurzgeschichten aus dem Alltag von max. 5 Seiten Länge bevorzugen, empfehle ich, mit „Das liegt am Wetter“ zu beginnen. Magst Du Komödien – oder auch Chicklit – lieber, dann greif zum nächsten Buch mit dem Wort „Wetter“ im Titel und lies „Bedingt Wetterfest“ und anschließend „Ein Engel für Jule“. Bist du mehr der romantische Typ, empfehle ich den Roman „Leonardos Zeichen“.

Katja: Wie bereitest Du Dich auf das Schreiben vor? Gibt es im Vorfeld bestimmte Rituale oder ist es ein Job wie jeder andere auch und Du schreibst einfach drauf los?

Jo: Bevor ich mich an meinen PC setze absolviere ich die „Sieben Tibeter“ an geöffnetem Fenster, trinke einen Inspirationstee mit Yang-Yang-Wurzelextrakt und stelle mein Schild „Du bist so produktiv, dass es weh tut“ auf.

Nein, Scherz.  Die Lust kommt mit dem Schreiben. Ist das Tagewerk geschafft und alle sind satt und zufrieden und es steht sonst nichts an, wie z. Bsp. Ein Treffen mit Freunden, Sport, Qualitätszeit mit meinem Mann oder der Familie, dann schreibe ich. Meistens mit passender Musik auf dem Ohr.

Katja: Deine Bücher sind alle humorvoll, witzig und aus dem Leben gegriffen. Warum schreibst Du gerade solche Bücher? Geht der Humor in unserer Zeit verloren und Du willst ein Lächeln auf das Gesicht Deines Lesers zaubern?

Jo: Genau das, liebe Katja. Es wird viel zu wenig gelacht und geträumt und die täglichen Nachrichten sind angefüllt mit dem Übel der Welt. Die Menschen hetzen durch ihren Tag, sind permanent beruflich online, selbst im Urlaub, und meistens drehen sich die Gespräche in den Büropausen über berufliche und private Probleme. Da bekommt man schnell einen Negativoverload. Mit meinen Büchern möchte ich sagen: „Hey, das Leben ist schön, das Leben gewinnt miesen Seiten gelegentlich auch positive ab. Nimm es nicht so ernst und genieße. Wir haben nur das eine.“ Und so versuche ich, meine Bücher zu dem zu machen, was wir brauchen: einem Ort zum Lächeln, zum Träumen und zum kurz darin abtauchen. Ich bin davon überzeugt: Ein Tag ohne mindestens ein „Hach“ ist ein verlorener Tag.

Außerdem macht es Spaß, solche Geschichten zu schreiben.

Katja: Könntest Du Dir vorstellen, auch mal ein anderes Genre auszuprobieren? Steampunk zum Beispiel, oder einen düsteren Thriller?

Jo: Tatsächlich habe ich 2013 einen Thriller unter dem Pseudonym Marie H. Berger bei Bookshouse veröffentlicht. Die Planung sah vor, dass Marie für die Thriller zuständig ist, die Jo für die helle Seite des Lebens. Nun, die humorige Seite hat sich durchgesetzt und die Marie schlummert bis auf weiteres. Wer weiß, vielleicht wacht sie irgendwann wieder auf.

Katja: Eine Dreiviertel-Arbeitsstelle, Vollzeitmama und dann noch Autorin. Wie bringt man all das unter einen Hut? Braucht man da viel Unterstützung oder geht das alles auch quasi von alleine?

Jo: Es ist eine Gratwanderung. Unter der Woche komme ich so gut wie nicht zum Schreiben, einfach weil die Tage lang und anstrengend sind. Jo Berger_2So suche ich nach wie vor einen Weg, der meinem Tag 48 Stunden verschafft, bin jedoch bisher kläglich gescheitert. Zum Glück unterstützt mich mein bester Ehemann von allen nach Leibeskräften und die Tochter ist dem Windelalter entwachsen. Nur der Hund muss noch dreimal am Tag raus. Wir arbeiten dran.

Katja: Die Frankfurter Buchmesse rückt in greifbare Nähe. Wie sieht die Vorbereitung für so ein Event aus? An was denkt man alles und was bereitet mehr Kopfschmerzen? Was man anziehen soll? Wie es sein wird?

Jo: Schuhe! Flache Schuhe! Beim ersten Mal trug ich hohe Schuhe. Das war ein übler Fehler, den ich ungern wiederholen möchte.

Dieses Jahr nimmt die Vorbereitung für die Frankfurter Buchmesse Ausmaße an, die den gewohnten Pegel bei Weitem überschreiten, da ich gemeinsam mit Elke Becker, Violet Truelove undn Emma Wagner dem Orga-Team von „Das Autorensofa – Triff Deinen Autor“ angehöre. Da treten Fragen wie „Was ziehe ich an?“ zum reinen Selbstschutz in den Hintergrund.

Katja: Du gibst in Deinem Steckbrief auf Deiner Homepage den Baumarkt als Deinen Lieblingsort an. Warum gerade der Baumarkt? Ist das nicht eher untypisch für das weibliche Geschlecht?

Jo: Ja, das sagen meine Freunde auch. Ich schätze, es hat was mit Kreativität zu tun. Die einen Stricken, malen Bilder mit Acryl oder Öl oder legen Blumen- und Gemüsebeete an. Ich klopfe alte Fliesen ab und verlege neu, streiche gerne Wände und bohre mit Begeisterung Löcher hinein. In der Gartenabteilung könnte ich Stunden verbringen und wenn unser Garten nicht so klein wäre, würde ich wahrscheinlich sogar einen Pool bauen.

Katja: Außerdem gibst Du zu, süchtig nach Nutella zu sein. Magst Du das nur als Brotaufstrich beim Frühstück? Oder hast Du auch schon mal versucht, mit Nutella zu kochen oder zu backen?

Jo: Wie das mit den Süchten so ist, kämpfe auch ich ständig gegen sie an. Es gelingt mir sogar hin und wieder. Nutella eignet sich tatsächlich hervorragend zum Backen. Aber  ich liebe ich das Zeug pur und auf Laugenbrötchen mit schön fett Butter drunter, alternativ direkt aus dem Glas. Kein Scherz, schmeckt irre gut. Und wenn meine Tochter nicht ständig das Nutellaglas offen stehen lassen würde, wäre die Versuchung nicht ganz so groß.

Katja: Und das bringt mich zu meiner letzten Frage: Mein Blog befasst sich neben Büchern auch mit meiner zweiten großen Leidenschaft, dem Kochen. Hast Du vielleicht ein Lieblingsrezept, das Du mir und damit auch den Lesern des Blogs verraten würdest?

Jo: Jetzt hast Du mich erwischt. Ich koche und backe nicht gerne und ein Fünf-Gänge-Menü würde mich an den Rand meiner Geduld bringen.

Aber – ein Nutellakuchen ist relativ schnell zubereitet. Bisquitboden (in meinem Fall natürlich nicht selbstgemacht), Philadelphiakäse fingerdick drauf, Bananen in dünne Scheiben drüber, dann Nutella – was sonst? – und zwar so dick, dass kein Mensch draufkommt, dass darunter Bananen versteckt sind. Und zur Dekoration – tadaa – Giottos, und diese Kreation für ein paar Stunden in den Kühlschrank stellen.

Sieht klasse aus, schmeckt fantastisch und mit einem Stück klatscht man sich garantiert die sofort in pures Fett umgewandelten Kalorien einer ganzen Woche direkt auf die Hüften. Aber es lohnt sich. Wären wir noch in der Steinzeit, wäre das überlebenstechnisch ein echter Bringer.

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